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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ein: Stell deine Beine so gut es geht auseinander, breite die Arme aus und streck sie so weit wie möglich in die Höhe.«
    Als Mia seiner Aufforderung nachkam, war zu erkennen, dass die Ärmel ihres Gewandes durch dünne Tuchbahnen mit den Hosenbeinen verbunden waren. Auch zwischen diesen spannte ein Tuch, sodass Mia nun eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem überdimensionalen Flughörnchen oder einer etwas unförmigen Fledermaus aufwies.
    Â»Super, Mia, genau so ist’s richtig«, spornte Taha sie weiter an. »Jetzt halt die Körperspannung, beug dich nach vorne und stoß dich ganz sanft ab. Du schaffst das, Mia, ganz bestimmt!«
    Â»Wenn du meinst«, kam es kläglich aus dem Mund des Mädchens. Doch dann beugte sich Mia nach vorne, starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Tiefe, schluckte dreimal … und sprang!
    Â»Ja, ja, so ist es richtig! Den Körper immer schön strecken und Arme und Beine so weit wie möglich auseinander!«
    Obwohl Mias Flug eher dem Torkeln einer flügellahmen Taube denn einem sanften Gleiten glich, überstand sie ihren ersten Versuch mit dem Wingsuit ohne größere Blessuren. Bei der Landung schlug sie zwar der Länge nach hin und klatschte mit dem Kopf mitten in einen Maulwurfshügel, doch ihre Knochen blieben allesamt heil. Nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte, strahlte sie übers ganze verdreckte Gesicht.
    Â»Bravo, Mia!« Taha stürmte auf sie zu und umarmte sie. »Das hast du super gemacht. Einfach klasse!«
    Â»Wanke, wielen Wank.« Während Mia den halben Maulwurfshügel, der in ihren Mund geraten war, mit angewiderter Miene ausspuckte, brandete vom Haus her lauter Beifall auf: Die übrigen Warriors – drei Mädchen und vier Jungs im Teenageralter – nebst Malte und Rena sahen ihr aus den offenen Fenstern der Villa entgegen. Sie hatten Mias Jungfernflug im Wingsuit wohl im Geheimen beobachtet und sich vorher nur deshalb nicht blicken lassen, um ihr ohnehin schon großes Lampenfieber nicht noch weiter anzuheizen.
    Â»Ihr hinterhältige Bande!« Spielerisch drohte Mia ihnen mit dem Zeigefinger. »Na wartet, das bekommt ihr zurück!«
    Â»Genau«, pflichtete Taha ihr bei. »Aber zuerst wird gefrühstückt. Das haben wir uns wirklich verdient.«
    Die spöttische Stimme, die plötzlich in seinem Rücken erklang, ließ ihn erschrocken herumfahren: »Was Ihr nicht sagt, Master Taha? Laut schreiend durch die Gegend zu hüpfen, ist in der Tat eine bemerkenswerte Leistung, die unbedingt einer Belohnung bedarf.«
    Taha sah den Mann, der sich ihnen lautlos genähert hatte, vorwurfsvoll an. »Meine Güte, Mr Macmillan, Sie erschrecken mich noch mal zu Tode!«
    Adrian Macmillan verzog keine Miene. Er war wie immer tadellos gekleidet: schwarzer Anzug mit Weste; blütenweißes Hemd, dessen steifen Kragen eine ebenfalls schwarze Fliege zierte; akkurat gescheitelte Frisur und glänzende Lackschuhe. Trotz seines Alters – er hatte die Siebzig mit Sicherheit längst überschritten – hielt er seine hagere Gestalt so kerzengerade , als hätte er einen Stock verschluckt. »Nichts läge mir ferner als das, Master Taha. Es ist jedoch nicht meine Schuld, dass es um Eure Ohren weit schlechter bestellt ist als um Eure Augen. Und Miss Mia ist ja nun auch nicht bekannt dafür, dass sie das Gras wachsen hört.« Damit wandte er sich dem verdreckten Mädchen zu und hielt ihm ein Silbertablett mit einem feuchten Waschlappen und einem Handtuch entgegen. »Ihr solltet Euch säubern, liebste Mia, bevor Ihr Euch zu Tisch begebt. Sonst fangt Ihr Euch mit Sicherheit einen Tadel von Miss Betty ein!«
    Â»Vielen Dank, Mr Macmillan.« Mia nahm den Lappen und wischte sich den Dreck aus dem Gesicht. »Aber bitte reden Sie mich doch endlich normal an: mit Mia und ›du‹.«
    Der alte Herr neigte kaum merklich den Kopf. »Tut mir leid, aber ich kann nun mal nicht aus meiner Haut. Wir Macmillans widmen uns bereits eine halbe Ewigkeit unserer Profession und haben die entsprechenden Umgangsformen wahrscheinlich schon mit der Muttermilch eingesogen. Mittlerweile dürften sie sich sogar fest in unserem genetischen Code verankert haben.«
    Â»Tja, wenn Sie unbedingt darauf bestehen!« Schulter zuckend legte Mia Tuch und Lappen auf das Tablett zurück.
    Der Butler nickte erneut und wandte sich wieder an Taha. »Bevor

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