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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Null-Komma-Null-Null-Null! Unter die Nachweisgrenze! Die Statler-Werke dürfen keine chlorierten Verbindungen mehr in die Ellm einleiten. Nur noch in einer Übergangsfrist von vier Wochen, danach geht nichts mehr.“
    „Wie hast du das hingekriegt?“, staunte Gwen bewundernd und stellte die Spaghetti auf den Tisch. Alle setzten sich und langten hungrig zu.
    „Die zuständigen Bürohengste sind alles Männer .“ Helen nahm die Salatschüssel von Alfred entgegen. „Und ich weiß, wie man mit Männern umgeht.“
    „Komm schon, Helen“, drängte Vera, „das wird nicht alles sein .“
    „Nicht ganz“, gab Helen zu. „Die Jungs der Behörde sind einfach nicht auf dem aktuellen Stand. Die gehen nach wie vor davon aus, dass die Statler-Werke die Produktion auf unser umweltfreundliches Verfahren umstellen werden, wie Statler der Presse gegenüber ja vor kurzem noch getönt hat. Bisher weiß die Presse noch gar nichts davon, dass es nicht dazu kommt. Die Behörden auch nicht. Statler will wohl diskret darüber hinweggehen. Ich konnte den Landrat davon überzeugen, dass er jetzt die Einleitung von giftigen Chlor- und Dioxin-Abwässern in die Ellm ruhig verbieten könnte, weil bei den Statler-Werken nach der Syntheseumstellung sowieso nichts mehr davon anfallen würde. Andernfalls würde Survival die skandalösen Zahlen veröffentlichen, wie viel Statler bisher täglich unter behördlicher Genehmigung einleiten durfte. Das habe ich auch dem Oberbürgermeister gesagt.“
    „Und mittlerweile zieht so was“, warf Lutz ein. „Seit Gwens Auftritt bei dieser Konferenz haben wir so viel Publicity, dass sich die Zeitungen um unsere Pressemitteilungen reißen.“
    Alfred nickte. „Das wissen auch Oberbürgermeister und Landrat. Bald sind Kommunalwahlen, das dürfen wir nicht unterschätzen.“
    Beschwing t rollte Helen Spaghetti auf ihre Gabel. „Ich konnte die Herren dafür begeistern, durch das Einleitungsverbot den Wählern ihre umweltfreundliche Gesinnung zu demonstrieren und sagte zu, dass Survival das auch lobend in der Presse erwähnen würde. Und den Statler-Werken würde es ja sowieso nicht mehr wehtun.“
    „Wahlkampf!“ Vera nickte bedeutungsschwanger und strich sich durch ihre aschblonden, ku rzen Haare.
    „Und weiter?“ Mark beugte sich zu Helen.
    „Nächste Woche Freitag ist der Anhörungstermin. Statler hat dabei die Gelegenheit, Einspruch zu erheben. Das konnte ich nicht verhindern. Gleich nach Statler sind wir dran und werden offiziell als die ursprünglichen Beschwerdeführer angehört.“
    „Es wird nur nichts nützen“, dämpfte Gwen den allgemeinen Jubel. „Wenn Statler die Gelege nheit hat, Einspruch zu erheben, wird er das tun. Und er hat wirkungsvollere Mittel als wir: Er hat Macht und viel Geld. Er wird sicher nicht vor Bestechung und Ähnlichem zurückschrecken, um sich das Zauberwort zu erkaufen, das da heißt: Ausnahmegenehmigung . Die kriegt er natürlich erst nach den Wahlen, doch bis dahin hat er ja noch seine Schonfrist, die man sicher auch etwas ausweiten kann. Und dann wird alles beim Alten bleiben.“
    „Damit kannst du Recht haben .“ Grimmig rammte Mark seine Gabel in ein Tomatenstück. „Mich würde interessieren, wie viele Politiker Statler schon auf seiner Lohnliste hat.“
    Nachdenklich stocherte Gwen in ihrem Teller. „Was wäre, wenn Statler seinen Termin nächsten Freitag versäumen würde?“
    „Sein Recht auf Einspruch würde verfallen“, an twortete Helen. „Worauf willst du hinaus?“
    „Wird er jemanden zu dem Termin schicken, oder wird er selber dort erscheinen?“, sinnierte Gwen.
    „Ich bin sicher, dass er selber hin marschiert“, sagte Helen. „Es geht immerhin um die vitalsten Interessen seiner Firma, nicht um Pipifax!“
    Gwen nickte. „Das denke ich auch. Und wenn er … nur mal angenommen, wenn er den Termin verpasst und hinterher zum zuständigen Beamten geht und eine fadenscheinige Entschuldigung daherbringt, warum es ihm nicht möglich war, den Termin einzuhalten, wenn er das Ganze damit also inoffiziell zu regeln versucht, dann können wir der Wasserschutzbehörde drohen, sie wegen geheimer Absprachen mit Statler anzuzeigen und das Privatfernsehen dafür zu interessieren.“
    „Schon“, kaute Helen, „aber worauf willst du hinaus? Wie willst du ihn daran hindern, zu di esem Termin zu erscheinen? Willst du ihn bewusstlos schlagen? Oder was?“
    „Das wäre nicht sehr Erfolg versprechend“, erklärte Gwen. „Er hat den schwarzen Gürtel

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