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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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also wo zum Kuckuck steckt mein Bräutigam? Das Einzige, worum ich ihn heute gebeten hatte, war, er solle bitte nicht zu viel trinken, weil ich verhindern wollte, dass ich böse auf ihn werde. Angefleht habe ich ihn, um genau zu sein, und er hatte mir hoch und heilig versprochen , sich anständig zu benehmen. Meinen Berechnungen zufolge hat er seit etwa zehn Stunden freien Zugang zu alkoholischen Getränken, also wird er inzwischen sturzbetrunken sein.
    Vor einer Stunde habe ich einen wirklich SEHR unsexy wirkenden grauen Flanellpyjama angezogen, meine aufwendige Hochzeitsfrisur gelöst und mir das Hundertachtzig-Dollar-Make-up aus dem Gesicht gewaschen. Da er in absehbarer Zeit NICHT mit mir in diesem Bett schlafen wird, kann er sich auch gleich jeglichen Anflug einer romantischen Hochzeitsnacht abschminken.
    Ich gucke gerade das Einzige, was noch im Fernsehen läuft – einen Film mit Britney Spears -, als Todd, Carol und meine Freundin Jen Fletch gegen drei Uhr morgens zur Tür hereintragen.
    »Hi! Frrrröhlichen Hochssseitssstaaaag!«, lallt Fletch zur Begrüßung, als er mich sieht, und stolpert ins Zimmer.
    »WO ZUM GEIER BIST DU GEWESEN?« Mir kommt Dampf aus den Ohren. Vor ungefähr einer Viertelstunde ist meine Wut in schiere Mordlust umgeschlagen.
    Todd antwortet an seiner Stelle. »Er war unten bei uns. Hey, Jen, ich wollte mir was von dir ausleihen, ich …«
    »Ich sitze seit beinahe vier Stunden hier oben rum und warte auf dich«, schäume ich. »Ist dir nicht irgendwann mal in den Sinn gekommen nachzuschauen, wo ich bin? Vielleicht mal anzurufen und zu fragen, was ich so mache?« Wütend stampfe ich durch das Zimmer und fange an, Sachen aufzuheben und geräuschvoll hinzustellen.
    »Waaaasss?«, nuschelt er.
    »Ach, ich bin davon ausgegangen, du bist längst im Bett, also dachte ich, es ist nichts dabei, wenn er noch ein bisschen mit uns abhängt«, wirft Todd ein.
    »Habe ich dich gebeten, das auszurichten? Nein. Ich habe dir gesagt, du sollst ihn nach oben schicken, sobald er auftaucht«, entgegne ich. »Ach übrigens, Fletch, besten Dank, dass deine Freunde das Zimmer in Schutt und Asche gelegt haben. Es gibt doch nichts Einladenderes in einer Hochzeitssuite als ein paar Zigarettenkippen, ausgedrückt in einem halbgegessenen alten Sandwich. Und du kannst nur hoffen, dass der Fleck auf der Bettdecke bloß Bier ist, denn du schläfst mit dem Ding auf der Couch.« Und damit packe ich meinen Brautstrauß und werfe ihn nach Fletch. Die Blumen prallen an seiner Brust ab, wobei einige Gardenien regelrecht explodieren.
    Während ich tobe, schieben Carol und Jen sich langsam und unauffällig Richtung Tür. »Bye, Jen.« »Gute Nacht, Jen.« »Melde dich, wenn du wieder zuhause bist.« »Danke für alles.«
    »Hey, immer mit der Ruhe. Wir haben Fletch gesagt, dass das in Ordnung geht, und wir hatten alle viel Spaß. Ehrlich, eigentlich müsstest du auf uns sauer sein«, meint mein Bruder.
    »Todd, Fletch kann seine eigenen Entscheidungen treffen. Und er wollte sich lieber mit seinen Kumpels besaufen, statt den Abend MIT SEINER GERADE ANGETRAUTEN FRAU ZU VERBRINGEN. Und das? Geht einfach gar nicht.«
    »Okay, ich verschwinde, aber zuerst musst du mir …« »RAUS! RAUS! RAUS!«, kreische ich in den höchsten Tönen, während mein Bruder Hals über Kopf aus dem Zimmer flüchtet.
    Fletch lockert seine Fliege, plumpst bäuchlings ins Bett und will sich die Decke über den Kopf ziehen.
    »Oh nein, tust du nicht! DU! COUCH! JETZT!«
    »Nein, will hier schhhlafen, weil iss’ne schööööne Hochssseit«, lallt er.
    »Ganz bestimmt nicht«, zische ich und wälze ihn dann vom Bett.
    »Uff. Autsch. Kofffschtossn. Du bissne böse Frauuu. Hätte niemalsss nich heirann sssolln.«
    Kann es mir da irgendwer verdenken, dass ich seinen Laptop nach ihm geworfen habe?

Zweiter Teil
     
    Pandora
     

7
     
    Die Kiste wird geöffnet
     
    Aus der Feder von Miss Jennifer A. Lancaster
     
    Jens nachhochzeitliche To-do-Liste:
    • einen Job suchen (und finden)!
    • leichtsinnige Geldverschwendung einstellen
    • abnehmen
    • Courtney und Brett verkuppeln
    Es ist der erste Tag meiner Flitterwochen, und das Telefon klingelt. Ich habe kaum ein Auge zugetan. Fletch ist sofort nach unserem Streit in ein tiefes Koma gefallen, aber ich war so sauer, dass ich nicht einschlafen konnte und erst eingenickt bin, als draußen schon die Sonne aufging. Schlaftrunken nehme ich den Hörer ab. »Wenn niemand gestorben ist, lege ich sofort wieder

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