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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Ihr Euch nach dem Frühstück in die Base begebt, würde Master Malte gerne noch ein paar Worte mit Euch wechseln – in seinem Arbeitszimmer. Und mit Miss Aimi und Master Kjell ebenso.«
    Â»Ach?« Taha sah ihn verwundert an. »Wieso das denn, Mr Macmillan?«
    Â»Ich verfüge zwar über einige Talente, aber das Hellsehen zählt leider nicht dazu.« Adrian Macmillan zog die linke Braue hoch. »Ich kann deshalb nur Vermutungen anstellen: Offensichtlich mangelt es Eurem schriftlichen Rapport über die nächtliche Patrouille an der erforderlichen Klarheit, sodass Master Malte sich noch zu weiteren Fragen genötigt sieht.«
    Während ich noch wie angewurzelt dastand und auf den zwergenhaften Albino auf der anderen Straßenseite starrte, machte das Herz in meiner Brust einen wilden Sprung und verfiel in rasenden Galopp.
    Â»Was ist denn jetzt schon wieder los?«, ereiferte sich Lotti. »Jetzt beeil dich doch, Nele. Unser Unterricht hat längst begonnen.«
    Â»Ich weiß!« Ich winkte unwirsch ab und deutete auf den Zwerg. »Sieh doch mal: Kommt dir das nicht verdächtig vor?«
    Â»Wieso denn?«, maulte Lotti. »Was soll daran verdächtig sein, wenn jemand in aller Ausführlichkeit die Plakate an einer Litfaßsäule studiert?«
    Â»Genau das! Oder hast du schon mal erlebt, dass ein normaler Mensch so was tut?«
    Â»Ã„h.« Lottis Gesichtszüge verwirrten sich. »Nö.«
    Â»Siehst du!«, antwortete ich, wurde aber sofort unterbrochen.
    Â»Einmal ist immer das erste Mal«, beharrte Lotti. »Und vielleicht interessiert sich der Zwerg ja tatsächlich für eine der Veranstalt–«
    Â»Für die ›Schätze der Vatikanischen Museen‹«, fiel ich ihr ins Wort, »die zur Zeit im Bode-Museum zu sehen sind? Das glaubst du doch wohl selber nicht!«
    Lotti ging darauf gar nicht ein, sondern starrte mich nur ungläubig an. »Was? Du kannst die Plakataufschrift von hier aus lesen?«
    Â»Natürlich.« Ihre Frage verwunderte mich. »Klar und deutlich.«
    Â»Echt?« Lotti sah mich mit einem ganz merkwürdigen Gesichtsausdruck an. »Dann bist du ein echtes Naturwunder, Nele.«
    Mist, da hatten mir meine neuen Sinne wohl wieder einen Streich gespielt!
    Glücklicherweise hakte Lotti nicht weiter nach, sondern blickte für einen Moment hinüber zur anderen Straßenseite, bevor sie mich wieder fragend ansah. »Dieser Zwerg dort studiert also das Plakat zur Ausstellung?«
    Â»Jedenfalls tut er so. Und zwar schon so lange, als müsste er jeden Buchstaben einzeln entziffern.« Ich sah Lotti eindringlich an. »Und was beweist uns das?«
    Â»Ich sehe da zwei Möglichkeiten.« Lottis Augen blitzten vergnügt und ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. »Entweder ist er Legastheniker und hat erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen …«
    Â»Oder?«
    Â»â€¦ oder er ist ein kulturell aufgeschlossener und vielseitig interessierter Mensch, womit er ganz nach dem Geschmack meines Vaters sein dürfte. Pa hat diese Sonderausstellung nämlich nicht nur konzipiert, sondern auch das Plakat dafür entworfen.«
    Â»Wow!« Ich war ehrlich überrascht. »Deinem Papa scheint ja sehr viel an dieser Schau zu liegen.«
    Â»Und ob! Es ist schließlich das allererste Mal, dass die päpstlichen Prunkstücke hier in Berlin zu sehen sind.« Lotti trat einen Schritt näher und senkte verschwörerisch die Stimme. Dass wir längst im Klassenzimmer hätten sein müssen, schien sie völlig vergessen zu haben. »Ganz unter uns, Nele: Anfangs hielt Pa dieses Vorhaben eigentlich für völlig aussichtslos. Er hat nämlich nie im Leben damit gerechnet, dass der Vatikan seine wertvollsten Schätze leihweise zur Verfügung stellen würde. Als es dann tatsächlich geklappt hat, war er völlig aus dem Häuschen. Zumal er dann auch noch einen finanzkräftigen Sponsor auftreiben konnte, der die zusätzlichen Kosten übernahm. Sonst wäre das Projekt niemals zustande gekommen. Vielleicht weiß dieser Zwerg ja, dass es sich bei der Sonderschau um ein absolut einmaliges Ereignis handelt.«
    Fast gleichzeitig wandten wir den Kopf, um den verdächtigen Wicht noch einmal in Augenschein zu nehmen – doch der war verschwunden. Als hätte der Erdboden ihn verschluckt, war keine Spur mehr von ihm zu entdecken. Sehr merkwürdig, wenn

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