Gute Zeiten mit Hanni und Nanni
gut ausgegangen wäre, jetzt hoffe ich nur, dass du mir verzeihen kannst.
Lissi hat mir erzählt, dass die Theateraufführung ein großer Erfolg war. Ich freue mich darüber mit euch. Bitte sag Raphaela, dass ich ihr gratuliere, und auch wie Leid es mir tut, dass ich mich ihr gegenüber so schlimm benommen habe. Ich sehe jetzt ein, dass an allem nur meine dumme Eifersucht schuld war, und ich werde mir in Zukunft alle Mühe geben, sie zu bekämpfen, denn ich habe meine Lektion nun wirklich gelernt.
Alles Liebe Astrid.
„Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung für sie", sagte Carlotta, nachdem sie den Brief gelesen hatte.
„Jedenfalls hat sie sich in den letzten Tagen schon wesentlich vernünftiger verhalten", stellte Lissi fest. „Ich hoffe nur, sie bleibt dabei."
„He, Schwester, wir sollten jetzt lieber gehen", sagte Wim. „Wir haben Mama versprochen, nicht zu lange wegzubleiben. Carlotta, kommst du denn auch im nächsten Schuljahr ab und an mal zum Reiten zu uns herüber?“
„Versuch mal, mich davon abzuhalten“, antwortete Carlotta mit einem Grinsen. „Lissi, und von dir erwarte ich säckeweise Postkarten aus Amerika. Alles Gute für deine Zeit dort! Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen, Wim - und auch Rocky.“
Als Carlotta in die große Halle zurückkam, war das übliche Chaos am Ende des Schuljahres nicht mehr zu überblicken. Überall lachten und schwatzten die Mädchen, während sich die Lehrerinnen alle Mühe gaben, ein bisschen Ordnung zu schaffen.
„Johanna, musst du eigentlich so schreien?“, fragte Frau Jenks, die Lehrerin der zweiten Klasse, ihre Schülerin verzweifelt. „Und du, Harriet, wenn ich noch einmal über deinen Kulturbeutel stolpere, dann . dann . Ach, ich weiß auch nicht, was dann.“
„Ach, die lieben Mädchen, sie sind ja alle so . so aufgeregt“, rief Mamsell gerührt. „Weil sie bald wieder bei ihren geliebten Eltern sein werden!“
„Und wir haben endlich unsere wohlverdiente Ruhe“, fügte Frau Jenks trocken hinzu.
In diesem Moment kam Raphaela mit ein paar Mädchen der Fünften die Treppe herunter und rief: „Mamsell, wenn ich Ihnen meine Adresse gebe, schreiben Sie mir dann?“
„Certainement“, antwortete Mamsell. „Morgen fahre ich nach Frankreich zu meiner Familie und werde von dort eine Menge Postkarten und Briefe schreiben. An dich, Raphaela, und an Doris und Marianne - und so- gar an dich, Jenny, obwohl du es überhaupt nicht verdient hast, bei all den Streichen, die du mir immer spielst!"
„Nächstes Schuljahr wird sie das nicht mehr tun, Mamsell", warf Nanni lachend ein. „Vorausgesetzt, sie wird Klassensprecherin!"
„Um das zu werden, muss sie sich aber - wie sagt man doch gleich - sehr zusammenwerfen!", meinte Mamsell augenzwinkernd.
„Sie meinen wohl zusammenreißen, Mamsell", sagte Bobby und grinste frech. „Dafür gibt es für mich dann umso mehr zu tun."
„Wie kommst du darauf?", fragte die Französischlehrerin verblüfft.
„Weil ich dann Jennys Anteil übernehmen und doppelt so viele Streiche spielen muss", antwortete Bobby verschmitzt. „Aber ich habe ja die ganzen Ferien Zeit, um mir den Kopf zu zerbrechen. Dabei werden mir schon ein paar ausgefallene Tricks einfallen."
„Oh nein!", rief Mamsell. „Es wird im nächsten Schuljahr überhaupt keine Streiche geben, Bobby. Sonst muss ich dir jeden Tag die doppelte Menge Hausaufgaben aufgeben." Dabei zwinkerte sie mit den Augen, und die ganze Klasse lachte.
Dann hörte man draußen einen Wagen vorfahren, und jemand öffnete die große Eingangstür.
„Da kommen die ersten Eltern!", rief Doris. „He, Zwillingsmäuse, das sind eure."
Hanni und Nanni holten schnell ihre Koffer. „Au revoir, Mamsell! Auf Wiedersehen, Raphaela! Denk an uns, wenn du berühmt bist!“, riefen sie ihre letzten Verabschiedungen in die Runde. „Auf Wiedersehen alle zusammen! Bis nächstes Schuljahr!“
Damit liefen sie in den Sonnenschein hinaus.
„Endlich Ferien!“, stieß Nanni erleichtert aus.
„Ja, endlich“, stimmte Hanni zu. „Und weißt du, worauf ich mich jetzt schon freue? Auf den Tag, an dem wir nach den Ferien nach Lindenhof zurückkommen!“
ENDE
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