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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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mal?«
    »Immer hat sie mir die schmutzigsten Arbeiten aufgehalst, und mich hat sie noch mehr schikaniert als alle anderen. Sie hat meine Mitanwärterinnen so lange bequatscht, bis sie ihnen schließlich ausgeredet hatte, mich zur Präsidentin der Verbindungsanwärterinnen zu wählen, obwohl ich die Sache so was von in der Tasche hatte. Und sie hat mir mehr Telefondienst aufgebrummt als allen anderen zusammen, obwohl ich keine Ahnung von der Arbeit in der Vermittlungszentrale hatte. Als ich als Kandidatin für die Grand-Prix-Königin der Verbindung nominiert wurde, kam Stacey damit an, ich könne nicht kandidieren, weil mein Notendurchschnitt nicht hoch genug sei, obwohl ich von allen die größte Erfahrung bei Schönheitswettbewerben hatte und eine echte Chance gehabt hätte zu gewinnen. Dauernd hat sie mich ausgebootet.« 53
    »Jen, wenn ich in all den Jahren irgendwas über dich gelernt habe, dann, dass diese Geschichten immer auch eine Kehrseite haben. Was hast du zu dieser unschönen Situation beigetragen?«, erkundigt er sich.
    »Na ja …, ich bin mit dem Exfreund ihrer Mitbewohnerin ausgegangen. Die beiden waren schon seit über einem Jahr nicht mehr zusammen, also habe ich nicht gegen die Regeln der Schwesternschaft verstoßen, vor allem, weil ich ihn kennenlern-te, ehe ich mich für die Aufnahme in die Verbindung beworben hatte. Stacy und ihre Mitbewohnerin Lisa waren bloß rachsüchtige alte Klatschweiber. Und Stacey hat zu allen offiziellen Anlässen immer ein und dasselbe Outfit angehabt – eine hässliche Karohose und so einen komischen ärmellosen roten Rollkragenpulli, der sich mit ihren krausen orangeroten Haaren und den Sommersprossen gebissen hat. Ich meine, zu jeder Party hatte sie das an, und dabei stand es ihr nicht mal. 54 Am Abend der Wein-und-Käse-Party habe ich zu viel Wein und zu wenig Käse zu mir genommen, und auf einmal kam ich auf die famose Idee, Stacey einen Scheck für ein neues Party-Outfit auszustellen.«
    »Was das Fass zum Überlaufen brachte.«
    »Genau. Was mich echt fertiggemacht hat, war die Tatsache, dass die Mädels, die mich schließlich rausgeschmissen haben, am lautesten über den Gag gelacht haben. So ein Haufen scheinheiliger kleiner Miststücke. Aber egal, wer zuletzt lacht … Und das war ich, ich bin nämlich in die Pi-Phi-Verbindung eingetreten, und die Alpha Deltas wurden irgendwann aufgelöst und vom Campus geworfen. Ha! Geschieht ihnen recht, wenn sie keinen Spaß verstehen. Egal, worauf wollte ich eigentlich hinaus?«
    »Du wolltest auf etwas Bestimmtes hinaus?«
    »Na klar! Ich wollte sagen, dass ich ein wirklich guter Anstreicher bin. Du brauchst mir nur zu sagen, wo dein Bandschleifer ist, dann fange ich gleich an, die Wände zu bearbeiten.« Fletch hat nämlich sämtliches Werkzeug vor mir versteckt, nachdem ich vor ein paar Jahren seinen Dremel-Mini-Handschleifer kaputt gemacht habe. Aber wer hätte schon der Versuchung widerstehen können, mit einem Gerät, das aussieht wie ein Turbo-Bimsstein, seine verhornten Fersen zu bearbeiten?
    »Ich hole ihn nach dem Abendessen aus dem Keller«, verspricht er.
    »Coole Sache. Hey, jetzt, wo du zuhause bist, kann ich doch mit dem Auto zu Home Depot fahren und ein paar Farbproben holen. Wie hältst du von Dunkelblau?«
    »Alles ist besser als das, was vorher da war.«
    »Einverstanden. Also gut, dann bis später!« Ich marschiere zur Tür.
    »Hey, Jen, warte mal einen Moment. Mir ist da gerade was eingefallen … Du hast das doch vorher mit unserer Vermieterin abgesprochen, oder?«
    Oh Mist.

     
    Wie es scheint, hat der Herr in der Farbenabteilung tatsächlich versucht, mir zu helfen, und wollte nicht bloß an meinen Haaren schnüffeln. Hätte ich auf seinen Rat gehört und den Tiefgrund gekauft, wäre ich jetzt nicht beim siebenundzwanzigsten Anstrich mit meiner dunkelblauen »Sternennacht«-Farbe. Jeden Tag streiche ich die gottverdammten Wände noch mal über, und trotzdem schimmern an einigen Stellen noch immer die Gipskartonplatten durch. Können Sie sich auch nur ansatzweise vorstellen, welche verheerenden Auswirkungen das auf meine manikürten Fingernägel hat? Zum Glück war das gestrige Vorstellungsgespräch die reinste Zeitverschwendung, sonst hätte ich mich in Grund und Boden geschämt, als ich beim Händeschütteln den riesigen Farbklecks auf meinem Unterarm bemerkte.
    Zunächst lief alles wie am Schnürchen – wir lachten über den Fleck, das Büro war nett, mein Hosenanzug einfach zum Niederknien

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