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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Paris zu fliegen, ich hatte ein überaus wichtiges Arbeitstreffen, das zu einem absolut aufregenden neuen Projekt geführt hat, ich vereinbarte ein Treffen mit meiner besten Freundin aus London, oh, und dann war ich auch noch Haareschneiden. Ein erfüllter Tag also.
    Aber abgesehen von dem höchst dramatischen Ereignis, das mich anderthalb Zentimeter meines Bobs kostete, was gibt es Aufregenderes als Paris? Natürlich fragt man sich, wie ich so blöd sein konnte, mir das bisher entgehen zu lassen, zumal in den fünf Jahren, in denen ich in London lebte, aber Juhu, ich komme jetzt hin! Und – seufz – mit meinem Jungen. Und das ist doch wohl die einzig richtige Art, Paris zu erleben, oder? Romantische Spaziergänge am linken Seineufer, Händchenhalten vor Notre Dame, zum Sonnenuntergang auf den Eiffelturm. Die Garderobe bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen – meine Erfahrung mit Paris beschränkt sich mehr oder weniger auf Ein süßer Fratz, Blondinen bevorzugt und das letzte Drittel von Der Teufel trägt Prada. Also entweder schwarze Rollkragen und Dreiviertelhose oder Haute Couture. Hm. Und Scheiße.
    Während ich nun versuche, meine Modekrise zu lösen, lasst es mich bitte wissen, falls ihr mit Paris-Ratschlägen dienen könnt – ich brauche eure Tipps, wo ich meine chocolat chaud schlürfen und die besten baguettes bekommen kann. Und Shoppingvorschläge jeder Art sind natürlich willkommen. Mein Herz sagt Chanel, aber mein Kopf und mein Kreditkartenlimit sagen Flohmarkt. Schickt mir doch einfach zu beidem was, dann werde ich es schon herausfinden, wenn ich erst mal dort bin …
    Ehe ich mir wirklich Gedanken wegen meiner Reise nach Paris machen konnte, musste ich erst noch mein Meeting bei Belle überstehen. Da wäre es vielleicht eine gute Idee, für diesen Insider-Führer einen Entwurf zu verfassen. Vielleicht wäre es auch eine gute Idee, Pariser Insider zu finden. Und vielleicht wäre es auch eine gute Idee, drei Stunden über meinen Laptop gebeugt zu verbringen und das Internet zu durchforsten. Nachdem ich mich an den gängigen Stellen wie Time Out Paris, Gridskipper und Citysearch kundig gemacht hatte, begann ich mit meiner Zusammenfassung. Und mehrere Stunden später hatte ich dann auch, na ja, ich hatte was. Weiterer Inspiration wegen tauschte ich mein zerknautschtes Sommerkleid gegen eine gestreifte Weste von Splendid und Hello-Kitty-Schlüpfer. Es war einfach zu heiß für was anderes. Mit einer Cola light aus dem Kühlschrank fläzte ich mich aufs Sofa und suchte nach der Fernbedienung. Fünf Minuten E! konnten doch wohl nicht schaden. Danach würde ich recherchieren. Oder eine halbe Stunde. Danach noch eine Episode von America’s Next Top Model . Zwei Stunden später warf ich einen schuldbewussten Blick auf den schlafenden Bildschirm meines Laptops und versuchte mich davon zu überzeugen, dass man sich auch zu viel vorbereiten konnte. Und wandte mich wieder dem Fernseher zu. Schon erstaunlich, was ich mir alles einreden kann.
    Am nächsten Morgen fiel es mir nicht ganz so leicht zu glauben, dass zu gut vorbereitet zu sein ein Fehler war. Da ich entschlossen war, nicht in meine übliche Falle zu tappen, nämlich so spät aufzuwachen, dass ich mein Gesicht gerade noch mit einem Kajalstift verschönern konnte, stand ich zeitig und fröhlich auf, wusch mir das Haar, sorgte für ein Make-up, das sich sehen lassen konnte, und wählte mein für Belle passendstes Ensemble aus: ein schlichtes blaues Etuikleid, zu dem Jenny mich in einem Secondhand-Laden in Williamsburg überredet hatte. Ich sagte mir, dass selbst die schlimmsten Modezicken Mühe hätten, daran was auszusetzen. Es konnte nicht der falsche Designer sein, weil es gar keinen Designer gab. Außerdem machte ich mir gar keine Gedanken darüber, was diese Mädchen von meinem Kleidungsstil hielten. Darauf kam es nicht an. Ich schrieb schließlich keinen Artikel über die heißesten Modetrends von den Laufstegen Mailands, oder? Außerdem überlegte ich, während ich meine Zusammenfassung in meine absolut protzige hellblaue Marc-Jacobs-Handtasche steckte (also gut, ich war ein wenig besorgt), hatte ich Alles Betty! gesehen, Der Teufel trägt Prada gelesen und gesehen, und war mir sicher, dass die Mädchen dort unmöglich so sein konnten. Gut, Marys schnippischer Kommentar sagte was anderes, aber da ich sie nur in Jeans und Converse kannte, ging ich davon aus, dass sie einfach keine Modetypen mochte. Es würde bestimmt gut gehen. Außerdem stand Bob

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