Gut zu wissen (German Edition)
sich endlich wieder unter Kontrolle hatte, lächelte David Jerry an. „Sie hat mir den Quilt gemacht, der an der Wand in meinem Schlafzimmer hängt.“ David verstummte. Er fühlte sich lächerlich, weil er Jerry all das erzählt hatte, aber er hatte einfach nicht aufhören können.
„Sie hatte wirklich Glück.“
„Nein.“ David atmete schwer. „Ich war derjenige, der Glück hatte.“ David spürte eine Träne seine Wange runterrollen. „Verdammt.“ Er stand auf und ging ins Badezimmer, aber Jerry hob eine Hand und hielt ihn auf. David versuchte, seinen Arm zu befreien, aber Jerry ließ ihn nicht los.
„Es tut mir leid, David, dass sie dich so sehr verletzt haben. Es tut mir leid, dass deine Großmutter von ihren eigenen Kindern vernachlässigt wurde.“ Jerry zog David auf seinen Schoß, schlang seine Arme um seine Schultern und küsste seine Wange. „Aber der Gedanke an die Freude, die du ihr in ihren letzten Tagen geschenkt hast, macht mich froh.“
„Sie hatte Besseres verdient.“ Davids Atem stockte und er wischte sich die Tränen von der Wange.
„Etwas Besseres als dich?“ Jerry küsste Davids Kinn. „Unmöglich.“
„Charmeur!“ David küsste Jerrys Stirn, erhob sich von Jerrys Schoß und ging zur Spüle, um die Teller abzuspülen.
„Hör zu, David.“ Jerrys Herz klopfte so schnell, dass er glaubte, er würde ohnmächtig. „Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht zurzeit eine Stelle frei hast – entschuldige das Wortspiel – für einen Freund mit gewissen Vorzügen?“
„Ist das nicht nur ein anderes Wort für Fickfreund?“
„Vielleicht, aber ich mag es nicht, so über dich, über uns zu denken ... ich will dich nicht so nennen.“
Jerry sah, wie David mit den Achseln zuckte und fortfuhr, die Teller abzuspülen. „Lass das. Ich mach das schon.“ Jerry ging zum Spülbecken. „Bitte, lass mich das machen.“ Jerry sah, wie David zur Seite trat und ihm einen verlegenen Blick zuwarf.
„Entschuldigung.“ David wurde rot. „Es war nicht meine Absicht, unseren Abend zu ruinieren. Ich fürchte, ich bin kein sehr guter Fickfreund.“
„Nenn’ dich nicht mehr so.“ Jerrys Stimme klang schroff, sogar für seine eigenen Ohren. „Okay?“
David stand hinter Jerry, während der die Teller abspülte, wobei sich seine Rückenmuskeln spannten und wieder entspannten. David legte seinen Arm um Jerrys Taille und lehnte seinen Kopf an Jerrys Nacken. Er gab Jerry einen zärtlichen Kuss und murmelte dann: „Danke.“
Jerry hob seinen Arm über Davids Kopf, legte ihn auf Davids Schultern und küsste seine Stirn. „Gern geschehen.“
„Ich glaube, ich gehe jetzt duschen.“ David drehte den Kopf und küsste Jerrys Bizeps.
„Darf ich mitkommen?“ Jerry löste den Blick nicht von seinen Händen, während er weiter die Teller abspülte.
„Bitte?“ Die Stimme kam von hinter ihm, die Frage hätte nicht gestellt werden müssen. Jerry schloss die Augen und wusste, dass sein Leben nie mehr wie vorher sein würde.
Kapitel 8
J ERRY war unglaublich aufgeregt. Es war ihr zweites Date, aber trotzdem etwas Neues; es war das erste Mal, dass Jerry übernachten würde, das erste Mal, dass er neben David aufwachen würde. Er hatte an dem Bild gearbeitet, seit David zum ersten Mal erwähnt hatte, wie sehr er Becoming Morning mochte, aber er war sich immer noch nicht sicher, ob es nicht zu viel war. Verdammt, er würde David das Geschenk trotzdem geben. Er überprüfte sein Aussehen zum fünften Mal, überzeugte sich, dass sein Bart nicht zu lang und nicht zu kurz war. Er fühlte sich wieder wie ein Teenager, hatte Schmetterlinge im Bauch und Schweiß drohte auf seinen Handflächen auszubrechen. Er überprüfte seinen Atem noch einmal. Minzig. Er warf trotzdem ein weiteres Pfefferminzbonbon ein. Ein letztes Mal überprüfte er sein Aussehen und rief dann nach William: „Hey, Cowboy, bist du fertig?“
William wartete am Fuß der Treppe. „Seit zehn Minuten.“
„Kleiner Schei –“ Jerry fuhr mit seiner Hand über Williams Kopf. Er mochte das Gefühl des kleinen Kopfes in seiner Hand. Mein Junge, hatte er die letzten Wochen immer öfter gedacht. Er mochte das. Es versetzte ihn in Panik, aber er mochte es. „Kleiner Frechdachs.“
„Darf ich im Auto warten?“ Die Ungeduld in Williams Stimme brachte Jerry zum Lachen.
„Na klar, Kumpel. Wie wäre es, wenn du schon mal die Türen öffnest und dein Zeug auf den Rücksitz packst?“ Jerry warf William die Schlüssel zu, aber William
Weitere Kostenlose Bücher