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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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nicht beantworten wenn Sie sich oder Angehörige damit belasten, aber wenn Sie eine Aussage machen, muss alles was Sie sagen der Wahrheit entsprechen. Haben Sie das verstanden?“ Er sah mich durchdringend an.
    „Ja, E uer Ehren!“, sagte ich deutlich.
    Ich sah ein kurzes Schmunzeln über Richter Trauers Gesicht huschen, amüsierte er sich jetzt schon über mich?
    „Na dann erzählen Sie uns doch mal, was an dem besagten Abend passiert ist“, bat Herr Trauer mich.
    Und ich fing an zu erzählen: „Ich war gerade in meiner Garderobe und wollte mich abschminken. Ich trug nur Unterwäsche und darüber einen Bademantel, da kam Nick, Herr von Rathen herein. Ich war bis dahin allein im Raum, ich hatte auf meine Kollegin Frau Rauch gewartet, die sich noch mit den Musikern unterhielt. Ich war erstaunt und fragte , was er von mir wolle und ob alles in Ordnung sei oder ob er sich Sorgen mache?“ Ich war gerade im Redeschwall, da unterbrach mich Andreas.
    „Mein Mandant mach te sich also Sorgen! Sorgen um Sie nehme ich an, hatte er Sie nicht sogar gewarnt? Und hatten Sie ihn nicht sogar gebeten in Ihre Garderobe zu kommen, weil Sie Angst hatten!“ Mit Nachdruck in der Stimme hämmerte Andreas auf mich ein.
    „Nein “, sagte ich überraschend ruhig. „Ich hatte ihn nicht gebeten zu mir zu kommen, und nein, ich hatte auch keine Angst. Ja, er hatte mich gewarnt, allerdings vor Tim Reitler, den er als Spanner und Psychopathen darstellte. Allerdings hatte er selbst Herrn Reitler aus dem Weg geräumt, indem er ihn niederschlug, fesselte, knebelte und im Nebenraum einschloss!“, zischte ich zurück.
    „Die Unterwäsche , die Sie trugen, war aber von Herrn von Rathen!“, setzte Herr Probst sofort hinterher.
    „Moment!“ , kam es ruhig von Richter Trauer. „Lassen Sie die Zeugin erst ihre Aussage machen, dann können Sie sie befragen! Bitte fahren Sie fort Frau Wentland!“
    „Ja, also während unseres Ge spräches verschloss er die Tür und dann begann er mir Dinge vorzuwerfen, die er nur wissen konnte, wenn er mich beobachtet hatte. Allerdings hatte er einiges davon falsch gedeutet. Er beschimpfte mich und erniedrigte mich, bis er mir schließlich den Bademantel vom Körper riss und mich mit dem Gürtel fesselte. Dann ging alles sehr schnell. Er bedrängte mich und rieb sich an mir, dann setzte er mich auf den Schminktisch und drückte meine Beine auseinander. Ich brüllte wie verrückt nach Hilfe, aber im Nebenzimmer polterte und rumpelte es so laut, dass ich nicht die Hoffnung hatte, jemand würde mich hören. Als Nick mir einen Knebel in den Mund steckte und zu verhindern versuchte dass ich ihn ausspuckte, biss ich ihm heftig in die Hand. Dadurch war er kurz abgelenkt und ich konnte ihn von mir stoßen und vom Tisch springen. Da ging auch schon die Tür auf und Nick wurde von Tim Reitler und Felix Deusen überwältigt.“ Ich machte eine Atempause und wartete, was geschah.
    Der Richter nickte, er schien mit meiner Schilderung zufrieden.
    Andreas, alias Rechtsanwalt von Herrn von Rathen, war weniger begeistert. Er fegte mir sofort die nächsten bissigen Fragen um die Ohren. „War es nicht eher so, dass Tim Reitler Sie bei Ihrem Techtelmechtel störte und es Ihnen peinlich war zuzugeben, dass Sie auf Fesselspielchen stehen! Sie hatten extra für meinen Mandanten die Dessous angezogen, die er Ihnen geschenkt hatte und konnten es doch kaum erwarten, dass er zu Ihnen kam!“
    „Nein, ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht , von wem die Wäsche kam. Ich hatte sie anonym geschickt bekommen und nichts Schlimmes dabei gedacht“, gab ich ehrlich zu.
    Der Staatsanwalt saß immer noch abwesend an seinem Platz und ihm schienen keine bedeutenden Zwischenfragen einzufallen.
    „Sie finden also nicht, dass es eine Provokation für den Schenkenden ist, die Wäsche auch noch zu tragen!“, lächelte Herr Probst vielsagend zu mir rüber.
    „Woher sollte er denn wissen, dass ich sie trage. Es war schließlich nichts davon zu sehen“, schoss ich mit funkelnden Augen zurück.
    „Wenn S ie, während Sie gekellnert haben, ein genauso eng anliegendes Oberteil trugen wie heute, hätte es jeder sehen können, der es sehen wollte!“ Arrogant und kalt legten sich seine Worte um mich und ich zog meinen Blazer unbewusst zu und schloss die beiden Knöpfe.
    Verstohlen sah ich auf den Boden.
    „Außerdem hatten Sie wie jeden Abend eine Menge Alkohol zu sich genommen und waren Männern im Allgemeinen sehr zugetan. Sie machen ja nicht gerade

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