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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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identifiziert?« fragte Adam.
    »Ich habe eine Massenspektrometrie und eine UVSpektrometrie gemacht. Ich bin mir in bezug auf die Molekularstruktur der Substanz nicht hundertprozentig sicher. Dazu war die Zeit zu kurz. Aber es handelt sich in jedem Fall um ein Morphin-Analogen. Etwas Neues. Von der Sorte LaevoN-Cyclobutylmethyl-6, 10-Beta-Dehydroxyd.«
    M. J. sah Adam scharf an. Er starrte geschockt auf den Computerausdruck.
    »Zestron-L«, sagte M. J.
    Grace sah sie verdutzt an. »Zestron-L? Was ist das?«
    »Unterhalten Sie sich mit Ihrer Forschungsabteilung«, riet ihr M. J. »Die sind auf dem laufenden. Damit wäre die Substanz endgültig identifiziert.«
    »Sie meinen
unsere
Forschungsabteilung?« Grace sah Adam an. »Dann ist …«
    Adam nickte. »Die Droge ist von uns.«

8
    L ou Beamis sah M. J. müde über seinen Schreibtisch hinweg an. Er hatte in der vergangenen Nacht kaum geschlafen. Familiendrama um zwei Uhr morgens. Sein normalerweise glattes schwarzes Gesicht war voller Bartstoppeln.
    »Es geht nicht mehr nur um drei Todesfälle, Lou«, sagte M. J. »Werkspionage und Diebstahl kommen dazu. Eine Droge, die sich noch im Entwicklungsstadium befindet, kursiert auf den Straßen. Es wird vielleicht noch mehr Tote geben.«
    Shradick schlurfte herein. Er sah ähnlich fertig aus wie Beamis. Der unverwechselbare Geruch von McDonald’s umwehte ihn. Gierig packte er eine entsprechende Tüte aus und setzte sich an seinen Schreibtisch.
    »Hallo, Vince«, sagte Beamis. »Willst du das Neueste wissen? Du wirst begeistert sein.«
    Shradick steckte einen Bissen seines Frühstücks in den Mund. »Was gibt’s?«
    »Novak hat die toxikologischen Befunde von zweien unserer Drogentoten.«
    »Und? Worum handelt es sich?« fragte Shradick, den sein Frühstück mehr zu interessieren schien.
    »Ein Zeug namens Zestron-L.«
    »Nie gehört.«
    »Natürlich nicht. Ist auch was ganz Neues. Etwas, das sie bei Cygnus entwickeln. Dürfte überhaupt nicht in Umlauf sein.«
    »Es muß irgendwie aus den Labors von Cygnus rausgekommen sein«, seufzte M. J. »Das bedeutet, es ist gestohlen worden.«
    Shradick zuckte mit den Achseln. »Wir sind hier das Morddezernat.«
    »Das
sind
Mordfälle. Drei Tote haben wir schon, Vince. Willst du noch mehr Leichen? Freust du dich vielleicht über Überstunden?«
    Shradick sah Beamis giftig an. »Haben wir die Sache an der Hacke?«
    Beamis lehnte sich stöhnend zurück. »Wenn’s nur ein netter sauberer Mord wäre. Mit ’nem Einschußloch … ’ner Messerwunde.«
    »Das nennen Sie sauber?«
    »Ist jedenfalls Routine. Mord mit einem großen M. Mit den Junkies verschwenden wir nur unsere Zeit. Leute, die sich ’nen Schuß setzen … gehen ein Risiko ein. Sie wissen, was sie tun, wenn sie sich ’ne Nadel reinjagen. Ist mir eigentlich egal, wo sie ihren Stoff hernehmen.«
    »Wär’s Ihnen auch egal, wenn sie sich Strychnin spritzen?«
    »Das ist was anderes.«
    »Nein, ist es nicht. In großen Dosen ist Zestron-L genauso tödlich. Vielleicht steckt irgend so ein ultrarechter Fanatiker dahinter, ein Irrer, der die Straßen von Junkies säubern will. Wenn ja, arbeitet er bisher mit guter Erfolgsquote.«
    Beamis seufzte. »Wenn ich was an Ihnen hasse, Novak, dann das.«
    »Was?«
    »Ihre verdammte, unwiderlegbare Logik. Ist überhaupt nicht fraulich.« Er stemmte sich aus seinem Sessel. »Okay, mal sehen, was sich machen läßt. Für ’ne Stunde können wir uns vielleicht freimachen. Dann fahren wir rüber zu Cygnus.«
    »Verdammtes Pech«, brummelte Shradick, nachdem Beamis den Raum verlassen hatte. »Hätte lieber zu Hause im Bett bleiben sollen.«
    Beim Geruch von Shradicks Sandwich drehte sich M. J. der Magen um. Sie wandte sich auf ihrem Stuhl ab und starrte auf Beamis’ Schreibtisch. Eine gertenschlanke schwarze Frau und zwei Kinder lächelten ihr von einem gerahmten Foto entgegen. Lous Familie? Sie vergaß gelegentlich, daß auch Cops Familien, ein Zuhause und Hypotheken zu zahlen hatten. Daneben stand ein Foto von Beamis in Marineuniform … Vietnam. Dann war da ein drittes Bild. Es zeigte Beamis und einen anderen Mann. Beide grinsten wie Honigkuchenpferde von den Treppen des Polizeihauptquartiers in Albion in die Kamera.
    »War das Lous Partner?« fragte M. J. »Der, den es in South Lexington erwischt hat?«
    Shradick nickte. »Saß in einem Funkwagen. Ist das zu glauben? Ein paar Kerle fahren vorbei und eröffnen einfach das Feuer. Soviel ich gehört habe, waren Lou und er ein

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