Gwen (German Edition)
Beweise habe, ist das meine offizielle Version. Und ich sorge dafür, dass nichts an die Presse dringt. Die Lagerhausexplosion kann ja auch durch ein defektes Kabel oder so was verursacht worden sein.“
Dirk erleichtert: „Das klingt okay .“
Wally: „Ich kann dir aber Polizeischutz g eben, ich kann deine Telefone abhören lassen ...“
Dirk unterbrach: „Nein, Wally. Diese ABC-Typen sind clever. Sie werden sich nur bei mir me lden, falls sie das überhaupt noch tun, wenn die Luft rein ist. Ich denke nicht, dass sie dann lange auf sich warten lassen. Sie werden heute mit mir Kontakt aufnehmen oder gar nicht. Die waren immer recht flott. Was ich brauche, ist Schutz für Gwen, bis ich geklärt habe, ob noch Gefahr besteht. Solange musst du sie festhalten! Sperr sie ein und gib mir den Schlüssel - dann wäre mir wohler!“
„Hast du sie noch alle?“
„Wally, bitte!“
Wally seufzte. „Na schön ! Ich halte sie hier fest. Natürlich sperre ich sie nicht ein. Aber wenn sie aufwacht, werde ich ihr lang und breit noch ein paar Fragen stellen, alles protokollieren lassen und so weiter. So kann ich Gwen maximal bis Mittag hier festhalten.“
„Okay, Wally! Aber versprich mir, dass du die ganze Zeit vor ihrer Zellentür Wache hältst, s olange sie schläft, und dass du deinen Arsch keinen Zentimeter davon wegbewegst! Und dass du jedem den Schädel einschlägst, der sich dort rumtreibt!“
„Mann, Dirk, das ist hier eine Polizeistation . Hier ist sie sicher.“
„Versprich es!“
„Was ich machen kann, ist, meine Bürotür aufzulassen. Dann sehe ich jeden auf dem Gang.“
Als Dirk zögerte, redete Wally weiter: „Ich schwöre, dass ich sie beschütze, okay!“
„Danke, Alter!“ Dirk ging noch mal zu der Zelle, in der Gwen lag. Er öffnete vorsichtig die Tür, lächelte, als er sie schlafen sah und schloss die Tür wieder leise. Er legte Wally, der ihm gefolgt war, die Hand auf die Schulter. „Pass gut auf meine Fee auf, Alter!“
„Klar . Nimm meinen Wagen!“
Dirk schüttelte den Kopf. „Bestimmt lassen die meine Wo hnung überwachen. Ich würde es an ihrer Stelle ja auch tun. Dein Wagen würde sie nur auf deine Spur bringen.“
Dirk verließ die Polizeiw ache.
Bis zu seiner Wohnung waren es gute zwei Kilometer. Dirk versuchte es mit Joggen, musste aber öfter anhalten, weil nur recht flaches Atmen einigermaßen erträglich war.
Wenn A oder B oder C’s Hintermänner mit ihm Kontakt aufnehmen würden, würde es s icher auf die übliche Art erfolgen, mit dem Laptop, den Dirk eigens dafür bekommen hatte mit der Anweisung, ihn immer auf Empfang zu halten. Der Laptop, der jede Botschaft automatisch nach Überbringung löschte und der irgendwie außerhalb des normalen Netzes arbeitete - so ganz hatte Dirk die Technologie des Dings noch nicht gerafft.
Wallys Bullen hatten die Wohnung tatsächlich in einem einigermaßen akzeptablen Zustand hi nterlassen. Der Monitor des Laptops war tot. Also schrieb Dirk selber ein paar Takte und schickte sie mit der Enter-Taste weiter: „Ist noch irgendjemand am anderen Ende?“
Dann macht e er erst mal ein paar dringende Telefonate und schob sich eine Fertigpizza in die Mikrowelle. Noch bevor die Pizza fertig war, erschien eine Nachricht auf dem Laptop: „BU an C. Enter.“
Wieso an C?
Wer zum Teufel war BU? Und warum erwartete er C in Dirks Wohnung? Es gab nur eine Möglichkeit, es rauszufinden. Dirk drückte die Enter-Taste.
Der Satz verschwand vom Bildschirm und wurde durch einen neuen ersetzt: „ Hallo, C! B lässt Ihnen durch mich seine herzlichsten Gratulationen überbringen.“
Dirk entschied sich, aufs Ganze zu gehen und tippte ein: „C ist tot.“
Die Antwort war: „Sie sind C, Herr Statler.“
Dirk schluckte und gab ein: „Wieso ich?“
Der Laptop: „Offensichtlich hat der ehemalige C Sie nicht über dieses wichtige Prinzip des Alphabets eingeweiht. Da mir von B die Aufgabe zugeteilt wurde, Sie möglichst schnell in Ihre neue Position als C einzuarbeiten, werde ich Sie informieren. Sie haben C eliminiert. Damit haben Sie sich als der Überlegene erwiesen und die Position von C eher verdient als der Versager, der sie innehatte. Versager deshalb, weil er es nicht geschafft hatte, Sie als seinen Untergebenen zu disziplinieren, damit Produkt 4 weiter geliefert werden kann. Zuerst wollten wir Sie dafür verantwortlich machen, doch ein Werkzeug ist nur so gut wie die Hand, die es führt. Und C hat als Führer versagt. Versagt auch bei
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