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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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Elefantenstatuen!«, wirft mein Bruder ein.
    »Die Eisentore nicht zu vergessen!«
    »Und was ist mit den riesigen Palmen?«
    »Hey, wissen Sie, was eine tolle Einstellung wäre? Durch das Blattwerk. Machen wir noch schnell ein paar...« 101
    Als wir dann endlich nach drinnen gehen dürfen, bin ich bestimmt zehn Pfund leichter. Um die Wartezeit zu verkürzen, haben unsere Gäste die vergangenen zwei Stunden eifrig zum Trinken genutzt, und einige unserer Freunde sind bereits jenseits von Gut und Böse. Fletchs alter Kumpel aus Army-Zeiten, Joel, ist dermaßen hinüber, dass Fletch ihn nach oben in unser Zimmer bringen muss, damit er sich hinlegen kann.
    Da alle anderen schon seit TAGEN auf der Feier sind, bekom-men wir die letzten übriggebliebenen Plätze, direkt vor einer Wand, flankiert von meiner Mutter und meinem Vater. Gegenüber sitzen ein paar ihrer Nachbarn. Meine Mutter hat darauf bestanden, dass die anderen Gäste an einem großen, leicht zugänglichen Tisch am Kopfende Platz nehmen, während wir in einer Art winziger Hochzeitsloge eingepfercht sind, in der es quasi unmöglich ist, dass wir a) aufstehen oder b) irgendjemand zu uns rüberkommt, um sich mit uns zu unterhalten. Momzilla hat heldenhaft ihren Kater bezwungen und weicht nicht mehr von meiner Seite. Endlich weiß sie all die harte Arbeit zu schätzen, die ich investiert habe, und die Krittelei ist umgeschlagen in einen Schwall physischer Zuneigungsbekundungen: »Ich kann nicht gleichzeitig trinken und deine Hand halten, Mom.« »Du schnürst mir die Luft ab.« »Bitte, setz dich auf deinen eigenen Stuhl.« »Du hast mich heute schon öfter geküsst als mein Ehemann. HÖR JETZT AUF DAMIT.« Die Aussicht, noch ein paar Bilder zu schießen, wirkt plötzlich verlockend, böte das doch eine willkommene Gelegenheit, dieser Enge und der alles erdrückenden Mutterliebe zu entkommen.
    Insgesamt verbringe ich beim Empfang etwa sechsunddreißig Sekunden mit meinen Freunden, weshalb wir uns für später verabreden. Vorher möchte ich mich schnell umziehen. Irgendwie werde ich dann auch noch dazu verdonnert, Torte und Blumen auf das Zimmer meiner Eltern zu bringen. 102
    Es dauert gut eine halbe Stunde, bis ich wieder unten vor dem Rum Jungle stehe. Vor dem Club hat sich eine Schlange gebildet, die ich ganz selbstverständlich links liegen lasse. Als ich gerade über das Absperrseil steigen und hineingehen will, baut sich ein gigantischer Fleischberg im Anzug mit Kopfhörer auf den Ohren vor mir auf und versperrt mir mit einem enormen Arm den Weg.
    »Verzeihung«, sage ich und will um ihn herumgehen.
    »Bis zehn ist geschlossene Gesellschaft.«
    »Ja, das weiß ich. Da drinnen findet eine Privatparty statt – meine nämlich.«
    »Die Party ist vorbei. Bis zehn ist geschlossen, bis die Bestuhlung raus und alles wieder für den normalen Betrieb aufgebaut ist.«
    »Aber alle meine Gäste sitzen da drinnen an der Bar. Es kann also gar nicht geschlossen sein, wenn noch Getränke ausgeschenkt werden.«
    »Tut mir leid. Vor zehn kann ich Sie da nicht reinlassen.«
    »Darf ich denn wenigstens schnell reingehen und meinen Freunden Bescheid sagen? Die fragen sich sicher schon, wo ich stecke.«
    »Klar.« Woraufhin ich zur Tür marschieren will, aber wieder stellt er sich mir in den Weg.
    »Um zehn Uhr.«
    Jetzt verstehe ich, was hier los ist. Diese ungelenke, steroidverdummte Genmutation erlaubt sich einen Spaß mit mir. Kumpel, das ist heute nicht der richtige Tag für deine Sperenzchen.
    »Wollen Sie damit sagen, meine Eltern haben Tausende von Dollar für diesen Abend hingeblättert, und Sie wollen mich, die Braut, nicht ZU MEINER EIGENEN HOCHZEITSGESELLSCHAFT LASSEN?«
    »Ach, klar können Sie zu denen.« Er knackt mit den Knöcheln seiner tellergroßen Hände.
    »Danke sehr.«
    »Um zehn Uhr.«
    »Habe ich hier irgendwas verpasst? Denn offensichtlich drücke ich mich für Sie unverständlich aus. Sagen Sie, soll ich Sie vielleicht mit dem Geld bestechen, das ich zu meiner Hochzeit geschenkt bekommen habe – und das ich dringend brauche, damit ich nicht aus meiner Wohnung fliege – und einen schönen dicken Schein rausrücken, um mir das Privileg zu erkaufen, an meiner eigenen Hochzeitsfeier teilnehmen zu dürfen?«
    Ein Muskel an seinem gewaltigen Kiefer verspannt sich, und er bedenkt mich mit einem fiesen kleinen Grinsen. Sein Blick wandert erst nach links und dann nach rechts, und dann beugt er sich zu mir herunter und erklärt: »Könnte nicht

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