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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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neben die Hintertür lehnte und aufs Dach stieg, um sich umzusehen und abzuwarten. Von der Ecke aus hatte er einen annehmbaren Blick auf die Umgebung. Er wusste, wie er vom Zufahrtsweg hinter der Eisenwarenhandlung zur Seitenstraße und weiter zu Kutkhas Hinterhof gelangen konnte.
    Die Sonne ging unter. Die Straße verstummte.
    Der soldatische Mann öffnete die Haustür, warf zwei Müllsäcke heraus und schloss die Tür mit einem hörbaren Klicken.
    Der Jäger setzte sich in Bewegung.
    Nach fünf Minuten, deren Verlauf er exakt mitzählte, hatte der Jäger Kutkhas Grundstück unbemerkt erreicht. Er drückte einen Nagel in die hölzerne Sockelleiste unter der Tür und schob einen der Müllsäcke– welch ein Geschenk! – mit dem Fuß dicht davor. Vorsichtig bettete er eine gefüllte Wasserflasche mit improvisierten Unterteilungen auf den Sack und entrollte die Drähte, die aus der Flasche hingen. Das Ende des einen Drahts wickelte er um den Nagel in der Sockelleiste, das Ende des anderen um einen Nagel, den er neben dem Schloss ins Holz presste. Nach einem kritischen Blick auf das Ergebnis huschte er davon.
    In der Dunkelheit der Eisenwarenhandlung schlug der Jäger Funken. Der Scheiterhaufen, den er um die Kreatur aufgeschichtet hatte, fing sofort Feuer. Er füllte etwas Zunder in eine kleine Ablageschale und verließ den Laden durch die Hintertür. Draußen hörte er einen Motor. Der Jäger blieb stehen und verfolgte aufmerksam, wie der Wagen die Straße hinunterfuhr, um die Ecke bog, sich durch die Zufahrt zum Hinterhof schlängelte und stehen blieb.
    Der Jäger schlug Funken in den Zunder und machte Feuer. Er steckte die Enden der vollgesogenen Fadenstücke an, die aus den Rohren ragten, und glitt durch die Öffnung im Zaun der Zufahrt. Nach fünf Schritten hatte er eine unverstellte Sichtlinie auf die Rückseite von Kutkhas Gebäude, während er vom Hinterhof aus immer noch nicht zu sehen war.
    Er wog den ersten Speer in der Hand und katapultierte ihn über den Zaun durch ein Fenster im zweiten Stock. Noch während der Speer durch die Luft zischte, schnappte der Jäger sich den zweiten, berechnete die Korrektur des Winkels und die zusätzliche Kraft und warf ihn auf ein Fenster im vierten Stock. Durch die Luftlöcher in den Rohren flackerte Licht– die benzingetränkten Dochte brannten herunter, das Feuer näherte sich den Flaschen. Aus dem zweiten Stock hallte ein dumpfer Knall, als hätte ein Riese mit der hohlen Hand auf den Boden gehauen. Eigenbau-Napalm aus geronnenem Blut, Plastik und Benzin explodierte, und der Jäger wurde mit ersten Schreien aus dem zweiten Stock belohnt. Als die zweite Napalmbombe hochging, sprengte es eine Fensterscheibe aus dem vierten Stock.
    Der Jäger zog die Beretta und näherte sich dem Hinterhof.
    Mitten im Hof parkte ein großes Auto, ein Siebensitzer; im hinteren Teil des Wagens konnte der Jäger vier kleine Gesichter vier kleiner Menschen ausmachen. Er sah, dass die Türen verriegelt waren. Am linken Kotflügel standen zwei Männer. Sie kehrten ihm den Rücken zu.
    Dem ersten schoss er in den Nacken. Das Projektil schlingerte durch den Kopf, trat an der anderen Seite aus und zerfetzte das rechte Kiefergelenk, sodass der Unterkiefer wie an einem Scharnier auf den Jäger zuschwang.
    Dem zweiten schoss er in den Hinterkopf. Er hörte, wie ein Klumpen Hirn von der Größe einer Kinderhand an die Mauer des Gebäudes klatschte.
    Kutkha hatte einen Aktenkoffer in der Hand. Hinter ihm stand der schwachsinnige Junge. Neben ihm stand der soldatische Mann, der bereits nach einer verborgenen Waffe griff.
    Der Jäger schoss dem soldatischen Mann in die Stirn. Eine nicht enden wollende Sekunde lang verweigerte sich der Mann dem Tod. Seine Augen blitzten empört. Als er den Mund öffnete, um zu sagen, was er von diesem Übergriff hielt, schwappten zwei Deziliter hellrotes Blut aus seinen Lippen. Seine Beine gaben nach. Er wand sich wie eine totgeprügelte Schlange und ging zu Boden.
    Sofort ließ der Jäger die Waffe nach unten schnellen und schoss Kutkha in den Unterleib. Eine präzise Kastration. Er stieß den schreienden Russen beiseite und schoss dem Jungen zweimal in den Kopf. Lächelnd sagte er sich, dass die zweite Kugel nur eine Rückversicherung war, falls die erste das Hirn verfehlt haben sollte.
    Inzwischen standen der gesamte zweite und vierte Stock des Gebäudes in Flammen. Eine oder zwei Stimmen hatten sich aus dem Geschrei verabschiedet.
    Schnell huschte der Jäger zu der

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