Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Daumendrücken in allen Ehren â aber eine Garantie war das wahrlich nicht! Doch wie es aussah, war überhaupt nicht daran zu denken, dass Taha und ich Zutritt zum Gefahrenbereich bekamen.
Ich schüttelte schon resigniert den Kopf, als mir plötzlich doch noch eine Idee kam!
Axel Roloff staunte nicht schlecht, als er Taha und mich am frühen Abend unter der vielköpfigen Gästeschar im Schlosspark Bellevue entdeckte. Wir schlenderten gerade möglichst unauffällig auf die groÃe Bühne zu, die neben dem von zahllosen weià eingedeckten Tischen umringten Teich errichtet worden war, als der Kripomann uns zufällig über den Weg lief. Er schien ziemlich verärgert zu sein. »Wie seid ihr denn, verdammt noch mal, hier reingekommen?«, blaffte er uns nämlich an.
»Wie alle anderen auch«, gab ich gelassen zurück. »Nämlich mit einer Einlasskarte.«
»Echt?« Axel fielen beinahe die Augen aus den Höhlen. »Dann ist das Protokoll ja weit flexibler, als ich vermutet hätte.«
Worauf ich nichts entgegnete, sondern Taha nur verstohlen zublinzelte.
Wenn Roloff wüsste!
»Macht bitte keinen Blödsinn und versucht uns bloà nicht ins Handwerk zu pfuschen!«, schärfte Roloff uns noch ein, bevor er seinen auffällig unauffälligen Kontrollgang fortsetzte. »Meine Mitarbeiter und ich haben bislang absolut nichts entdeckt, was uns Anlass zur Sorge bereiten würde.«
»Super«, rief ich ihm noch nach. »Dann können ja alle das Fest unbeschwert genieÃen.« Obwohl so viel auf dem Spiel stand â möglicherweise sogar die Zukunft der Menschheit! â, war ich ausgesprochen guter Laune. Ich hätte mir schlieÃlich niemals träumen lassen, wie einfach es sein würde, auf das Gartenfest des Bundespräsidenten zu gelangen. Insgeheim hatte ich nämlich schon befürchtet, Taha und ich würden nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Wingsuit von der Siegessäule in den Schlosspark segeln müssen. Dabei hätte ich mir bestimmt das Genick gebrochen oder wäre zumindest tausend Tode gestorben. Falls ich mich überhaupt dazu hätte aufraffen können! Aber dank Lotti war mir die schreckliche Mutprobe erspart geblieben.
Als ich ihr nämlich vorgeschlagen hatte, die Einlasskarten für das Gartenfest und die Schiffsparty einfach zu tauschen, hatte Lotti sofort Ja gesagt. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ihre Mutter ebenfalls damit einverstanden wäre. Zum Glück hatte Anna von Bode nicht das Geringste dagegen einzuwenden gehabt. Im Gegenteil: »Das ist eine Superidee, Nele«, hatte sie nur gesagt, als Lotti das Telefon an sie weitergereicht hatte. »Endlich mal was anderes als das immer gleiche langweilige Präsidentenfest!« Aber wie Anna ihren Mann Leonhard dazu überreden konnte, Lotti und sie zum Müggelsee zu begleiten, würde ich wohl niemals herausfinden.
Egal: Hauptsache, Taha und ich bekamen ihre Einlasskarten! Und Einladungen für die Schiffsparty hatte Taha ja mehr als genug â die der übrigen Warriors nämlich â, und so bekam auch Leonhard eine ab.
Meinen Eltern verschwieg ich das natürlich. Nachdem Mechti mir zu meiner groÃen Ãberraschung ohne jede Diskussion gestattet hatte, an Kimis Party teilzunehmen, wollte ich ihr keinen Anlass mehr bieten, ihre Meinung in allerletzter Sekunde doch noch zu ändern. AuÃerdem: Party war Party, ganz egal, wo sie stattfand!
Es kam genau so wie von Lotti vorausgesagt: Obwohl auf den Einlasskarten ausdrücklich vermerkt war, dass der Zutritt zum Fest nur gegen Vorlage des Personalausweises gewährt würde, wollte niemand unsere Ausweise sehen, und so gelangten wir ohne jedes Problem in den festlich geschmückten Schlosspark. Unsere Wingsuits â die wir natürlich ebenso vorsorglich mitgenommen hatten wie Tahas Flyke, einige Freezer und eine Handvoll Battlebands â ruhten derweil an Bord des Floats, mit dem wir durch das Web von der Base zum Tiergarten-Port unterhalb des Bismarckdenkmals am GroÃen Stern gedüst waren. Denn natürlich wurden wir beim Einlass abgetastet und nach Waffen durchsucht!
»Dann wollen wir mal«, sagte Taha, als wir schlieÃlich unter Tausenden von fröhlichen Menschen standen. Gläser und Teller in den Händen, flanierten sie zwischen den zahllosen Ständen, Bühnen, Pavillons und Sitzgruppen hin und her oder bildeten angeregt
Weitere Kostenlose Bücher