(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Kerl! Wenn er es nicht versteht, hat er dich nicht verdient!“
„Wohl eher ich ihn nicht!“ , jammerte ich. „Ich hab ihm alles verschwiegen, Karsten hat sich verplappert und dann ging es den Bach runter! Wenn ich ehrlich gewesen wäre, hätte Felix mir bestimmt verziehen. Aber so ´ne dumme Kuh würd ich auch nicht wollen!“
„Nun ist aber gut! Selbstmitleid hilft nicht! Wenn du ihn wiederhaben willst , musst du dir schon was einfallen lassen. Oder du machst einen Schlussstrich, Stefan ist doch eine gute Partie und außerdem noch zu haben! Er war doch dein eigentliches Ziel! Mach doch einfach da weiter wo du aufgehört hast, außerdem ist er doch verdammt süß, hast du selber mal behauptet!“, versuchte sie mich auf den Boden zurückzuholen.
„Ach was, Stefan kann mir gestohlen bleiben! Selbstverliebtes Arschloch! Aber bei der Sache mit Leufer bin ich dabei!“ , schniefte ich.
Jetzt stand Ursula auf und zog die Rollos hoch.
„Nein! Ich zerfalle zu Staub!“, kreischte ich und zog mir die Decke über den Kopf.
„Quatschkopf!“ , sagte sie nur und zerrte an der Decke. Ich kroch wieder hervor, blinzelte und fragte: „Wann geht es denn morgen los?“
„Pass auf!“ , begann sie. „Ich hab mit Siegfried gesprochen. Er war nicht gerade angetan von meiner Idee, wie du dir vorstellen kannst! Aber er hat schließlich eingewilligt, Herrn Reinhardt dabei sein zu lassen und die Kripo wartet im Hinterzimmer. Als ich ihm von der Narbe und der zuckenden Augenbraue erzählt habe, hat Siegfried meine Zweifel an der Echtheit von Herrn Leufer für begründet erklärt und seinen Anwalt angerufen. Der spielt also auch mit! Um 14 Uhr soll das Treffen stattfinden. Wir kommen mit unserem Seniorchef um 13 Uhr zu Siegfried in die Firma. Dann wird Siegfried verkabelt. In seinem Büro hängt eine Kamera und vom Nebenzimmer aus können die Beamten alles sehen. Wenn sich unser Verdacht bestätigt, wird er sofort festgenommen. Du weißt doch, dass Staller schon lange wegen mehrerer schwerer Betrugsfälle bundesweit gesucht wird!“
„Hört sich gut an! Aber was soll ich da? Ich wäre natürlich gerne dabei, schließlich ist er mir aufgefallen, aber wie erklär ich das Herrn Reinhardt? Sollte ich nicht lieber wegbleiben? Du bist Siegfrieds Freundin, bei dir wird er keine Fragen stellen!“ , maulte ich.
„Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht!“ , sagte Ursula und legte die Stirn in Falten. „Wir könnten ihm erzählen, du hast Siegfried Stefans Angebot persönlich vorbeigebracht, dabei bist du auf Herrn Leufer getroffen. Ganz gelogen wäre es nicht!“
„Hast du denn Herrn Reinhardt nicht erzählt , wie du auf Leufer bzw. Staller gestoßen bist?“, hakte ich nach.
„Nicht direkt, ich hab nur gesagt, das s bei meinem Bekannten ein merkwürdiger Typ sein Unwesen treibt, der mich stark an Herrn Staller erinnert und dass wir seine Hilfe bräuchten um ihn zu überführen. Wer wir sind, hab ich nicht weiter erläutert. Und dass du gerade Urlaub hast, wird er bestimmt nicht wissen, geschweige denn bei Stefan danach fragen. Um sicherzugehen solltest du mit Stefan sprechen und ihn bitten, die Sache nicht zu erwähnen. Dürfte ihm ohnehin unangenehm sein, vor seinem Vater zugeben zu müssen, dich nicht erkannt zu haben. Oder was meinst du?“, grinste Ursula verschlagen.
Mein Gesicht verzerrte sich. Mit Stefan sprech en! Nicht um alles in der Welt. Mein Magen rebellierte in dem Moment so stark, dass ich aufsprang und zur Toilette rannte. Nach einigen Minuten auf dem Klo verstummte das Gegrummel in meinem Inneren und das Karussell in meinem Kopf wurde langsamer. Ich kam an diesem Gespräch wieder nicht vorbei! Es musste Schluss sein mit der Heimlichtuerei! Also, gesetzt den Fall, Stefan wollte es nicht für sich behalten, war ich meinen Job los! Vielleicht bekam ich noch eine schlechte Beurteilung, aber mehr hatte ich doch nicht zu befürchten, oder? Damit war die Sache dann ein für alle Mal aus der Welt geschafft und ich konnte ein neues Leben anfangen, bzw. einen neuen Job, wenn ich einen fand!
„Ich mach es!“ , sagte ich kleinlaut zu Ursula, als ich wieder in die Stube kam. „Ich werd jetzt alles klären, keine Spielchen mehr, nur noch ehrlich und brav!“
„Ich habe nichts anderes von dir erwartet! Du kannst auch gar nicht anders, dazu bist du viel zu anständig!“ , gab Ursula zufrieden zurück.
„Du musst dich aber heute noch mit Stefan treffen, es eilt, sein Vater kommt morgen früh in Hamburg
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