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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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meinte: „Das kann nur der Typ sein, der meinen Vater schon vor Jahren übers Ohr hauen wollte!“
    Bingo, Stefan begriff schnell. Diese traumhaften braunen Augen.
    So ganz bei der Sache war ich leider nicht und der Rotwein tat sein Übriges.
    Er versprach mir , seinen Vater danach zu fragen. Zusammen würden sie dem Verbrecher schon auf die Schliche kommen.
    Das reichte mir voll und ganz, der Rest lief schon von alleine.
    Stefan lächelte mich an und prostete mir zu.
    Ich fuhr verträumt mit dem Finger am Rand meines Rotweinglases entlang und fragte mich , wie der Abend wohl weiterginge.
    Hatte ich den Tagesanfang schon wieder vergessen? Wie konnte ich mich schon wieder dem Alkohol hingeben, es lag wohl nur an dieser verdammten Angst vor der eigenen Courage, wenigstens fing ich nicht auch noch an zu rauchen!
    Meine Blase begann sich bemerkbar zu machen und ich meinte kokett zu Stefan: „Ich geh mir mal kurz die Nase pudern!“ Auf dem Weg zur Toilette kam ich an einem Zigarettenautomaten vorbei, ich konnte nicht widerstehen und zog mir eine Schachtel. Fehler! Achtung! Alarm! Das konnte nicht gut gehen.
    Zwei Stunden, 12 Zigaretten und vier Gläser Wein später fand ich mich bei ihm in der Wohnung wieder.
    V oller Ekstase gab ich mich ihm hin und der Rest ist Geschichte.
    Nein kleiner Scherz.
    Das hätte ich wohl gern gehabt, aber ich konnte mich gerade noch zusammennehmen. Als er seinen gesamten Charme spielen ließ und wir bei ihm auf der Couch saßen wurde mir übel.
    Aber wie!
    Er erzählte mir von seinem Vater und dass er es ja so schwer hätte ihm Genüge zu tun, die Frauen wollten ja nur sein Geld und die ganze Welt ist schlecht.
    Wer war hier betrunken, wenn Männer so redselig werden ist Vorsicht angesagt!
     
    Irgendwas erinnerte mich gerade ans Büro, aber was bloß?
    Auf dem Tisch lag eine Tüte Gummibärchen und ich, seinen Worten lauschend, begann gedankenverloren sie aufzureißen und zu sortieren. Die Roten auf seine, die anderen auf meine Seite.
    Erst nachdem er die Hälfte der roten Bärchen inhaliert hatte, fiel bei mir der Groschen. Was tat ich denn da? Wenn er jetzt noch nicht bemerkt hatte, wer ich war…
    G anz ruhig, so wie er seine Sekretärin übersah, dürfte ihm keine Gemeinsamkeit auffallen. Ich hoffte es jedenfalls!
     
    „Sieglinde“, er nahm meine Hand und sah mir in die Augen, „ich habe das Gefühl, dich schon lange zu kennen, du bist mir so vertraut!“
    Jetzt rebellierte mein Magen erst recht und ich musste schnellstens dieser Situation entfliehen.
    Ich gab Migräne vor und ließ mir ein Taxi bestellen.
    „Sieglinde, du bist die Frau, auf die ich mein Leben lang gewartet habe“, sagte er vor mir kniend, mir drehte sich alles und ich stürmte zur Toilette.
    „Stefan“ , säuselte ich kurze Zeit später, „ich bin nicht die, für die du mich hältst“, stieg in das Taxi und hätte mich für diese Bemerkung erschießen können.
    Im Taxi war der Alptraum dann perfekt, ich reiherte auf den Rücksitz und ließ mir die Rechnung schicken.
    Blamabel, blamabel, warum hatte ich nicht auf mein Innerstes gehört, weniger getrunken und wäre wirklich bei ihm im Bett gelandet!
    Aber es half kein Jammern, ich wollte ihn am nächsten Tag anrufen, oder ging ich gleich bei ihm vorbei? Egal, erstmal ausschlafen!
    Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf, wie konnte ich ihm noch in die Augen sehen nach dem , was passiert war?
    Wie eine Geschäftsfrau hatte ich mich auf jeden Fall nicht verhalten, aber er genauso wenig. Was war bloß in uns gefahren, wir waren doch keine Teenager mehr. Spielten Erfahrung und Alter denn keine Rolle mehr, wenn man sich verknallt?
    Da kam mir mit einem Mal Tim ins Gedächtnis zurück und ich hatte das Gefühl, ihn betrogen zu haben, was auch irrsinnig war, wie alles in dem Moment.
    Nie wieder Rotwein, die letzten beiden Tage waren mir eine Lehre!
    Zumindest für einige Zeit.
     

Sommer, Sonne, Sonnenschein
     
    Verheult, zerknittert und kreuzlahm wachte ich am nächsten Morgen auf.
    Das Telefon klingelte und in meinem Kopf dröhnten Kirchenglocken.
    Als ich dreimal auf den Wecker geschlagen hatte, wurde mir endlich klar, dass es unnütz war und ich aufstehen musste, um dem Lärm ein Ende zu bereiten.
    „Jaa“ , meldete ich mich mürrisch.
    „Guten Morgen Sonnenschein!!“ , trällerte es vom anderen Ende der Leitung, „es ist super Wetter, kommst du mit baden?“
    Smokey!? Oh Mann, wie spät ist es? Nach einem Blick auf den Wecker, dessen rote

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