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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Sie schlug Mike zwischen die Schulterblätter. Als nichts passierte, schlug sie fester zu.
    Mikes Begleiterin kreischte hysterisch. Jemand schrie vom anderen Ende des Coffee Shops: »Ruft den Notarzt! Ein Mann ist am Ersticken.«
    Die Geräuschkulisse im Starbucks schwoll von leisem stetem Gemurmel zu einer Woge aus Geschrei und über den Boden schrammenden Stühlen an.
    »Großer Gott«, fluchte Quinn. Er packte Lucy an den Armen, hob sie hoch und räumte sie aus dem Weg. Dann hievte er Mike von hinten hoch, und nach einem abrupten Drücken flog eine Kaffeebohne durch die Luft und traf Mikes fassungslose Begleiterin genau zwischen den Augen. Mike holte tief und keuchend Luft. »Danke«, presste er hervor.
    Quinn nickte. »Kein Problem.«
    Die Kakophonie aus lauten Stimmen steigerte sich noch, als sich die Leute um Mike scharten, um sich zu überzeugen, dass es ihm gut ging. Quinn stand daneben, das Gewicht auf ein Bein verlagert und die Hände in die Hüften gestemmt. Seine Mundwinkel verzogen sich ironisch nach unten, während er das Spektakel beobachtete. Die Lücke zwischen dem Reißverschluss seiner Jacke über seiner harten Brust wurde breiter, und Lucy glaubte, ihn etwas murmeln gehört zu haben, das verdächtig klang wie »Krankenschwester, guter Witz«.

Quinn McIntyre schob die Finger in die Vordertaschen seiner Levi’s und stieß einen frustrierten Seufzer aus. Sein Atem hing wie Rauch in der Luft, und seine Augen verengten sich, während er beobachtete, wie sich die Rücklichter von Lucys silbernem BMW entfernten. Ihren verdammten Kaffeebecher hatte sie mitgenommen. Außer ihn ihr gewaltsam zu entwinden, hatte er keine Möglichkeit gesehen, sie davon abzuhalten.
    Der Regen hatte inzwischen aufgehört, aber drei Viertel des Vollmonds waren von tintenschwarzen Wolken verdeckt. Quinn trat vom Gehsteig und lief über den Parkplatz zu einem schwarzen Ford Econoline Van. Lucy war genauso wenig Krankenschwester wie er Klempner, aber das hatte er schon gewusst, als er ihr die erste E-Mail schrieb. Er hatte die ganze Zeit über gewusst, dass ihr Internet-Profil gequirlte Scheiße war, und war genauestens darüber im Bilde gewesen, was sie beruflich machte. Als er sich heute Abend mit ihr traf, hatte er viel mehr über sie gewusst als ihre Augen- und Haarfarbe. Er hatte gewusst, dass sie 1,68 groß und 59 Kilo schwer war. Dass sie in der Klinik im Stadtzentrum geboren und im North End aufgewachsen war, wo sie immer noch lebte. Dass ihr Vater die Familie verlassen
hatte, als sie elf war, was großen Groll gegen Männer hervorrufen konnte. Dass sie gebildet war und vor sechs Jahren ihren ersten Krimi verkauft hatte. Und dass sie in den letzten fünf Jahren drei Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung und zwei Vorladungen wegen Überfahrens von Stoppschildern bekommen hatte.
    Was er nicht gewusst hatte, war, dass ihre Augen noch tiefblauer waren als auf ihrem Führerscheinbild und dem Publicity-Foto auf dem Schutzumschlag ihrer Bücher. In ihrem Haar glänzten goldene Strähnchen, und ihre Lippen waren viel voller. Als er heute Abend Starbucks betrat, wusste er, dass er einer umwerfenden Frau begegnen würde, doch auf die volle Wucht ihres weiblichen Charmes war er nicht gefasst. Aufgrund der Fotos hatte er nicht ahnen können, dass alles an ihr, von ihrer weichen Hand bis zum sanften Klang ihrer Stimme, im starken Kontrast zu einer Frau stand, die über Serienkiller schrieb und vielleicht selbst einer war.
    Quinn lief durch Inseln künstlichen Lichts, ohne auf die Pfützen zu achten, die seine Stiefel bespritzten. Als er sich dem Van näherte, senkte sich die Fensterscheibe langsam.
    »Habt ihr das alles?«, fragte er, während er hinter sich griff und sein T-Shirt aus seiner Jeans zog.
    »Ja.« Detective Kurt Webers Mondgesicht erschien im Fenster. »Hast du den Kaffeebecher?«
    »Sie hat ihn mitgenommen.«
    »Scheiße.«
    »Fand ich auch.«
    »Was hatte dieser Lärm gegen Ende zu bedeuten?«
    »So’n Typ ist fast an ’ner Kaffeebohne erstickt.« Er verstummte und zog an dem Mikrofon, das mit Klebestreifen an
seiner Taille befestigt war. »Ich glaube, man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich Lucy Rothschild nicht nur fälschlich als Krankenschwester ausgibt; sie hat nicht den blassesten Schimmer von lebensrettenden Maßnahmen.«
    »Aber diese Infos über Serienkiller waren interessant«, bemerkte Polizeitechnikerin Anita Landers von ihrem Platz hinten im Van neben den Empfangsgeräten.
    Das

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