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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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erscheinen, wenn bis jetzt nicht mal mein Schatten die Kraft besaß, sich über den Bettrand zu lehnen.
    Zusammenreißen!!!
    Keine Chance! Ich ließ mich zurück aufs Kopfkissen fallen und starrte an die Decke.
    „Miau“ , kam es vom Fußende.
    „Ja, verdammt!“ , fauchte ich, riss die Decke beiseite und stampfte böse in die Küche um die Meute abzufüttern.
    „Kaffee!“ , drang eine sehnsüchtige Stimme aus meinem Inneren.
    Ich konnte nicht behaupten, dass ich besonders ger n Kaffee trank, aber an diesem Morgen brauchte ich dringend Koffein in heißer, flüssiger Form!
    Also füllte ich die Kanne mit Wasser, goss es in die Maschine, zog die Dose mit Kaffeepulver und eine Filtertüte aus dem Küchenschrank und stellte fest, dass die alte Filtertüte samt Kaffeesatz von wer weiß wann noch im Durchlauf klebte und mir entgegenwinkte. Ein Wunder, dass sie sich nicht bewegte.
    Kurz ging mir der Gedanke durch den Kopf, den Versuch zu starten, mir die Zukunft daraus zu deuten. Aber ob vergammelter Kaffeesatz irgendetwas Positives zu sagen hatte? Wohl kaum!
    Also keine Wahrsagerei, lieber Abwascherei und ab in den Mülleimer.
    Ausspülen und desinfizieren. Mit was? Sagrotan? Nee, das ist eklig in der Kaffeemaschine, dann sauf ich das Zeug ja mit, bäh!
    Wie wär es dann mit Alkohol? Alkohol desinfiziert doch auch !
    Tolle Idee! Whisk ey? Wodka? Lieber Whiskey, den Wodka brauch ich noch! Ich kramte den Whiskey raus und spülte großzügig den Trichter und alles was abwaschbar war damit aus und ab und …
    Und noch mal ordentlich , damit auch kein Schimmelpilz in meinem Wachmacher überlebte!
    Endlich konnte ich den Schalter drück en und die rote Lampe leuchtete, euphorisch mal wieder was zu tun zu haben, auf.
    Während der Kaffee durchgurgelte , ging ich duschen.
    Das war dringend nötig!
    Die verklebten Augen brauchten Wasser und die Frisur konnte auch mal wieder ein Paar Tropfen Shampoo vertragen!
    Was zieh ich denn nur an?, g ing es mir durch den Kopf, als ich mir unter dem warmen Massagestrahl die Zahnbürste zwischen die Kiefer schob.
    Ich durfte auf keinen Fall sexy oder aufreizend wirken, sonst wäre ich vielleicht unglaubw ürdig. Aber wenn ich wider meiner Natur im Putzkittel mit Dutt erschien, machte mich das auch nicht glaubwürdiger. Vielleicht Jeans, weiße Hemdbluse, nicht zu weit aufgeknöpft? Und meinen schwarzen Lederblazer! Das war ein gutes Mittelmaß!
    Das Wasser stand mir bereits bis zu den Knöcheln und der Zahnpastaschaum tropfte mir auf den Busen und kleckerte von da aus auf meinen Bauch. Ich spülte mir den Mund aus und zog die Haarflusen aus dem Abflusssieb , damit mein Stausee die Möglichkeit hatte zu verschwinden.
    Vor meinem Kleiderschrank entschied ich mich dann doch für einen dünnen schwarzen Rolli statt Bluse. Hochgeschlossener ging es nun wirklich nicht! (Na ja, er lag verdammt eng an und der Push-up tat sein Übriges! Aber man kann ja nicht alles verstecken, oder sollte ich mir die Titten abbinden?)
    In dieser Aufmachung saß ich kurz drauf wieder in der Küche, mit immer noch brummendem Schädel und einem großen Becher Kaffee!
    Ohh, der tat gut, und war gar nicht so eklig wie sonst! Da Kaffee mit Milch länger wach machen soll, gab ich noch einen Schuss Dosenmilch dazu. Dosenmilch hatte ich immer im Kühlschrank, weil man sie gut für Saucen verwenden kann, weniger Kalorien als Sahne!
    Jetzt ging es mir schon wieder besser. Die Wärme des Getränks durchflutete mich und weckte meine Lebensgeister. Mein Kopf wurde langsam frei und meine Stimmung stieg gewaltig.
    Zeit für einen Spaziergang mit Hund!
    Den Kater entließ ich in die Gärten der Nachbarschaft, und beschwingt machte ich mich mit Lohengrin auf zum Park zu unserer üblichen Runde. Lohengrin begrüßte schwanzwedelnd die Enten, welche sich vor Schreck schnell auf den Teich zurückzogen und die Brotkrümel, an denen sie eben noch geknabbert hatten, am Ufer zurückließen.
    Eigentlich hätte ich auch mal wieder joggen können, dachte ich , aber diesen Gedanken verwarf ich schnell, schließlich musste ich mich in 20 Minuten auf den Weg zum Gericht machen.
    Würde ich Ursula dort treffen? Sie hatte nichts gesagt. Wo war Tim eigentlich, würde der sich je wieder blicken lassen?
    Nach einer Runde um den Teich schlenderten wir zurück, nicht mehr ganz so heiter, mit einem Grummeln in der Magengegend.
    Schon als wir in unsere Straße einbogen sah ich Tim vor meiner Haustür stehen und auf uns warten. Er tippelte auf der Stelle

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