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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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einen festen Freund?«
    »Habe ich das gesagt?« Wie jede hinterhältige Harpyie, die wusste, was sie tat, ging Solène nicht auf meine lächerlich kindische Beleidigung ein. Sie lächelte mich weiterhin an. »Ich dachte, wir wären Freunde, Angela.«
    »Nein, das dachtest du nicht«, erwiderte ich. »Du denkst daran, mir meinen Freund wegzunehmen.«
    »Ach bitte, wir sind doch keine kleinen Kinder«, sagte sie lachend. »Ich werde dir doch nicht deinen Freund wegnehmen.«
    »Tatsächlich nicht?« Mir gefielen die Anführungszeichen nicht, in die sie »deinen Freund wegnehmen« setzte. Und die Anspielung, dass ich diejenige war, die sich kindisch benahm, gefiel mir noch viel weniger. Selbst wenn es stimmte.
    Sie seufzte. »Alex ist der Meine. Ich kann nichts wegnehmen, was mir bereits gehört.«
    Nun setzte ein leichtes Zittern ein, und mein Mund wurde trocken, weil ich zu viel getrunken hatte. Ich drehte mich zu ihr um.
    »Ist das dein Ernst? Hast du das wirklich gerade gesagt?«, fragte ich fassungslos. »Das sagt nämlich eigentlich keiner. Und außerdem ist er nicht der Deine. Ist es schon recht lang nicht mehr.«
    »Was hast du denn mit deinem Gesicht angestellt?«, fragte sie und legte in vorgetäuschtem Entsetzen lachend ihre Hand auf ihren Mund. »Hoffentlich tut das nicht allzu weh.«
    Ich ging nicht darauf ein und kämpfte gegen meine Tränen an. Aber Solène schien es nichts auszumachen, dass ich nicht voll in das Gespräch einstieg, denn sie plauderte fröhlich für uns beide.
    »Es ist traurig, dass Alex und ich so lange getrennt waren, aber jetzt sind wir bereit dazu, wieder zusammenzukommen«, erläuterte sie. »Er ist bereit dazu.«
    »Und er hat es überwunden, dass du ihn wie eine ausgewachsene Schlampe betrogen hast?«, fragte ich, um Gelassenheit bemüht. Keine leichte Aufgabe.
    »Ich habe etwas Schreckliches getan, aber natürlich hat es auch einen Grund dafür gegeben. Wir haben bereits darüber gesprochen.«
    »Und das ist auch der Grund, weshalb ich weiß, was für eine gemeine betrügerische Schlampe du bist.«
    »Das ist so ein hässliches Wort.« Solène schüttelte ihr glänzendes blondes Haar. »Du bist doch Schriftstellerin, non ? Fallen dir keine besseren Wörter für mich ein?«
    Das Schlimmste war, mir fielen keine anderen ein. Ich hatte keine Worte. Nur einen riesigen Klumpen im Hals und den zunehmenden Drang, mich zu übergeben.
    »Was ich getan habe, habe ich nur getan, weil er zu viel für mich war.« Solène legte ihre Hand auf meine. »Ich habe Alex sehr geliebt, aber ich war so jung, und er hat mich zu sehr bedrängt. Nachdem er um meine Hand angehalten hatte, habe ich Panik bekommen, mich betrunken, sein Freund ist vorbeigekommen, und ich war außer mir. Ich wusste nicht, wie mir geschah, aber plötzlich war ich mit ihm im Bett, und natürlich ist ausgerechnet in dem Moment Alex nach Hause gekommen.«
    Ich zog meine Hand unter ihr weg, als hätte ich mich verbrannt. Wie konnte sie es wagen, mich anzufassen? »Noch mal zurück, was hast du gerade gesagt?«
    »Ich verstehe nicht, wohin zurück?«, fragte sie unschuldig, die Augen weit aufgerissen.
    »Verdammt, du weißt genau, wovon ich rede.« Gleich würde ich doch noch meine Fäuste einsetzen. »Er hat um deine Hand angehalten? Alex wollte dich heiraten?«
    »Ja, das hat er. Mehrmals.« Sie lächelte traurig, warf sich herum und lehnte ihren Kopf gegen die Sofalehne. »Und ich wünsche mir jeden Tag, ich hätte ja gesagt.«
    Ich kniete noch immer auf der Bank und schaute zu meinem Freund auf der Bühne. Er hatte seine Akustikgitarre gegen eine E-Gitarre getauscht und drehte eifrig an den Wirbeln, wobei sein Blick auf den Monitor vor seinem Fuß gerichtet war. Unter der Bühnenbeleuchtung schimmerte sein Haar bläulich, und sein T-Shirt, das ausgewaschene Nirvana-T-Shirt, das ich getragen hatte, als ich zum zweiten Mal bei ihm übernachtet habe (ich war ein Mädchen und vergaß solche Dinge nicht), steckte unter einer ausgeleierten schwarzen Jacke. Seine verwaschenen schwarzen hautengen Jeans zeigten, wenn er sich bückte, um an seinem Monitor herumzufummeln, ein klein wenig zu viel von seinen Boxershorts. Graham sah mich als Erster und winkte, formte ein wortloses Hi und rief dann Alex etwas zu. Er blickte von der Bühne auf und warf mir ein derart strahlendes Lächeln zu, das ich nicht anders konnte, als es zu erwidern. Aber meins konnte nicht mithalten.
    »Und so bin ich zurück nach Paris gekommen. Ohne ihn hatte ich

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