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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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gedeckter Tisch, für zwei Personen, mit einem dreiarmigen Leuchter , in dem die Kerzen brannten.
    „Genug Meerblick?“ , höhnte Stefan, „etwas Besseres war auf die Schnelle nicht aufzutreiben.“
    „Ich würde sagen , es entspricht meinen Anforderungen“, gab ich kühl zurück und setzte mich.
    Das s er zu Übertreibungen neigte wusste ich ja, aber es versetzte mich dennoch in Erstaunen.
    „Einen Augenblick, ich bin gleich zurück“ , sagte er und verließ das Zimmer.
    Gebannt starrte ich nach draußen, wie schön musste es erst sein , wenn das Wetter klar war? Der Himmel war bedeckt und es begann zu dämmern. In einiger Entfernung sah man Segelboote vorbeiziehen, da wollte ich jetzt nicht drauf sein, die Segler waren bestimmt durchnässt und froren. Der Gedanke schüttelte mich.
    „Ich wusste, dass es dir gefällt!“ Stefan war zurück und setzte sich lächelnd zu mir an den Tisch.
    „Die See ist beeindruckend“, sagte ich verträumt und hörte dabei die Wellen an den Felsen schlagen.
    Hinter mir ging eine Tür auf und zwei Herren in Frack und Weste brachten uns die Vorspeise.
    „Weißwein?“ Stefan hob die Flasche und goss mir ein, nachdem ich zustimmend genickt hatte.
    Als E rstes gab es Hühnchenspieße in Erdnusssauce und frittierte Hummerkrabben. Lecker!
    Anschließend eine Zitronensuppe, für mich zu scharf und gewöhnungsbedürftig.
    Dann als Hauptgericht Hoso Maki Sushi mit Thunfisch und Krebsfleisch.
    Und als Nachtisch gebackene Banane mit Kokosmilchsauce.
    Meine Güte, ich konnte mich kugeln!
    Wir hatten kaum gesprochen während des Essens, die befrackten Kellner gaben mir nicht die Ruhe, Stefan von meinem Verlobten in Toronto zu erzählen.
    Er erwähnte, da ss sein Vater dieses Haus vor einigen Jahren erworben hatte, wegen der phantastischen Aussicht, aber dass es bald abgerissen werden müsse, da die Küste stark unterhöhlt wäre und es sonst bald von selbst in die Fluten stürzte. Er wollte dem Haus sozusagen an diesem Abend die letzte Ehre erweisen.
    Das gab mir ein komisches Gefühl, irgendwie unheimlich, wie ein Geisterhaus.
    Ich verdrängte das Gefühl und konzentrierte mich auf die Reste der Banane auf meinem Teller.
    Den Wein hatte ich kaum angerührt, ich war vorsichtiger geworden!
    Nachdem die letzten Teller abgeräumt waren, winkte Stefan den Kellnern und entließ sie in den Feierabend oder wohin auch immer.
    Die Kerzen waren fast runtergebrannt, die letzten Flammen spiegelten sich im Fensterglas. Ach, war das romantisch! Wäre doch Felix hier statt Stefan. Mach das Beste draus, sagte ich mir, außerdem hast du deine Mission noch nicht erfüllt.
    „Wollen wir es uns nicht bequemer machen?“, fragte Stefan, als wir allein waren.
    „Ach, lass uns doch hier sitzen bleiben, hier kann man viel besser aufs Meer sehen“, seufzte ich.
    „Gut, wie du möchtest!“ E r griff über den Tisch, nahm meine Hand und sah mir in die Augen.
    Meine Güte, was kommt den n jetzt, dachte ich, wollte er mir einen Heiratsantrag machen?
    Ich griff ihm vor: „Stefan, ich wollte mit dir über etwas reden!“ Ich zog meine Hand weg und fuhr fort : „Ich hab dir schon einiges über Kanada erzählt, aber das Wichtigste habe ich weggelassen! Zuerst um einen geschäftlichen Vorteil herauszuschlagen, ich gebe es ja zu, es war nicht okay! Aber dann wurde es für mich ernster und ich musste mir erst meiner Gefühle klar werden!“ Ich log, dass sich die Balken bogen und hatte tierischen Spaß daran!
    „Du hast ein Kind?“ , riet er mitfühlend.
    „Nein“ , entgegnete ich.
    „Du bist verheiratet!“ , suchte er weiter, seine Augen wurden größer und sein Blick klagend.
    „Auch das nicht! Aber fast! Ich habe einen Verlobten in K anada, er ist ein Assiniboine-Indianer und wir sind seit fünf Monaten zusammen. Ich bin ursprünglich nach Deutschland gekommen, um Siegfried persönlich davon zu erzählen und ihm den Hochzeitstermin mitzuteilen, aber wie du dir denken kannst, war er nicht sehr begeistert. Er hat versucht, mir die Sache auszureden und als ich dich traf, hatte ich selber Zweifel. Es ist eine ganz andere Kultur, ich hatte Angst vor Problemen. Mit uns wäre alles viel einfacher, aber ich liebe ihn, das ist mir jetzt klar geworden. Ich habe beschlossen, am Freitag zurückzufliegen. Ich möchte mich heute von dir verabschieden und mich für meine Unbeherrschtheit entschuldigen. Ich hoffe, du nimmst meine Entschuldigung an und bist nicht allzu verärgert, ansonsten muss ich sofort gehen, sonst

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