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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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schon wieder etwas gefasster.
    Â»So gefällst du mir schon viel besser«, lobte ich sie und nahm sie in den Arm. »Und jetzt erzähl endlich, was mit deinem Onkel los ist.«
    Als Lotti meiner Aufforderung nachkam, wurde mir gleich zweierlei bewusst – dass das Leben manchmal ganz aberwitzige Zufälle bereithält und dass die Vermutung, die mich beim Fernsehgucken wie aus dem Nichts überkommen hatte, absolut berechtigt war. Bei dem nächtlichen Unglücksfahrer handelte es sich nämlich um niemand anderen als um Lottis Onkel Martin Richter. Den Ehemann ihrer Tante Franziska, der älteren Schwester ihrer Mutter.
    Ich war Herrn Richter zwar noch nie begegnet und kannte ihn nur vom Hörensagen. Aber Lottis knappem Bericht zufolge sprach alles dagegen, dass er den nächtlichen Crash absichtlich verursacht haben sollte. Martin Richter war nämlich nicht nur seit mehr als zwanzig Jahren bei der Berliner Polizei beschäftigt – davon die letzten zehn ausschließlich für Hans Markowski, den Chef des Personenschutzes –, sondern zudem als äußerst zuverlässiger und umsichtiger Fahrer bekannt, der während seiner gesamten Dienstzeit nicht einen einzigen Unfall gebaut hatte. Völlig ausgeschlossen also, dass ein so verantwortungsbewusster Mann ohne jeden Grund das Steuer herumgerissen hatte und absichtlich auf das Brückengeländer zugerast war, wie einer der Augenzeugen beobachtet haben wollte.
    Â»Das kann ich mir einfach nicht vorstellen«, bekräftigte Lotti. »Und Tante Franziska übrigens auch nicht.« Auf der Fahrt zur Schule hatte Lotti mit ihrer Tante telefoniert, um ihr zu kondolieren und sie ein wenig zu trösten, wenn auch ohne viel Erfolg. Deshalb hatte sie versprochen, am nächsten Tag bei ihr vorbeizukommen.
    Arme Lotti!
    Ich konnte ihr nicht nur ansehen, sondern spürte fast körperlich, wie viel Bammel ihr der bevorstehende Besuch bereitete. Mein Angebot kam deshalb fast wie von selbst über meine Lippen: »Wenn du möchtest, komme ich mit zu deiner Tante.«
    Â»Echt?« Lottis Augen leuchteten auf. »Das wäre super nett von dir, Nele. Eigentlich wollte ich ja Kimi fragen …« Sie verzog das Gesicht. » … aber das macht eh keinen Sinn. Er hat mir erzählt, dass die Vorbereitungen des TBW-Treffens ihn so sehr in Beschlag nehmen, dass er zu fast nichts anderem mehr kommt.«
    Â»Der Ärmste.« Ich zuckte mitleidig mit den Schultern. »Aber Kimi ist nun mal der Chef der Berliner Sektion. Deshalb fühlt er sich wohl auch für alles verantwortlich.«
    Â»Ich hoffe nur, dass er sich nicht übernimmt!« Lottis gequälter Miene nach zu urteilen, schien sie in echter Sorge um ihn zu sein.
    Oder war sie vielleicht ebenfalls in ihn verknallt? Wieso sollte sie ihn sonst darum bitten wollen, sie zu ihrer Tante zu begleiten? Schließlich war ich doch ihre beste Freundin!
    Ich atmete tief durch, um mich wieder zu fangen. Das war jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um eifersüchtig zu werden. Schließlich hatte Lotti gerade ihren Onkel verloren.
    Â»Heute Nachmittag hat Kimi einen Termin in der City«, fuhr Lotti fort, »beim Global School Project – «
    Â» Global School Project? «, warf ich verwundert ein. »Was soll das denn sein?«
    Â»Eine internationale Organisation, die den wissenschaftlichen Nachwuchs und den internationalen Schüleraustausch fördert«, erklärte Lotti. »Sie vergeben großzügige Stipendien an besonders begabte Jugendliche aus aller Welt.«
    Â»Echt?«, staunte ich. »Und warum habe ich noch nie von ihnen gehört?«
    Â»Du solltest vielleicht öfter mal Zeitung lesen«, gab Lotti zurück. »Der Tagesspiegel hat erst neulich ein Interview mit ihrem Direktor, Malte Neflin, gebracht.«
    Â»Und da geht Kimi heute Nachtmittag hin?«
    Â»Ja. Ist doch auch naheliegend, oder? Und morgen hat er natürlich ebenfalls zu tun. Selbst am Wochenende hat er was vor – keine Ahnung, was!«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich wusste, was er vorhatte, aber das wollte ich Lotti nicht auf die Nase binden. Auch wenn sie meine beste Freundin war, musste sie ja nicht alles wissen. Vor allem dann nicht, wenn sie es tatsächlich ebenfalls auf Kimi abgesehen hatte.
    Wenn ich doch nur wüsste, ob Kimis Idee mit dem Mauerpark nur als kleine Entschädigung für die kurzfristige Absage zum Kino gedacht war

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