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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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blickte mich auffordernd an. »Wollen wir?«
    Natürlich hätte ich gewollt. Mit Kimi wäre ich sogar in die Hölle gegangen!
    Andererseits … »Ich weiß nicht«, druckste ich herum. »Eigentlich hab ich ja schreckliche Höhenangst.«
    Â»Versuch es doch einfach mal«, redete er mir gut zu. »Und wenn du es wirklich nicht schaffen solltest, kannst du ja jederzeit umkehren.«
    Für einen Moment war ich unschlüssig. Doch als ich seine erwartungsvoll leuchtenden Augen sah, gab ich mir einen Ruck. »Na gut. Aber versprich mir, dass du mich nicht auslachst, wenn ich kneife, ja?«
    Â»Ich bitte dich, Nele.« In seinem Blick lag so viel Zärtlichkeit, dass mir ganz warm wurde im Bauch. »So was würde ich doch niemals übers Herz bringen.« Nicht nur sein Lächeln verriet, dass das kein leeres Versprechen war.
    Â»Ich weiß«, hauchte ich, beugte mich vor und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. »Worauf warten wir dann noch?«

· 35 ·
Der Sturz von
der Siegessäule
    Paul Redlich war völlig außer Atem. Der Aufstieg über die zweihundertfünfundachtzig Steinstufen der Wendeltreppe bis zur Aussichtsplattform der Siegessäule hatte ihn restlos geschafft. Er war kaum ins Freie getreten, da blieb er auch schon stehen, stützte seine Hände auf die Oberschenkel und keuchte wie ein lungenkrankes Nilpferd. Schweiß floss in Strömen über sein Gesicht und sein weißes T-Shirt klebte patschnass am Körper. Sein mächtiger Bauch wölbte den blauen Arbeitsoverall mit dem Firmenlogo: »BerlinPyronics« . Seine Frau hatte ja so recht: Wenn er sein Leben nicht gründlich umkrempelte, mindestens zwanzig Kilo abnahm und vor allen Dingen nicht endlich mehr Sport trieb, würde er über kurz oder lang einen Herzanfall erleiden.
    Dabei war er erst Ende dreißig und hatte sein halbes Leben noch vor sich!
    Morgen, dachte er, während er noch immer laut röchelnd nach Luft japste, morgen fange ich an! Ganz langsam natürlich, aber ganz bestimmt.
    Dabei hätte er sich diese ganze Quälerei sparen können, wie ihm schon gleich darauf bewusst wurde. Geahnt hatte er es ja schon vorher. Aber jetzt konnte er sich mit eigenen Augen und direkt vor Ort davon überzeugen: Die Aussichtsplattform der Siegessäule war als Standort für die Abschussbatterien eines Feuerwerks völlig ungeeignet. Selbst wenn das komplette Sicherheitsgitter abmontiert wurde – und nicht nur das von Vandalen beschädigte Teilstück, das sich gerade zur Reparatur in der Werkstatt befand –, machte das absolut keinen Sinn. Hier oben gab es einfach nicht genügend freies Schussfeld, das man für ein brillantes Feuerwerk nun einmal benötigte!
    Paul schnaufte noch einmal tief durch, trat dann nach vorne ans Geländer und warf einen Blick in die Tiefe. Er war absolut schwindelfrei, und so machte es ihm überhaupt nichts aus, dass er sich rund fünfzig Meter über dem Erdboden befand. Der Lärm des brausenden Feierabendverkehrs am Großen Stern war allerdings selbst hier oben noch deutlich zu vernehmen.
    Paul hob den Blick und schaute hinüber zum Schlosspark, wo sich der historische Amtssitz des Bundespräsidenten und das moderne Gebäude des Bundespräsidialamtes hinter hohen Bäumen versteckten. Ohne es zu merken, schüttelte er den Kopf: Wie hatte sein Boss bloß auf diese Schnapsidee kommen können? Schon der gesunde Menschenverstand hätte ihm doch sagen müssen, dass es keinen Sinn machte, Feuerwerksraketen von der Siegessäule abzufeuern. Und sein Vorschlag, die Goldelse in Flammen zu hüllen, war ebenso großer Schwachsinn. Zum einen würde der Denkmalschutz da nicht mitspielen und sofort sein kategorisches Veto einlegen. Und zum anderen würde man die flammende Viktoria vom Schlossgarten aus gar nicht richtig sehen können, weil der ovale Klotz vom Bundespräsidialamt mitten im Sichtfeld stand.
    Aber der Boss hatte das einfach nicht glauben wollen! Hatte all seine Argumente glattweg abgeschmettert und darauf bestanden, dass sich sein Chef-Feuerwerker höchstpersönlich an Ort und Stelle ein Bild verschaffte.
    Unfassbar!
    Dieser dämliche Fortbildungsurlaub hatte den Boss mächtig verändert. Fast zu einem anderen Menschen gemacht. Leider nicht zu einem besseren.
    War das eigentlich der Sinn einer Fortbildung? Ganz bestimmt nicht!
    Nur mit Mühe

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