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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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unbequeme Lage im Schatten einzunehmen, bei der mein Höschen nicht blitzte, jedenfalls im Moment nicht, ging ich mein Telefonbuch durch, um jemanden zu suchen, mit dem ich reden konnte, ohne mich vom Fleck rühren zu müssen.
    Hey Lou, bist du schon auf? A x
    Bevor ich noch eine weitere Nachricht senden konnte, summte mein Telefon erneut, und Louisas Name tauchte auf dem Display auf.
    »Hey!«, begrüßte ich sie freudig. »Wie geht es dir? Was machst du gerade?«
    »Hallo du«, erwiderte Louisa bei knackender Verbindung. »Ich war gerade online. Ich suche einen Catering Service für unseren Hochzeitstag.«
    Louisa war schon immer meine beste Freundin gewesen, aber ich hatte sie nicht mehr gesehen, seit ich versehentlich ihren Hochzeitsempfang ruiniert hatte. Natürlich hatte ich nicht vorgehabt, ihrem frisch Angetrauten die Hand zu brechen, war aber ein wenig durch den Wind, weil ich gerade erst meinen Verlobten mit irgendeinem Flittchen in flagranti auf dem Rücksitz unseres Range Rovers ertappt hatte. Also nahm ich Reißaus und ging gleich am nächsten Tag nach New York. Wer würde das nicht tun?
    »O mein Gott, ist das schon wieder ein Jahr her?« Ich konnte es kaum glauben. Es war so viel passiert. »Das ist aber schnell rumgegangen.«
    »Es ist ein Jahr her«, sagte Louisa. »Was meinst du, bist du bereit für eine Wiederholungsvorstellung?«
    »Womöglich noch nicht. Macht ihr eine Party?«
    »Äh ja. Tim fand«, sie schien ihre Worte mit Bedacht zu wählen, »es wäre ganz nett, ein richtiges Fest zu feiern, nachdem letztes Jahr … die Fetzen geflogen sind.«
    »Genau.« Ich presste meine Lippen ganz fest zusammen. »Nun, dann sag ihm, er braucht sich meinetwegen keine Sorgen zu machen. Ich werde nämlich in Paris sein.«
    »Du gehst nach Paris?«, kreischte Lou. »Aber das ist doch gleich um die Ecke! Du musst zur Party kommen.«
    Ich hielt mir das Telefon weg vom Ohr. »Ach, das würde ich ja gern«, heute war offenbar Lügen angesagt, »aber Alex spielt auf einem Festival, und ich werde darüber in Belle berichten, also werde ich keine Chance haben wegzukommen.«
    »Wirklich? Belle ? Wow! Aber wenn du schon mal in der Nähe bist, dann musst du uns doch auch besuchen kommen. Was hat deine Mum dazu gesagt?«
    »Meine Mum hat gar nichts dazu gesagt, weil ich es ihr noch nicht erzählt habe«, erwiderte ich rasch. »Und ich weiß auch noch nicht, ob ich das tun werde, also sag ihr bitte nichts, wenn du sie siehst.«
    »Ach, Angela.« Gleich würde ich eine Lektion zu hören bekommen. »Ich weiß ja, dass deine Mum schwierig ist, aber sie vermisst dich.«
    »Wenn du jetzt meine Mum ins Spiel bringst, dann ist das der falsche Weg, mich über Gewissensbisse zu einem Besuch in der Heimat zu ködern. Das solltest ausgerechnet du am besten wissen«, warnte ich sie. »Außerdem sitzen sie und Dad mir ohnehin dauernd auf der Pelle, seit sie diesen Internetkurs belegt haben. Wusstest du, dass sie Skype haben?«
    »Hab ich gehört. Sie erzählt meiner Mum ständig davon, wenn sie sich im Supermarkt treffen. Dann spielt Alex also auf einem Festival? Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mit einem Rockstar liiert bist. Das muss doch umwerfend sein! Hat er irgendwelche Songs über dich geschrieben?«
    »Er ist kein Rockstar«, lautete meine offizielle Antwort. »Er ist nur Alex.«
    Und dabei wurde ich von Kopf bis Fuß rot. Ganz stimmte das nicht. Ich fand es fantastisch, dass Alex in einer Band spielte. Ich fand es toll, ihn auf der Bühne schwitzen zu sehen und Songs singen zu hören, die er für mich geschrieben hat. Ich liebte es, wenn ein ganzer Raum voller Hipster, die sich übers Kinn strichen, und rehäugiger Mädchen mit ironischen Tattoos in Secondhand-Klamotten nur Augen für ihn hatten, während er genau das tat, was ihm wichtig war und worin er gut war. Aber ganz ehrlich, er war nicht Tag ein, Tag aus der Rockgott. Sondern vielmehr der, der, ohne mich zu fragen, Teebeutel für seine Wohnung kaufte, obwohl er Tee hasste, der immer Gossip Girl für mich aufVideo hatte, selbst die Wiederholungen, und der sich, wann immer er an einem neuen Song schrieb, mit einer Diet Dr Pepper im Schneidersitz mit seiner Akustikgitarre auf den Wohnzimmerboden setzte, die Stirnfransen über den Augen und seine Zunge im Mundwinkel. Das Alltagsleben war nicht Rock’n’Roll, aber es war irgendwie wunderbar.
    »Ja, richtig«, sagte Louisa völlig verständnislos. »Dir gefällt es.«
    »Ja, schon.« Ich wollte Lou nichts

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