Gute Zeiten mit Hanni und Nanni
mir große Sorgen um Carlotta. Wir mussten einen Krankenwagen rufen. Wim ist mit ihr gefahren. Er sagte, es wäre wichtig, dass sie ein bekanntes Gesicht sieht, wenn sie während der Fahrt wieder zu sich kommt.“
„Es wird bestimmt alles gut gehen“, beruhigte sie Nanni.
„Das ist ja wirklich furchtbar!“ Raphaela sah sehr aufgeregt aus. „Ich kann mir immer weniger vorstellen, dass Carlotta etwas mit unseren kaputten Kostümen zu tun hat. Wer so viel Mut und Nerven hat, ein durchgehendes Pferd zu bremsen, tut so etwas Gemeines und Hinterhältiges bestimmt nicht!“
„Wovon redest du denn?“, fragte Lissi und vergaß für einen Augenblick ihre Sorgen.
Die Mädchen erzählten ihr, was mit den Kostümen passiert war, und Lissi rief erregt: „So etwas Hinterhältiges würde Carlotta niemals tun! So gemein könnte
nur Astrid sein ."
„Genau, Astrid!", schrien alle gleichzeitig.
„Und wo ich jetzt darüber nachdenke, fällt mir ein, dass sie heute Nachmittag eine Weile verschwunden war", sagte Lissi. „Und zwar lang genug, um hierher zu laufen und ihren gemeinen Plan in die Tat umzuset- _ « zen."
„Das Ganze sollte so aussehen, als wäre Carlotta die Täterin", meinte Bobby. „Und ausgerechnet Carlotta hat Astrid gerettet!"
„Ich hoffe, dass Frau Theobald gute Nachrichten mitbringt, wenn sie zurückkommt", sagte Nanni.
Die Mädchen machten sich auf ein langes Warten gefasst. Plötzlich waren die zerstörten Kostüme und sogar das ganze Theaterstück nicht mehr wichtig. Es ging nur noch darum, dass Carlotta wieder gesund wurde.
Es war schon nach sieben Uhr, als Frau Theobald zusammen mit Lissis Mutter nach Lindenhof zurückkehrte. Aus ihren besorgten Mienen war deutlich zu lesen, dass sie keine guten Nachrichten brachten.
„Carlotta ist noch nicht wieder zu sich gekommen", sagte Frau Theobald ernst. „Ich habe gerade mit ihrem Vater telefoniert. Er ist jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus."
Ein paar Mädchen waren den Tränen nahe. „Sie ist in besten Händen", versicherte Frau Baumann. „Komm, Lissi, du bist sicher sehr erschöpft. Lass uns nach Hause gehen."
„Nein, ich will nicht nach Hause", protestierte Lissi. „Nach alldem, was Astrid getan hat, will ich sie nicht
wieder sehen.“
„Natürlich war es sehr dumm und unüberlegt von Astrid, dass sie Rocky reiten wollte. Aber sie hat sich nichts Böses dabei gedacht“, verteidigte ihre Mutter das Mädchen.
„Astrid ist aber nicht nur unüberlegt und dumm, sie ist vor allem gemein und hinterhältig!“, sagte Lissi. „Zuerst hat sie Mamsell unsere Mitternachtsparty verraten. Und jetzt hat sie auch noch absichtlich unsere Kostüme für das Theaterstück kaputtgemacht und den Verdacht auf Carlotta gelenkt!“
Die beiden Frauen sahen einander überrascht an. Anscheinend gab es einiges zu klären. Aber nicht hier und jetzt.
„Wenn sie möchte, kann Lissi diese Nacht natürlich gerne hier schlafen“, bot die Direktorin Frau Baumann an. Und mit gesenkter Stimme fügte sie hinzu: „Vielleicht können Sie morgen früh ja mit Astrid sprechen, wenn sie sich ein bisschen beruhigt hat, und mich über das Ergebnis informieren.“
„Ja, selbstverständlich“, sagte Lissis Mutter irritiert. Sie hatte immer gewusst, dass Astrid zur Eifersucht neigte. Aber die Anschuldigungen, die Lissi gegen sie vorbrachte, übertrafen ihre Befürchtungen.
„Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich hier bleibe“, sagte Lissi zu den anderen, nachdem die beiden Frauen gegangen waren. „Aber die Vorstellung, zu Hause das Zimmer mit Astrid teilen zu müssen, fand ich einfach unerträglich!“
„Es stört uns natürlich kein bisschen“, antwortete
Marianne. „Komm, ich leihe dir ein Nachthemd von «
mir.
„Und ich habe noch eine Reservezahnbürste, die ich dir geben kann", bot Hanni an.
„Wie wäre es mit ein paar Zügen frischer Luft vor dem Schlafengehen?", schlug Bobby vor. „Vielleicht werden wir davon ein bisschen müde. Denn nach alldem, was passiert ist, können wir sicher so schnell nicht einschlafen."
„Gute Idee", meinten die anderen und stürmten hinaus.
Alles klärt sich
Über die Nachricht am nächsten Morgen, dass Carlotta wieder das Bewusstsein erlangt hatte, war die ganze Klasse so glücklich, dass die Mädchen ihre gute Laune kaum zügeln konnten. Susanne Schneider wurde von den Zwillingen fast umgerannt, als diese mit Blitzgeschwindigkeit über den Flur rasten.
„He, ihr beiden, könnt ihr nicht aufpassen?“, rief sie
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