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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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den Rücken angesichts all der neu erstandenen Designer-Schätzchen … Tomatsu, Karen Kane, Dana Buchman, Ralph Lauren, einige wirklich hochpreisige Stücke von Chanel und Versace, etc. Eigentlich sollte ich mich bei Shelly Decker für meine fantastische Garderobe bedanken. Nein, Shelly ist nicht meine persönliche Stilberaterin. Sie ist ein verhasster kleiner Troll, der zu Schulzeiten einen fiesen Comic mit mir in der Hauptrolle gezeichnet hat ( Muffy, die schnieke Streberin , dass ich nicht lache) und die ihre Stellung als Redakteurin schamlos ausnutzte, um das Machwerk auf Seite zwei unserer Highschool-Zeitung zu bringen. Hätte sie mich nicht öffentlich bloßgestellt, wäre ich nie so eine Modeverrückte geworden, wie ich es heute bin. Auch jetzt noch, beinahe achtzehn Jahre später, könnte ich vor Wut im Dreieck springen, wenn ich an den Tag denke, als ich diese dämliche Comic-Geschichte gesehen habe …
    »Schau dir das an«, quiekte ich, als ich die Haustür aufriss und meine Schultasche in die Ecke pfefferte. »Guck! GUCK! Die wollen mich fertigmachen !«
    »Was ist denn mit dir los, Schweinchen Dick?«, fragte Todd von der Couch im Wohnzimmer. Dort hatte mein Bruderherz sich Stunden zuvor, als ich aus dem Haus gegangen war, gerade häuslich niedergelassen, wohl weil er sich noch immer von seinem kräftezehrenden ersten Jahr an der Uni erholen musste. Sein Kurprogramm hatte in den letzten drei Tagen hauptsächlich aus jeder Menge Ginger Ale und Wiederholungen der Uralt-Vietnamkrieg-Sitcom Gomer Pyle bestanden. Die neun Monate ohne ihn waren für mich das Paradies auf Erden gewesen, denn sein einziger Lebenszweck schien darin zu bestehen, mir das Leben zur Hölle zu machen. Normalerweise würde ich ihm dafür an die Gurgel gehen, dass er mich wieder »Schweinchen Dick« genannt hatte (mal ehrlich, wie kann man jemanden als Schwein bezeichnen, der in eine Jeans Größe S passt?), aber augenblicklich gab es Wichtigeres.
    »Mit dir rede ich nicht, Schmodder-Todd. Mom, guck dir das an. Das ist furchtbar! Ich bin erledigt! Das ist ein persönlicher Angriff!«, jaulte ich, während ich hektisch mit einer Ausgabe meiner Schulzeitung herumwedelte.
    »Ach, Jen, sicher siehst du das mal wieder viel tragischer, als es ist. Zeig mal her.« Mom stellte den Korb mit der frisch gewaschenen Wäsche ab und guckte sich die Seite an, die ich ihr unter die Nase hielt, und ihre Augen huschten wieselflink von links nach rechts über das Blatt. Dann zog sie die Stirn kraus. »Du bist erledigt, weil die Theater-AG im Herbst Little Mary Sunshine spielen will?«
    »Nein, das hier!« Und ich durchbohrte die betreffende Stelle auf der Seite beinahe mit dem Zeigefinger.
    »Den Muffy, die schnieke Streberin -Comic?«
    »Ja! Lies schon!«
    »Muffy, die Streberin sagt … hm, hm, hm … echte Perlen von Hudsons … hm, hm … Klappe, ihr Barbaren … hm, hm … und fertig. Ganz witzig. Hast du das gezeichnet?«
    »MUTTER! Wie kannst du das bloß witzig finden? Dieses Miststück Shelly Decker hat das gemalt, und das soll ICH sein! Siehst du? Sie trägt eine Perlenkette und hat den Shetland-Pullover um die Schultern gelegt und alles. Und es ist der letzte Schultag, und jetzt werden die Leute den ganzen Sommer über diese Geschichte reden.«
    »Ich weiß, dass du glaubst, du seist erwachsen, aber in diesem Haus wird nicht geflucht.« Ich sah, wie Todd hinter dem Rücken meiner Mutter Grimassen schnitt und mir den Stinkefinger zeigte. Den würde ich mir nachher vorknöpfen. »Ich glaube, du bist ein bisschen melodramatisch. Weshalb regst du dich so auf?«
    »Verstehst du denn nicht, dass ich an dieser Schule einen Ruf zu verteidigen habe? Ich kann doch nicht zulassen, dass meine öffentliche Person in den Medien derart in den Dreck gezogen wird.«
    »Entschuldige, Zsa Zsa , ich hatte ganz vergessen, dass du eine solche Abneigung gegen die fiese Berichterstattung der Klatschpresse hast.« Woraufhin meine Mutter sich seelenruhig daranmachte, die weiße Wäsche zu falten.
    »Mutter! Begreifst du denn den Ernst der Lage nicht? Mach dich nicht lustig über mich! Ich habe wirklich hart gearbeitet, um neue Freunde zu finden, nachdem wir aus New Jersey hierhergezogen sind. Es hat JAHRE gedauert, bis ich mich aus der semicoolen Masse hochgearbeitet hatte, und dazu musste ich mir unter anderem mühsam meinen scheußlichen New-Jersey-Akzent abtrainieren. Das Allerletzte, was ich jetzt brauche, ist ein Arschloch, das alle mit der Nase darauf stößt,

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