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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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bist, deine Klamotten selber zu waschen«, ging das Gekrähe weiter, »dann verlange ich wenigstens, dass du die Taschen leerst, wie es sich gehört. Ich habe keine Lust, ständig die Reste deiner zerfledderten Papiertaschentücher aus dem verstopften Fusselsieb zu klauben!« Damit machte Mechti kehrt, stapfte zur Tür hinaus und schlug sie hinter sich zu.
    Rrrummmsss!
    Nun ja – so ganz unrecht hatte Mama ja nicht. Schließlich hatte sie mich schon zigmal darum gebeten – und trotzdem vergaß ich es immer wieder. Deswegen hatte ich ihre Schimpftirade auch kommentarlos über mich ergehen lassen.
    Als ich die rechte Jeansrocktasche leerte, kam ein kleiner Zettel zum Vorschein: das gelbe Post-it, das Taha bei »WertStoff König« in Monsieur Truffauts Aktentasche gefunden und das ich anschließend eingesteckt hatte. Die drei Worte darauf waren kaum mehr zu entziffern: »opération belle vue«. Als ich das Zettelchen so in der Hand hielt, kam mir auf einmal der USB-Stick mit den geheimen Plänen der Nokturni wieder in den Sinn. Und plötzlich wussste ich, dass das Post-it an den Stick geheftet gewesen war – es hatten nämlich winzige gelbe Papierreste daran geklebt! Aber warum hatte Truffaut das schreckliche Vorhaben eigentlich »opération belle vue« genannt? Die Frage klang noch in mir nach, als es mir auch schon einfiel:
    Natürlich! Eine andere Erklärung gab es doch gar nicht!
    Völlig unverständlich, dass wir nicht eher darauf gekommen waren.
    Dabei war alles so offensichtlich!
    Am Samstagmorgen erwarteten mich schon alle – der Direktor, Rena, Stefan, Pi und Taha – in Malte Neflins Büro am Gendarmenmarkt. Auch Axel Roloff war seiner Einladung gefolgt – denn genau das hatte ich Taha am Abend zuvor per Handy vorgeschlagen. Roloff war schließlich der Leiter des Personenschutzes bei der Berliner Polizei – und damit vermutlich sogar persönlich betroffen!
    Der Kripobeamte sprach mich auch sofort an: »Wenn ich Malte richtig verstanden habe, dann glaubst du, dass ein Anschlag auf das Gartenfest des Bundespräsidenten geplant ist?«
    Â»Das glaube ich nicht nur«, bekräftigte ich, »ich bin sogar fest davon überzeugt!«
    Die Skepsis in Roloffs Gesicht war nicht zu übersehen. »Und was macht dich so sicher?«
    Bevor ich ihm antwortete, warf ich Malte einen raschen Blick zu. Sein kaum wahrnehmbares Kopfschütteln bewies mir, was ich ohnehin schon vermutet hatte: Roloff wusste noch immer nichts von den schrecklichen Dingen, die sich hinter den Mauern Berlins abspielten. Und natürlich auch nicht, dass die Dunkle Bruderschaft das Siegel des Teufels sprengen wollte. Roloff war schließlich kein Illumini.
    Und schon gar kein Guardian!
    Dass Jean-Luc Truffaut seinen USB -Stick mit dem Namen des Amtssitzes des Bundespräsidenten – Schloss Bellevue – versehen hatte, würde ihn wohl kaum davon überzeugen, dass der Präsident und die Gäste seines heutigen Fests im Schlosspark in allergrößter Gefahr schwebten.
    Â»Ein lohnenderes Ziel für einen Anschlag kann ich mir einfach nicht vorstellen«, erklärte ich deshalb. »Unter den Besuchern befinden sich doch nicht nur der Präsident, fast das gesamte Kabinett und der Regierende Bürgermeister nebst einigen Senatoren«, – und damit eindeutig jede Menge »weltliche Herren«, wie die entsprechende Formulierung in der Prophezeiung des Dunklen Herrschers lautete! –, »sondern auch andere wichtige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport.«
    Â»Das ist absolut richtig, Nele, begründet aber noch keinen hinreichenden Verdacht. Schließlich ist das jedes Jahr der Fall!«
    Â»Das weiß ich doch«, lenkte ich rasch ein. »Das ist auch nicht der eigentliche Grund für meine Annahme, sondern vielmehr die rätselhaften Todesfälle der letzten Wochen. Oder zumindest drei davon. Sie können sehr leicht überprüfen, ob ich recht habe oder nicht.«
    Roloff hörte sich meine Argumente ohne sichtbare Gefühlsregung an und setzte sich danach umgehend mit seiner Dienststelle in Verbindung. Der Rückruf erfolgte keine fünf Minuten später und nahm nicht länger als eine Minute in Anspruch. Allerdings reichte das völlig aus, um den Kripobeamten erblassen zu lassen. Nachdem er das Gespräch been det hatte, blickte er mich fassungslos an. »Es ist genau so,

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