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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Sein Gewicht lastete schwer auf ihr, doch für nichts auf der Welt hätte sie darauf verzichten wollen.
    „Dirk Statler eifersüchtig “, hauchte sie. „Das ist ungeheuerlich.“
    „Ich finde das gar nicht komisch . Eifersucht ist ein beschissenes Gefühl.“
    Sie rückte die Decke über sich und ihn zurecht, glitt mit beiden Händen darunter und ma ssierte ganz leicht seinen Rücken, seine mächtigen Schultern, den sehnigen Nacken, bis die verkrampften Muskeln sich entspannten.
    „Aber ich sehe da einen Hoffnungsschimmer am Horizont“, stöhnte er matt.
    „Einen Hoffnungsschi mmer?“
    „Die Art, wie du mich berührst, wie du mich im Arm hältst und auch wie du auf meine Küsse reagierst, alles das gibt mir die Hoffnung, dass du nur noch aus Loyalität zu deinem Tony hältst.“
    „Loyalität ist ein starker Motor.“
    „Nicht stark genug.“
    Kurz darauf merkte sie, dass er eingeschlafen war, und bald löste sich auch ihr Denken in der Erschöpfung auf.
     
    Das Erste, was Dirk nach dem Erwachen spürte, war das Gefühl des weichen, zierlichen Frauenkörpers unter ihm. Das Zweite waren die tierischen Schmerzen, als er sich bewegte. Ächzend hievte er sich hoch, setzte sich auf die Bettkante und schüttelte sich das weiche Gefühl aus der Birne.
    Er zwang sich, sich zu strecken , bis die Gelenke knackten. Gerädert fühlte er sich, verdammt gerädert. Wie nach diesem Motorradcrash vor zwei Jahren, als er seine Yamaha Enduro geschrottet hatte. C’s Typen hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.
    Es war taghell. Das Licht brach sich auf Gwens L ocken. Sie schlief friedlich.
    Endlich konnte er sie ungestört betrachten . Ihre Brüste waren kleiner als das, was er bei Frauen bevorzugte, aber hübsch geformt. Alles an ihr sah klein aus und zerbrechlich. Dirk kam immer wieder zum Vergleich mit einer Fee zurück. Kaum zu glauben, dass diese zarte Frau nicht nur seine Firma zerstört, sondern auch unter C’s Männern effektiv aufgeräumt hatte. Und überall diese lustigen Sommersprossen. Überall.
    Dirk wollte sie berühren, zog aber die Hand zurück. Nicht jetzt. Nicht so. Nicht hier.
    Er gönnte sich noch einen letzten Blick auf sie und deckte sie fürsorglich zu. Leise ging er zur Tür, öffnete sie vorsichtig, schlich raus und schloss sie möglichst geräuschlos hinter sich.
    Jetzt war in der Polizeistation schon mehr los als heute Nacht. Als er, so mit dem Handtuch um die Hüften, zu Wallys Büro ma rschierte, wurde er von den vorbeigehenden Bullen und Büro-Miezen angegafft. Aber er grüßte alle freundlich und kümmerte sich nicht weiter darum.
    „Oh, Mann, Alter!“, sagte Wally, als er von seinem Schreibtisch aufschaute. „Du siehst ja ziemlich übel aus! Jetzt kommen die blauen Flecken noch schlimmer raus als heute Nacht.“
    Dirk schloss die Tür. „Danke, Wally , dir auch einen guten Morgen!“
    „Willst du nicht erst mal zum Arzt? Du hast doch bestimmt ein paar gebrochene Ri ppen.“
    „Nur eine, schätze ich. So wie es sich anfühlt, hat es die e rwischt, die du mir beim Lehrgang in München gebrochen hast. Das wird schon wieder.“
    Wally deutete auf einen der Stühle, auf dem ein Stapel Klamotten lag. „Die habe ich dir aus de iner Wohnung besorgt. Kaffee?“ Er goss Dirk eine Tasse ein. „Schläft Gwen noch?“
    Dirk nickte . „Danke, Kumpel! Sollte ich mal ‘ne Mutter brauchen, hast du den Job sicher.“ Der Kaffee war genau das, was er jetzt nötig hatte. Aber vorher zog er sich an.
    „Die Durchsuchung deiner Wohnung hat nichts gebracht“, erklärte Wally. „Aber ich habe die Kollegen nicht alles durchwühlen lassen, keine Angst! Die Tür stand offen. Ich habe sie abgesperrt, als ich vorhin dort war.“ Er reichte einen Schlüsselbund rüber, den Dirk als seinen eigenen erkannte.
    Dirk: „Was schreibst du in deinem Bullenb ericht?“
    „Über die Entführungsgeschichte und die Lagerhausexplos ion?“ Wally rieb sich den Bart. „Das habe ich die ganze Zeit auch schon hin- und herüberlegt, bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es Quatsch wäre, der Staatsanwaltschaft diese ABC-Geschichte jetzt aufzutischen. Die würden mich auslachen, weil ich nicht die Spur von Beweisen habe. Das Ganze wird vorerst als Triebverbrechen durchgehen. Als hätten die Gwens Vergewaltigung und Ermordung und deine Kastrierung inszenieren wollen für einen perversen Film oder so, wobei sie anschließend das Lagerhaus sprengen wollten, um eure Leichen und die Spuren zu beseitigen. Vorerst, bis ich mehr

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