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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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– oder vielleicht doch mehr dahintersteckte? Zumindest hatte es den Anschein gemacht, dass er gerne Zeit mit mir verbringen wollte …
    Das Schrillen der Schulklingel riss mich aus den Gedanken. Unser Klassenzimmer lag im ersten Stock. Wir stürmten also aus der Toilette und hetzten die Treppe hoch, als mir ein eher zufälliger Blick durch das Flurfenster einen Mann zeigte, der auf der anderen Straßenseite im Schlagschatten der Häuser stand und auffällig unauffällig die Plakate an der nahen Litfaßsäule studierte – und dabei immer wieder verstohlen zum Schulgebäude herüberstarrte.
    Was schon mehr als verdächtig war!
    Aber damit nicht genug. Der Typ sah genauso aus wie der asiatische Zwerg von letzter Nacht, mit der einzigen Ausnahme, dass sein Haar nicht so rot war, als loderte eine Flamme auf seinem Kopf, sondern auffallend hell – fast schlohweiß wie das eines Albino. Sonst aber glichen sie sich wie ein eineiiger Zwilling dem anderen.
    Das konnte doch kein Zufall sein, oder?
    Â»Worauf wartest du noch, Mia?« Tahas kräftige Stimme durchbrach die morgendliche Stille, die über dem parkähnlichen, zum Dianasee hin abfallenden Grundstück im Grunewald lag. »Jetzt spring endlich!« Den Kopf in den Nacken gelegt, starrte der grünäugige Junge hinauf in den Wipfel der mächtigen Trauerweide, die sich nur wenige Meter vom Seeufer entfernt in den wolkenlosen Morgenhimmel reckte.
    Die schmächtige Italienerin mit dem schwarzen Pferdeschwanz – Mia stammte aus Rom und war erst vor einem Jahr zu den Berliner Guardians gekommen – stand auf der hölzernen Plattform, die rund zehn Meter über dem Erdboden in der Baumkrone angebracht war. Ein eigenartiges dunkles Gewand flatterte um ihren zierlichen Körper, während ihr hübsches Gesicht einen kläglichen Ausdruck annahm.
    Mia hatte Angst!
    Fast flehend blickte sie hoch zu der herrschaftlichen Villa, die das Grundstück zur Fontanestraße hin begrenzte und im Erdgeschoss die Wohnung der Neflins beherbergte. In der oberen Etage befanden sich die Räume der beiden Wohngemeinschaften, in denen die auswärtigen Warriors – da es seit mehreren Jahren keine geeigneten einheimischen Kandidaten mehr gegeben hatte, kamen gegenwärtig alle aus dem Ausland – während ihres Aufenthalts in Berlin untergebracht waren. Die Fassaden des eindrucksvollen Bauwerks trugen weißen Rauputz, die dunkelroten Ziegel des ausgebauten Dachgeschosses – zumindest deuteten die beiden Gauben das an – glänzten in der Morgensonne. Fröhliche Pop-Musik klang aus einem der offenen Fenster im Obergeschoss: das Früh-Programm von »Radio Fritz«. Doch so sehnsuchtsvoll Mia auch ihre Augen auf die Villa richtete, es war niemand zu sehen, der ihr hätte zu Hilfe eilen können.
    Fast notgedrungen senkte sie wieder den Blick und schaute hinunter zu Taha, der im Gegensatz zu ihr ganz gewöhnliche Alltagskleidung trug: ein rotes Poloshirt, das sich um seinen muskulösen Oberkörper spannte, eine enge schwarze Lederhose und braune Mokassins. Und natürlich das braune Lederband, das seine pechschwarze Haarpracht bändigte. »Sorry, Taha, aber ich trau mich einfach nicht«, jammerte sie mit kläglicher Stimme.
    Ein Anflug von Enttäuschung huschte über Tahas Gesicht, dessen kupfernes Braun seine indianischen Wurzeln verriet. Sein Vater war Stammeshäuptling und Schamane zugleich, seine Mutter Weiße – eine Ethnologin, die ihren Mann bei Forschungsarbeiten in einem Reservat kennengelernt und sich auf der Stelle in ihn verliebt hatte. Tahas Ernüchterung währte jedoch nur kurz, denn gleich darauf lächelte er Mia schon wieder aufmunternd zu. »Das verstehe ich doch. Meinst du, mir ging es anders vor meinem ersten Versuch mit dem Wingsuit?«
    Â»Echt?« Mia klang ehrlich überrascht.
    Â»Ja, echt. Ich weiß, wie viel Überwindung es kostet, sich einfach ins Leere fallen zu lassen. Dabei kann dir absolut nichts passieren. Wir haben alles schon Dutzende Male geübt – und bei der Probe im Lab hat es ja auch geklappt.«
    Â»Ja, schon.« Wieder verzerrte ein jämmerlicher Ausdruck das hübsche Mädchengesicht. »Aber da konnte ich auch höchstens ins Wasser fallen und nicht auf den harten Boden stürzen.«
    Â»Keine Angst, das wirst du schon nicht!«, sprach Taha ihr Mut zu. »Nimm einfach die Ausgangsposition

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