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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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zieht, ... nach einer weiteren Stunde wie der, in der Sie hier gesessen und versucht haben, den Schmerz wegzustreicheln ...“ David fühlte, dass Tränen ihn wieder zu überwältigen drohten. „Tun Sie mir einen Gefallen, Jerry? Hören Sie auf, mir Blödsinn zu erzählen und behalten Sie Ihre verdammten Ausreden für sich. Sie haben mir einige gute Gründe genannt, warum Sie nicht dazu in der Lage sind und ich habe Ihnen einige gute Gründe genannt, warum Sie es doch sind. Aber vielleicht haben Sie recht, also übertragen Sie mir doch einfach das Sorgerecht für ihn. Ich habe genug Liebe, die ich ihm geben kann.“ David stand auf, den Blick immer noch auf Jerrys erschrockenes Gesicht gerichtet, und fügte hinzu: „Es war mir ein Vergnügen. Ich finde alleine raus.“
    Bevor David den Küchentisch erreicht hatte, lag Jerrys Hand auf seinem Ellbogen. David versteifte sich in Erwartung des Hiebs – Mist, das wird weh tun, der Typ ist riesig! Warum kann ich meinen Mund nicht halten? – aber er kam nicht.
    „Bitte warten Sie, David, es tut mir leid.“ David zog Jerry zurück zur Sitzgruppe. Als sie beide wieder saßen, fuhr Jerry fort.
    „Ich bin ... es nicht gewohnt ... ich bin ... ich schätze, was ich sagen will, ist, dass ...“
    „Sie Angst haben?“, beendete David den Satz. Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern sprach weiter. „Aber wovor haben Sie Angst, Jerry? Verantwortung für etwas anderes zu übernehmen als ihren Schwanz? Für ein anderes Leben? Für das Glück dieses Jungen?“ David musterte Jerrys Gesichtsausdruck, aber er fuhr fort. „Oder haben Sie in Wirklichkeit Angst davor, dass Sie den kleinen Jungen lieb gewinnen könnten und ihn gerne um sich haben wollen?“
    „Und wenn es so wäre?“ Jerry war damit beschäftigt, den Aufkleber von seiner Bierflasche zu pulen.
    „Und wenn es so wäre?“ David schrie jetzt fast. „Wir haben alle Angst vor irgendwas, Jerry. Aber, verdammt noch mal, Sie sind im besten Alter, gesund, Sie haben ein Zuhause mit Pferden. Und ich weiß, Sie können richtig und falsch unterscheiden. Stehen Sie Ihren Cowboy, Mann!“
    „Wo haben Sie das denn her?“ Jerry lachte.
    „Ich mag Western auch.“ David lachte ebenfalls. „Mein Dad hat mich sonntags immer in die Matinee mitgenommen.“
    Jerry hörte auf zu lachen und stellte seine Bierflasche auf den Tisch. „Vermissen Sie sie?“ David wusste, dass Jerry meinte, ob er seine Familie vermisste und er wollte zu dem Mann ehrlich sein. Steh deinen Cowboy, David!
    „Jeden verdammten Tag.“ David begann, an der Innenseite seiner Lippe zu nagen, eine nervöse Angewohnheit aus seiner Kindheit. „Jeden verdammten Tag.“
    „Mir ist aufgefallen, dass Sie das tun, wenn Sie nervös sind.“
    „Was? Fluchen?“
    „Nein.“ Jerry strich sich mit der Hand über die Wange. „Auf die Innenseite ihrer Lippe beißen.“ David sagte nichts. „Mache ich Sie nervös?“
    „Die ganze verdammte Zeit.“ David drehte sich um, hob eine Augenbraue und lachte, als er das Lächeln auf Jerrys Lippen sah.
    „Helfen Sie mir?“ Jerry stieß Davids Fuß an.
    „Bedeutet das ...?“
    „Ich verspreche nichts, aber wenn ich mich dazu entscheide, dass ich den Hosenscheißer dauerhaft um mich haben will, dann werde ich Hilfe brauchen, weil ich, verdammt noch mal, keine Ahnung habe, was ich tue. Nicht wie Sie.“ Jerry bewegte seinen Fuß und lehnte ihn an Davids. „Mann, ich habe den Jungen nie so viel reden hören oder so viel essen sehen, bevor Sie hier aufgetaucht sind.“
    David stupste mit seinem Fuß zurück. „Kinder wollen nur das eine, Jerry.“ Ohne abzuwarten, beendete David seinen Gedankengang. „Wissen, dass sie willkommen sind.“
    Jerry trank sein zweites Bier aus. Er musterte Davids Gesicht einen Moment lang und sagte dann leise: „Die schwere Phase, die Sie vorhin angesprochen haben? Hat die einen Namen?“ Jerry lächelte verlegen, als Davids Gesicht sich zu ihm wandte. „Nennen Sie es eine Gabe.“
    „Sampson.“
    „Das klingt schon nach Arsch.“
    „Ja.“ David lachte. „Am Anfang fand ich den Arsch verdammt sexy.“
    „Und jetzt?“
    „Da fragen Sie wohl besser die blonden Zwanzigjährigen, die vor seiner Wohnung Schlange stehen.“ David hasste den bitteren Ton in seiner Stimme, aber ihm war nicht danach, irgendetwas zurückzuhalten. Nicht mehr.
    „Wie alt ist er?“
    „In Jahren, 47, geistig ...“ David hielt Jerry seine Bierflasche mit einem Lächeln hin. „Wohl so ungefähr zwölf. An einem

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