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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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miteinander plaudernde Grüppchen. Die meisten von ihnen hatten sich ziemlich aufgebretzelt und auch Taha und ich hatten uns in Schale geworfen. Ich trug ausnahmsweise ein schmal geschnittenes Leinenkleid und Sandaletten, während Taha im dunklem Jackett zur hellen Sommerchino und weißem Poloshirt daherkam. Nur seine Mokassins, das dunkle Lederstirnband, das seine Haare im Zaum hielt, und natürlich auch der Communicator an seinem linken Handgelenk erinnerten noch an sein übliches Warrior-Outfit. Mit seinen grünen Augen sah er mich fragend an. »Was denkst du, Nele: Wo haben die Nokturni die Bombe wohl versteckt?«
    Dass das fünfte Schlangenhaupt durch das Zünden eines Sprengsatzes zum Leben erweckt werden sollte, hatte Rena ja aus der Prophezeiung des Dunklen Herrschers gefolgert: »Beim fünften dann die Erde bebt, weil aller vier geballte Kraft des Teufels Siegel sprengt mit Macht.« Schließlich wirkten bei einer Explosion mindestens drei Elemente zusammen – Feuer, Luft und Erde, die auch für die Schwerkraft stand. Fehlte nur noch das Wasser, doch es konnte nicht allzu schwer sein, das ebenfalls mit ins Spiel zu bringen – zumal es im Schlossgarten nicht nur Springbrunnen und Wasserbecken, sondern auch einen großen Teich gab. Außerdem grenzte das Gelände direkt an die Spree, auch wenn der Garten von einer hohen Mauer aus gelben Backsteinen umgeben war!
    Â»Wenn unsere Überlegung stimmt«, antwortete ich deshalb, »muss die Bombe irgendwo versteckt sein, wo es viele Menschen und gleichzeitig Wasser gibt. Wir sollten deshalb nach einer Bühne suchen, die sich in unmittelbarer Wassernähe befindet!«
    Leonhard von Bode hatte beschlossen, mit dem Wagen zum Müggelsee zu fahren. Von Charlottenburg aus war das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln doch etwas zu umständlich. Sie kamen nahezu reibungslos und damit weit schneller als gedacht durch die Stadt und waren deshalb viel zu früh an der Schiffsanlegestelle. Dort parkten noch zwei Lieferwagen: aus dem von »MasterFood« wurden gerade die Thermobehälter mit dem warmen Essen ausgeladen und die Feuerwerker von »BerlinPyronics« schleppten ebenfalls noch Kisten aufs Schiff. Neben einem etwas abseits stehenden Kleinbus von » CAPITAL SECURITY « stand eine Handvoll bulliger junger Männer in schwarzen Anzügen, alle mit qualmenden Zigaretten in den Händen, die sich gelangweilt die Beine vertraten und sich unterhielten.
    Nachdem Leonhard den Wagen geparkt hatte und alle drei ausgestiegen waren, blickte Lotti auf die Uhr. »Wir haben noch etwas Zeit«, stellte sie fest. »Wollen wir noch einen kleinen Spaziergang am Ufer entlang machen?« Ihre Eltern willigten schon ein, als Lotti Kimi entdeckte. Er stand am Zugangssteg zum Schiff und wirkte ziemlich nervös. »Wartet bitte einem Moment«, beschied sie ihre Eltern. »Ich will nur rasch noch Kimi Guten Tag sagen.«
    Kimi fiel fast aus allen Wolken, als er sie erblickte. »Lotti, du?«, staunte er. »Hast du nicht gesagt, du könntest nicht kommen?«
    Â»Ich hab’s mir anders überlegt«, gab Lotti lächelnd zurück. »Und meine Eltern auch.« Damit deutete sie auf Anna und Leonhard, die Kimi freundlich zuwinkten.
    Â»D-D-Das ist ja super …« stotterte Kimi. »Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Eigentlich wollte ich ja Nele bitten, dass sie auch etwas früher auftaucht. Aber sie geht leider nicht an ihr Handy. Zu Hause war sie aber auch schon nicht mehr, wie mir ihre Mutter gesagt hat, sie müsste also bald kommen.«
    Lotti war schon versucht, ihm die Wahrheit einzuschenken: nämlich dass Nele das Gartenfest des Bundespräsidenten seiner Eröffnungsparty vorgezogen hatte – angeblich aus wichtigem Grund. Genannt hatte sie diesen allerdings nicht, sondern nur gesagt: »Das erkläre ich dir später. Aber glaub mir, Lotti – wenn es nicht furchtbar wichtig wäre, würde ich dich gar nicht um diesen Gefallen bitten.« Deshalb hatte Lotti auch nicht weiter nachgebohrt. Aber sollte sie das Kimi wirklich erzählen und ihm mit Sicherheit eine Riesenenttäuschung bereiten? Wenn nicht sogar den ganzen Abend verderben?
    Lieber nicht!
    Es war wie verhext. Obwohl Taha und ich alle Stellen, die als Bombenverstecke infrage kamen, eingehend unter die Lupe nahmen – und das gleich mehrmals! –, konnten wir nicht den geringsten Hinweis

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