Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
Vom Netzwerk:
psychologisch!“ , raunte ich und wir lachten über die Findung unseres Seins in Karstens Texten.
    Mandy war zu uns gestoßen und sah uns entrüstet an.
    „Natürlich hat det ´nen Sinn! Es is ´ne Botschaft!“ Sie bemühte sich hochdeutsch zu sprechen: „Du musst gegen deinen eigenen Schweinehund ankämpfen, wenn du jemals wirklich geliebt werden willst. Pure Poesie! Wie ick schon sagte, pure Poesie!“ Dann schlich sie sich wieder und ging zu Karsten um ihn für sein Meisterwerk zu loben.
    Wir sahen uns verdutzt an.
    „So viel Tiefgang hatte ich ihr gar nicht zugetraut!“, bekundete Smokey und schien echt beeindruckt.
    „Trinkst du mit mir ´ne Berliner Weiße? Ich brauch was Alkoholisches mit viel Chemie, sonst übersteh ich es hier nicht!“, meinte ich zu Smokey.
    „Okay, ich will Waldmeister!“ , meinte sie und winkte dem Mädel mit der Schürze.
    Wenn G rün vergeben war, nahm ich eben Himbeer, schließlich mussten wir beides mal probieren!
    Endlich saß auch mal Felix neben mir und sah angeekelt auf unsere flüssigen Farbbomben.
    „So wat trinkt man nich!“, meinte er und hob sein Hefeweizen mit den Worten: „Viel empfehlenswerter!“
    „Küsst du mich trotzdem noch?“ , hauchte ich.
    „Könnte mich dazu hinreißen lassen!“ , sagte er und schmatzte mir einen dicken Kuss auf.
    „Mensch Felix, du bist ´ne Wolke! Wenn man mich so gehörnt hätte wäre ich erstmal auf Abstand gegangen!“, polterte Karsten über den Tisch.
    Gehörnt! Ich wurde kreidebleich.
    „Wat sabbelst du?“, wollte Felix wissen.
    Smokey stierte gegen den Himmel und tippelte mit den Fingernägeln gegen ihr Glas. Sag doch was!, dachte ich inständig und hoffte , Smokey würde etwas einfallen um die Situation zu entschärfen.
    Ich wollte einen blöden Spruch loslassen , um vom Thema abzulenken, aber Felix sah mich ernst an und Karsten schienen die Worte im Halse steckenzubleiben. Woher wusste Karsten denn davon? Smokey die alte Plapperliese!
    „Ich, ähm… ich wollte dir ja alles erzählen! Hat sich nur noch nicht ergeben!“ , druckste ich.
    „Was wolltest du mir denn erzählen? Und vor allem, w ann wolltest du es mir erzählen? Wenn du hier ein bisschen Spaß hattest, wieder zu Hause bist und mich gegen den nächsten eingetauscht hast?“, polterte Felix, der sich vor seinen Freunden bloßgestellt fühlte und mich anscheinend nie wiedersehen wollte.
    „Nein!“ , schrie ich. Ted, Herbie und der Rest konnten nicht mehr so tun als ob sie sich mit ihrer Brotzeit beschäftigten. Sie alle lauschten gebannt, was ich vorzubringen hatte.
    „Es war so“ , ich räusperte mich und sammelte meine Gedanken, wie verpackte ich es am besten? „Ich bin am Sonntagabend mit meinem Chef essen gewesen, es ist etwas kompliziert, weißt du. Die Geschichte klingt weit hergeholt. Denn eigentlich war gar nicht ich mit ihm essen, sondern Sieglinde, jedenfalls sollte er das denken. Und dann hat er mich nicht in ein Restaurant geführt, sondern in seine Strandvilla und…“, ich stockte und sah Felix an.
    Er funkelte böse : „Hör auf mit den Ausreden! Du hast also was mit deinem Chef! Prima! Bestimmt ´ne gute Partie! Dann viel Spaß und schick mir ´ne Postkarte aus den Flitterwochen! Wo soll’s denn hingehen! Malediven? Luxushotel, nehm ich an! Klar, bin der feinen Dame nicht gut genug! Wolltest nur mal sehen ob so ´n abgewrackter Musikus dich besser durchvögelt! Danke! Ich hab genug gehört!“ Er stand auf, warf Karsten seine Schlüssel zu und sagte: „Da du ja Bescheid weißt, darfst du ihr helfen ihren Kram zu packen!“ Dann drehte er sich um und ließ mich sitzen.
    Ich starrte zusammengesunken auf meine Himbeer Weiße. Scheiße!
    „Aber den Hund geb ich nicht wieder her!“ , brüllte er im Gehen und lud Elsa auf seine Schulter. Die Kleine schlabberte ihm vergnügt das Ohr ab und schien der Meinung zu sein, ohne ihren Bruder lebte es sich auch gut!
    Ich sah ihnen traurig hinterher.
    „Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid!“, jammerte Smokey los. „Ich dachte, du hättest ihm schon längst alles gebeichtet! Ich konnte ja nicht ahnen, dass Karsten seinen Mund nicht halten kann! Ich versuch ihm alles zu erklären, er wird es bestimmt verstehen! Wenn du ihm sagst, dass mit Stefan alles vorbei ist, wird er dir bestimmt verzeihen! Und dann könnt ihr noch mal von vorn anfangen und…“
    „Vergiss es!“ , sagte ich. „Fährst du wenigstens mit mir nach Hause?“
     
    Karsten fuhr mit uns zu Felix’ Wohnung und ich packte

Weitere Kostenlose Bücher