Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
Vom Netzwerk:
darin.
    Als ich in fast völliger Dunkelheit in den Hauptraum des Klubs stolperte, konnte ich gerade noch rechtzeitig der eisernen Wendeltreppe ausweichen, die mitten im Raum stand. Ein paar Leute liefen herum, vermutlich Journalisten oder Freunde von Freunden, und die Vorband war noch immer mit dem Soundcheck beschäftigt.
    »Ich werde mal sehen, ob ich Alex finde«, schrie ich Virginie zu, um den ohrenbetäubenden Lärm zu übertönen. Aua, dieser Soundcheck war definitiv nötig. »Wir treffen uns dann an der Bar?«
    Sie nickte und lehnte sich mit einem versteinerten »Sprecht-mich-bloß-nicht-an«-Gesicht an die Wand, das den kichernden Jungs galt, die unter der Treppe standen und flüsternd auf sie zeigten.
    Nachdem ich ziellos herumgelaufen war, entdeckte ich endlich jemanden, der aussah, als würde er hier arbeiten, und zückte meinen Anstecker, der mir Zugang zu allen Bereichen zusicherte (war ich nicht cool?). Der wenig beeindruckte französische Roadie deutete kopfschüttelnd auf die Metalltreppe. Gut, also dort hatte ich noch nicht nachgesehen. Ich holte tief Luft, um mich sowohl für die steile Treppe als auch für ein Gespräch zu wappnen, von dem ich noch nicht wusste, wie ich es führen sollte, und ging nach oben, wo sich ein kleiner Sitzbereich befand mit Lederbänken und niedrigen Tischen. Ich zeigte einem weiteren unglücklich aussehenden Mann mit Glatze den AAA -Pass und war drin. Leider war Alex nicht hier. Es war keiner hier. Ich beugte mich über das Geländer und versuchte Virginie auf mich aufmerksam zu machen. Mein vom Mojito befeuerter Mut ließ rasch nach, und jetzt, da ich mit Herzklopfen hier war, wollte ich Alex eigentlich gar nicht mehr zur Rede stellen. Nicht hier und nicht jetzt. Ich wollte einfach mit jemandem abhängen, der mir freundlich gesonnen war. Vom VIP-Bereich aus hatte man einen fantastischen Blick auf die Bühne und, was noch wichtiger war, freie Getränke, aber Virginie sah nicht her. Sie vermied sogar eifrig jeden Blick und tippte wieder etwas in ihr iPhone ein. Die Jungs, die sich unter der Treppe versteckt hatten, als wären sie Hipster-Kobolde, hatten sich jetzt an der Theke postiert und versuchten erfolglos, sie anzumachen.
    Ich kniete mich auf eins der Ledersofas und versuchte Virginie zuzuwinken, wobei ich mir zum tausendsten Mal wünschte, ein funktionierendes Mobiltelefon zu haben, als ich plötzlich merkte, dass die Musik sich geändert hatte. Da spielte keine langweilige schwammige Indie-Supportband mehr, das war Alex. Mitten im Winken verharrte ich und sah ihn mit seiner Gitarre mitten auf der Bühne stehen, um sie zu stimmen, ein paar Akkorde anzuschlagen und dann dem Toningenieur ein paar Fragen auf Französisch zu stellen. Es machte mich wahnsinnig, ihn eine andere Sprache derart perfekt sprechen zu hören, als wäre er jemand anderer. Doch bei genauerer Überlegung wurde mir klar, dass ich weitaus glücklicher wäre, wenn die Tatsache, dass er fließend Französisch sprach, das Einzige wäre, was ich auf dieser Reise über Alex herausgefunden hatte. Graham und Craig tauchten hinter ihm auf und hantierten an ihren Instrumenten, während Alex weiterhin Saiten anschlug, sang und stoppte, bis der Sound ihn zufriedenstellte.
    »Ich weiß noch genau, wann er diesen Song geschrieben hat.«
    Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer es war, tat es aber doch. Solène kniete neben mir auf dem Sofa und hatte ihre Arme und darauf ihr Kinn auf dem Metallgeländer abgelegt. Sie starrte verklärt lächelnd auf die Bühne.
    »Wir haben nicht lange zusammengelebt. Ich hatte solches Heimweh nach Paris, und er gab sich so viel Mühe, mich glücklich zu machen.« Nun legte sie ihren Kopf auf ihren Armen ab und wandte sich mir mit ihrem Lächeln zu. »Wenn er ihn auf Französisch singt, ist er sogar noch schöner.«
    Ich presste meine Lippen zusammen und hielt mich am Geländer fest. Eine kluge Antwort fiel mir nicht ein, dafür überkam mich das sehr starke Verlangen, auf ihren Kopf einzuschlagen, sie ein Miststück zu nennen und ihr zu sagen, dass sie sich verpissen solle. Was sehr befriedigend, aber nicht sehr erwachsen gewesen wäre.
    »Manchmal haben wir zusammen gesungen, was noch schöner war.« Sie zog ihr langes blondes Haar über die Schulter und kämmte es mit ihren Fingern.
    »Ach, verpiss dich einfach, du Miststück!« Ich starrte geradeaus. Und verhielt mich nicht sehr erwachsen. Aber wenigstens vermöbelte ich sie nicht. »Hast du nicht gesagt, du hast

Weitere Kostenlose Bücher