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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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seinem Gesicht zurück.
    Herr Gott noch mal, Loewenberger, reiß dich zusammen. David betrachtete seine geröteten Augen im Spiegel. Er hinterließ ja wirklich einen tollen ersten Eindruck. „Hi, ich bin der neue Lehrer ihres Kindes und ich bin ein emotionales Wrack.“ Wer würde da sein Kind nicht in meiner Klasse haben wollen? Er saß für ein paar Minuten auf dem Toilettensitz und sagte sich, dass William und Jerry nichts mit seinem erbärmlichen Privatleben zu tun haben mussten. Warum hatte Sampson nicht derjenige welche sein können? Warum musste er nur ein weiterer Schmarotzer sein, dem es nur um Davids Geld ging? David tröstete sich damit, dass Sampson wenigstens nie seinen echten Nachnamen erfahren hatte. Er war sich sicher, dass Sampson sonst vor dem Familiensitz aufgetaucht wäre, um noch mehr rauszuschlagen. Aber wenn du das doch wusstest, warum bist du mit ihm zusammengeblieben? David betupfte seine Augen mit ein wenig Toilettenpapier. Weil es besser war, als allein zu sein. David betrachtete sein Gesicht noch ein letztes Mal: bemitleidenswert und armselig. Die zwei meistgesuchten Eigenschaften innerhalb der schwulen Szene.
    David verließ das Badezimmer und ging zurück zu den beiden Jungs, die schweigend ihren Kuchen aßen. Hat Jerry überhaupt mit William geredet? Geht mich nichts an, ermahnte David sich und setzte sich wieder hin. Bevor er etwas sagen konnte, öffnete Jerry den Mund. „William und ich wollten uns heute Abend ein paar Filme anschauen, Popcorn essen ... wir würden uns freuen, wenn Sie sich uns anschließen würden, sofern Sie keine anderen Pläne haben.“
    „Das ist wirklich sehr nett, aber –“
    „Bitte, Mr. Loewenberger?“
    David sah William in die Augen. Ihm wurde bewusst, dass er Jerry in einer ziemlich schwierigen Lage zurücklassen würde, falls William jetzt anfangen sollte zu weinen. „Na gut, warum nicht? Es ist schließlich erst Mittwoch.“ Im Stillen fügte er noch hinzu: Und es ist besser, als in eine leere Wohnung zurückzugehen.

    „W ELCHER Film ist das gleich wieder?“ Jerrys Gesichtsausdruck hatte sich in den letzten 20 Minuten kaum verändert.
    „ Fantastic Four ”, antwortete William, ohne seine Augen vom Bildschirm abzuwenden. David beugte sich auf dem Sofa zu Jerry hinüber und flüsterte: „Ein Psychothriller oder ein Horrorfilm wäre mir lieber.“
    „Mir auch.“ Jerry lachte und reichte David die Popcornschüssel. Nachdem David höflich abgelehnt hatte, noch mehr zu essen, stupste Jerry William mit seinem großen Fuß an und reichte ihm die Schüssel. „Noch zehn Minuten, Cowboy, dann geht es ins Bett.“
    „Aber der Film ist noch nicht zu Ende.“
    „Der läuft dir nicht weg“, tröstete David ihn. Dann fügte er hinzu: „Und du hast etwas, auf das du dich freuen kannst.“ David zuckte mit den Schultern, als Jerry ihm einen Blick zuwarf, und flüsterte: „Hat bei mir immer funktioniert, als ich in dem Alter war.“
    David bemerkte, wie eindringlich Jerry ihn musterte und wurde rot. Als Jerry schließlich sprach, waren die Worte fast nicht zu hören. „Kann ich Sie bitten zu bleiben, wenn ...“ Jerry nickte zu William, der auf dem Boden saß.
    David nickte. Er wollte vor William keine Szene machen, aber wenn William schlief, würde David Jerry laut und deutlich klar machen, was Sache war.
    „Okay, Kumpel, Zeit ins Bett zu gehen.“ Jerry schaltete den großen Flachbildfernseher aus und kam auf David zu, den einen Ellbogen mit der Hand umfasst. „Im Kühlschrank ist Bier. Ich weiß, dass Sie noch fahren müssen, aber vielleicht können wir uns noch ein wenig auf der Terrasse unterhalten?“ Als David nickte, fügte Jerry hinzu: „Wie wäre es, wenn Sie schon mal zwei Bier holen? Ich bin in ungefähr 15 Minuten da.“
    „Kennen Sie irgendwelche Schlaflieder?“ William stand vor David und zupfte mit den Händen an seiner Jeans herum. „Onkel Jerry kann nicht singen.“
    „Na ja, ich ... ich bin mir nicht sicher, ob das angebracht ist, William.“ David sah sich Hilfe suchend nach Jerry um.
    „Ich sage es bestimmt nicht weiter.“ Jerry zuckte mit den Schultern. Ein breites Lächeln saß fest auf seinem Gesicht. „Ich komme auch mit Ihnen, um den Anstand zu wahren.“
    „Toll“, seufzte David leise. „Auch noch Publikum.“
    Als William eingekuschelt im Bett lag, mit Onkel Jerry neben sich, der den kleinen, blonden Kopf streichelte, sang David, der am Fußende des Bettes saß, Der Mond ist aufgegangen . Er fühlte sich

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