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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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glaub mir.« Und Graham sah aus, als wäre es ihm ernst. »Ich muss sie finden und sie hinauswerfen, bevor …«
    »Bevor er wieder um ihre Hand anhält?«, unterbrach ich ihn.
    Für einen kurzen Moment fiel ihm die Kinnlade runter, aber gleich darauf tarnte er das mit einem Hüsteln.
    »Und anstatt sie zu suchen, könntest du auch Alex fragen, warum er vorhin mit ihr in einer Bar war.« Ich kickte einen verirrten Bodenschwamm beiseite, auf dem ich stand, und traf Graham damit am Schienbein. »Und auch warum sie sich so sicher, so unglaublich sicher ist, dass er sie noch immer liebt.«
    »Das tut er nicht, Angela«, beharrte Graham und kickte den Schwamm zu mir zurück. »In dem Punkt musst du mir einfach vertrauen. Ich kenne den Kerl seit mehr als zehn Jahren, und das kann nicht sein.«
    »Nun, wem soll ich trauen, wenn die einzige Person, die mit mir Klartext spricht, seine Exfreundin ist, die beschlossen hat, ihn zurückzuerobern und zu heiraten«, platzte es aus mir heraus, weil ich schließlich doch die Kontrolle über mich verlor. »Und du wusstest offenbar nicht, dass er sie heute Abend getroffen hat, oder? Vielleicht erzählt er es dir einfach nicht, weil er weiß, dass du sie nicht magst.«
    »Hör mir zu. Alex liebt sie nicht, er kann sie nicht ausstehen«, wiederholte Graham, obwohl sich das in meinen Ohren schon etwas unsicherer anhörte. »Und du weißt, dass er verrückt nach dir ist.«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich weiß«, sagte ich leise und versuchte mich zu beruhigen. Vor Graham auszurasten würde mir auch nicht weiterhelfen. Gut, es ginge mir dann vielleicht ein bisschen besser, aber es wäre keine langfristige Lösung.
    »Möchtest du denn mit ihm reden?«, fragte Graham und legte einen Arm um meine Schultern, um mich in einer brüderlichen Umarmung an sich zu drücken. »Er ist mit dem Soundcheck fertig. Ich kann ihn herholen.«
    »Ich glaube, ich möchte lieber gehen und mich schlafen legen.« Ich erwiderte die Umarmung. »Ehrlich. Morgen ist schließlich ein großer Tag.«
    »Stimmt.« Graham nickte und ließ mich los. »Ich, äh, aber was soll ich Alex erzählen?«
    »Erzähl ihm nichts«, sagte ich, reckte mich und gähnte. »Ich will ihm vor dem Auftritt keinen Stress machen, wir können später reden.«
    Es war natürlich gelogen. Wenn auch nur irgendwas von dem stimmte, was Solène erzählt hatte, dann wäre Stress machen noch das Geringste, was ich ihm antun möchte. Und er wusste schließlich, dass ich schon anderen Männern was gebrochen hatte. Idiot.
    »Aber ich möchte ihn nicht anlügen.« Graham fühlte sich unbehaglich. »Wenn er fragt, werde ich ihm einfach sagen, dass du ins Hotel zurückgekehrt bist und er dich anrufen soll, o.k.?«
    »Sag, was du willst«, erwiderte ich und umarmte ihn kurz. Plötzlich hatte ich das Gefühl, mich tatsächlich in eine Müdigkeit hineingeredet zu haben. Und er brauchte nicht zu wissen, dass ich gar kein funktionierendes Telefon hatte.
    »Bist du dir ganz sicher, dass du nicht mit ihm reden willst?«, erkundigte Graham sich noch einmal. »Mir gefällt es nämlich nicht, dass du jetzt ins Hotel zurückkehrst und den Mist, den sie dir erzählt hat, für bare Münze nimmst. Sie ist verrückt, Ange. Du solltest den Müll nicht glauben, den sie von sich gibt.«
    »Ja, ich weiß.« Dass sie verrückt war, damit hatte er recht, aber Verrückte waren nicht zwangsläufig auch Lügner. »Ich verspreche dir, dass ich nach dem Gig mit ihm reden werde, mach dir keinen Stress. Geh. Spiel.«
    Zufrieden, dass ich mich nicht in den Fluss werfen würde, öffnete Graham langsam die Tür, um sich zu vergewissern, dass wir nicht gleich von der gesamten Indie-Szene von Paris niedergetrampelt werden würden. Nach einer weiteren knappen Umarmung zwängte ich mich durch den Eingang und atmete auf, als mich die kühle Luft der dunklen Straße umfing. Mir war alles zu viel, und ich war völlig durcheinander und merkte deshalb erst auf halber Strecke, dass ich Virginie an der Bar völlig vergessen hatte. Brummelnd machte ich kehrt, um wieder hineinzugehen und ihr zu sagen, dass ich aufbrach. Sie dort einfach allein sitzen zu lassen wäre unverschämt, und obwohl ich das Gefühl hatte, einen Persilschein für unverschämtes Verhalten verdient zu haben, wäre es Virginie gegenüber nicht fair.
    Allem Anschein nach waren alle diejenigen, die es gerade noch so eilig gehabt hatten, zum Gig zu kommen, nur kurz drinnen gewesen, um was zu trinken, denn sie kamen wieder heraus,

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