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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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hin und her.
    »Doch«, beharrte sie. »Was Albernes. Ich hab’s dir angesehen.«
    Er lachte, um sogleich schmerzvoll den Mund zu verziehen, denn die kleine Bewegung tat weh.
    Sie legte die Hand auf seine. »Bist du bedrückt wegen Paul Mellani?«
    »Ja.«
    »Weil du meinst, du hättest was unternehmen müssen?«
    »Vielleicht.«
    Sie nickte und rieb ihm sanft über die Finger. »Ein Jammer, dass die Suche nach Kims Vater so schlecht ausgegangen ist.«
    »Ja.«
    Sie deutete auf seine verbundene Hand. »Wie geht’s der Schnittverletzung?«
    Er nahm die Hand vom Bett und beäugte sie. »Hatte ich ganz vergessen.«
    »Gut.«
    »Gut?«
    »Ich meine nicht die verletzte Hand. Ich meine die Sache mit dem Pfeil.«
    »Findest du nicht auch, dass es ein Rätsel ist?«, fragte er.
    »Jedenfalls kein lösbares.«
    »Wir sollten es also ignorieren?«
    »Ja.« Da er nicht überzeugt schien, fuhr sie fort: »Ist es nicht immer so im Leben?«
    »Dass unerklärliche Pfeile vom Himmel fallen?«
    »Ich meine, es wird immer Dinge geben, die wir nie richtig verstehen werden.«
    Eine Aussage wie diese machte Gurney immer zu schaffen. Nicht, dass sie nicht zutraf. Natürlich tat sie das. Aber er hatte das Gefühl, dass sie einen Angriff auf das rationale Denken darstellte. Einen Angriff auf die Art, wie sein Verstand funktionierte. Doch wenn es je eine Unstimmigkeit mit Madeleine gegeben hatte, die keiner Diskussion wert war, dann diese.
    Eine junge Krankenschwester kam und schob einen Fernseher auf einem fahrbaren Wagen durch die Tür, aber Gurney schüttelte bloß den Kopf. Der »schreckliche, tragische Feuerball« von RAM konnte noch warten.
    »Hast du Larry Sterne verstanden?«, wollte Madeleine wissen.
    »Vielleicht einen Teil von ihm. Aber nicht alles. Sterne war … ein ungewöhnlicher Mensch.«
    »Gut zu wissen, dass von der Sorte nicht noch mehr rumlaufen.«
    »Er hat sich selbst als durch und durch rational betrachtet. Durch und durch praktisch. Ein Muster an Vernunft.«
    »Glaubst du, dass ihm je ein anderer Mensch was bedeutet hat?«
    »Nein. Nicht einmal ansatzweise.«
    »Oder dass er jemandem vertraut hat?«
    Gurney schüttelte den Kopf. »Vertrauen war bestimmt kein Begriff, mit dem er etwas anfangen konnte. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Wahrscheinlich hat er Vertrauen bei anderen als eine Form von Schwäche wahrgenommen, einen irrationalen Fehler, eine Unzulänglichkeit, die er ausnutzen konnte. Sicher haben seine Beziehungen auf Ausbeutung und Manipulation beruht, und er hat andere Menschen nur als Werkzeuge benutzt.«
    »Dann war er also ganz allein.«
    »Ja, vollkommen allein.«
    »Wie furchtbar.«
    In diesem Moment empfand Gurney es als Gnade, dass es ihm nicht ähnlich ergangen war, und fast wäre ihm eine entsprechende Äußerung herausgerutscht. Er wusste nur allzu gut, wie stark er sich in sich zurückziehen konnte, ohne es zu merken. Dass menschlichen Beziehungen bisweilen davonwehten wie Rauch im Wind. Wie leicht er versank und die Bodenhaftung verlor. Wie natürlich und harmlos ihm diese Neigung zur Isolation erschien.
    Das wollte er ihr erklären und was es mit dieser Eigentümlichkeit seines Wesens auf sich hatte. Doch dann stellte sich ein vertrautes Gefühl ein, das er oft in ihrer Nähe spürte: dass sie bereits wusste, was er dachte, ohne dass er es aussprechen musste.
    Sie schaute ihm in die Augen und hielt seine Hand fest gedrückt.
    Und auf einmal war da das gleiche seltsame Gefühl, nur wies es zum ersten Mal in die andere Richtung. Er wusste bereits, was sie dachte, ohne dass sie es aussprechen musste.
    Er spürte es am Druck ihrer Hand und sah es in ihren Augen.
    Sie sagte ihm, dass er keine Angst haben musste.
    Sie sagte ihm, dass er ihr vertrauen, dass er an ihre Liebe zu ihm glauben konnte.
    Sie sagte ihm, dass ihn die Gnade, von der er abhing, nie verlassen würde.
    In dem tiefen Frieden, der ihren stummen Worten folgte, fiel jede Sorge von ihm ab. Alles war gut. Alles war ruhig. Und dann, irgendwo aus der Ferne, kam ein Geräusch. So schwach, so zart, dass er nicht sicher war, ob er es hörte, spürte oder sich nur einbildete. Aber er wusste genau, was es war.
    Die unverkennbare beschwingte Melodie aus dem Kopfsatz von Vivaldis »Frühling«.
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Danksagung
    Beständigkeit ist in geschäftlichen und beruflichen Beziehungen meistens eine gute Sache. Und wenn diese Beständigkeit wahrhaft talentierte und engagierte Menschen einschließt, kann sie sogar zu einer sehr

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