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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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einen Hehl daraus, wie leicht Sie zu haben sind!“, teilte er aus.
    „Jetzt reicht ’s aber! Selber ´ne Schnapsdrossel und andern was unterstellen!“, brüllte Ursula von hinten.
    „Ruhe!“ , dröhnte es vom Richterpult und der Hammer knallte auf den Tisch. „150 Euro Verwarnungsgeld für die Dame dort hinten oder drei Tage Ordnungshaft! Aber Sie haben recht. Herr Probst, Sie gehen zu weit.“
    Schön, dachte ich , jetzt ist er ruhig.
    Leider daneben.
    „Sie ist doch sogar jetzt angetrunken, Herr Richter. Eine Alkoholikerin ist diese Frau. Und wer weiß, ob sie nicht noch unter dem Einfluss anderer Drogen stand, als sie sich die Geschichte über meinen Mandanten ausgedacht hat!“, trat Andreas nach.
    „Was“ , japste ich leise. Mir war zum Heulen!
    Herr Trauer sah Nick und seinen Anwalt skeptisch an, dann winkte er mich zu sich.
    „Kommen Sie doch mal bitte nach vorne und hauchen Sie mich an.“
    Ich wurde immer kleiner auf meinem Stuhl, das Herz rutschte mir in den Magen und ich fühlte mich wie beim Zahnarzt. Als ich aufstand wurde mir schwindlig und ich musste mich am Tisch festhalten, was Andreas gleich mit einer Handbewegung unterstrich, die so viel bedeutete wie: Sehen Sie, ich hab es doch gesagt, komplett besoffen!
    Ich begann zu schwitzten.
    Dann stand ich vor dem Richter und hauchte ihn tatsächlich an.
    „Also Herr Probst , ich schätze Ihr Atem riecht nicht so angenehm wie der von der jungen Dame. Oder darf ich Sie mal zum Pusten laden? Sie dürfen sich wieder setzen“, sagte er mit einem Fingerzeig auf mich.
    Rehabilitiert, dachte ich nur und schlurfte wieder zum Zeugenstuhl.
    „Sie hat immer gesoffen! Und dann hat sie sich an mich rangeschmissen!“, blahte Nick mit einem Mal in die Stille.
    „Sie hat gerade niemand gefragt. Nehmen Sie sich zusammen, sonst sind Sie der Nächste den ich verwarnen muss!“, fuhr der Richter ihn an.
    Ich zuckte ein wenig zusammen, als ich Nicks Stimme hörte. Solange er still war, kam er mir nicht so real vor. Er saß wie eine Puppe neben seinem Puppenspieler und hatte auf seinen Einsatz gewartet. Allerdings hatte er es wohl vermasselt, denn Andreas warf ihm einen zornigen Blick zu.
    Ich saß wieder und legte die Hände brav auf die Tischkante, da fragte der Staatsanwalt zum ersten Mal etwas.
    „Hat Herr von Rathen Sie vorher schon bedroht oder bedrängt?“
    Ich überlegte . „Nicht öffentlich. Ich fühlte mich verfolgt und beobachtet, aber ich wusste nicht von wem. Und Nick hat mir eingeredet, es wäre Herr Reitler, der mir nachstellte. Allerdings hat er im Stellas, einem Café in der Nähe des WildCats, mit einem Kellner über mich geredet. Der könnte bezeugen, dass Nick mich ausspionierte.“
    „Das hat Herr Petersen, der besagte Kellner, bereits bei der Polizei ausgesagt“ , informierte mich Richter Trauer.
    Ach, der hatte a lso auch schon seinen Senf dazugegeben.
    „Aber Frau Wen tland, nun tun Sie bitte nicht so unschuldig. Sie leben doch praktisch davon, Männern gefügig zu sein!“, fiel Herr Probst in die Befragung ein.
    „Bitte?“ , fragte ich scharf, „falls Sie dabei auf den BMW von Herrn Tolski anspielen, den hat er mir nur als Dienstwagen zur Verfügung gestellt weil ich kurzzeitig für ihn gearbeitet habe. Das kann Ihnen Frau Wegner bestätigen. Übrigens müssten Sie das doch am besten wissen. Herr Probst ist unter anderem auch anwaltlich für Herrn Tolski tätig“, meinte ich beiläufig zum Richter gewandt.
    „Dann sind Sie auch mit Frau Wentland bekannt?“, schlussfolgerte Herr Trauer richtig.
    „Nun, wir sind uns bei einem anderen Fall schon einmal begegnet“ , räumte Andreas ein. „Allerdings konnte ich dort einen Einblick in ihr freilebiges Privatleben bekommen!“, setzte er nach.
    „Nun gut“ , stoppte der Richter seine weiteren Ausführungen. „Hat noch jemand Fragen an Frau Wentland, sonst entlasse ich sie aus dem Zeugenstand!“
    Ein geknicktes Kopfschütteln von der Anklagebank, auch der Staatsanwalt wollte nichts mehr wissen.
    „Euer Ehren! Ich, ich möchte aussagen! Über die ordinären Annährungsversuche von Herrn Probst. Er versucht sich nur an ihr zu rächen weil sie ihn abgewiesen hat und…“, trompetete Ursula durch den Saal.
    Ich drehte mich zu ihr um und winkte ab , um ihr ein weiteres Verwarnungsgeld zu ersparen.
    Aber sie wühlte sich schon durch die Bänke.
    Jasper saß kerzengerade und vollkommen still auf seinem Platz und starrte mit rollenden Augen den Richter an.
    Der wird doch wohl nicht

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