Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
wartete, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Am liebsten hätte er die Tür eingetreten, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Da kam Wally mit einer kleinen Kreissäge und durchtrennte damit Dirks Handfesseln. Als die Dinger mit Gerassel auf den Boden fielen, wollte Dirk sich die schmerzenden Handgelenke reiben. Aber das tat erst recht weh, also ließ er es. 
    Gwen kam, den feuchten Körper in ein großes Badetuch gehüllt, aus der Dusche. Wally bequatschte sie dazu, sich wenigstens bis zum Ende der Nacht hier aufs Ohr zu legen und brachte sie über den Gang. Dirk duschte sich so schnell wie möglich den ganzen Lagerhausdreck vom Leib, trocknete sich ab, warf das nasse Handtuch hin und wickelte sich ein trockenes um die Hüften. Er ging in die Richtung, in der Wally mit Gwen verschwunden war und fand Wally vor einer der zahlreichen Türen stehen.
    „Ist sie da drin ?“, fragte Dirk.
    Wally nickte. Als Dirk reingehen wollte, hielt Wally ihn zurück und deutete auf eine Sit zgruppe am Ende des Ganges. „Wir sollten reden.“
    Sie setzten sich, und Wally sagte: „Die Leute von der Spurensicherung sind zurück und meinen, das Lagerhaus würde bis auf die Grundmauern niederbrennen und wir könnten vergessen, da noch was finden zu wollen. Die Feuerwehr ist machtlos.“
    Dirk: „Umso besser! Keine Leichen, keine blöden Fragen. Das wäre besser für uns alle .“
    „Warum erzählst du mir nicht die ganze Geschichte der Reihe nach? Sobald ich die Zusamme nhänge begriffen habe, kannst du auch eine Runde pennen.“
    Dirk zögerte. „Es tut mir Leid, dass ich dich da mit reingezogen habe, Wally, aber ich wusste nicht, wohin ich Gwen sonst bringen sollte.“
    „Du siehst aus, als hättest du einen Kumpel nötig, dem du dich anvertrauen kannst. Und au ßerdem: Wenn ich Gwen beschützen soll, muss ich wissen, vor wem oder was. Also, schieß los!“
    „Na schön “, gab Dirk nach und berichtete Wally über Triustat, Produkt 4 und diese komischen Treffen mit C, mit dessen Hilfe Dirk die Statler-Werke zu einem Riesenunternehmen expandiert hatte.
    Bis sie Gwens Schrei hörten.
     
    Eine Tür wurde aufgeri ssen und brachte einen Hoffnungsschimmer voll Licht in das Grauen der Dunkelheit. Schritte kamen näher, starke Arme nahmen sie in Schutz, hielten sie fest. An ungeweinten Tränen ertrinkend klammerte sie sich um einen breiten Rücken.
    „Gwenni e“, flüsterte er in ihr Haar, „es ist alles okay. Ich bin’s nur, der alter Statler!“
    „Oh, Dirk“, schluchzte sie, „er wollte ... dieser Mann ...“
    „Ich weiß, Kleines. Aber es ist vorbei!“ Seine tiefe Stimme vibrierte unendlich zärtlich in i hren Locken. „Du bist hier sicher. Es ist alles okay.“
    „Alles in Ordnung ?“, ertönte Walter Norlanders Stimme von irgendwoher.
    „ Gwen hatte nur einen Alptraum.“
    „Ich habe sie alle umgebracht .“ Gwen wurde noch immer von Entsetzen geschüttelt wie von einer inneren Kälte, die alles in ihr erfror.
    „Es war Notwehr, Gwennie. Sonst hätten sie dich kaltgemacht.“
    Obwohl noch immer die Schatten der Furcht zäh an ihrem B ewusstsein klebten, beruhigte sie sich langsam unter der heilenden Wärme seiner Berührung.
    „Möchtest du, dass ich dich jetzt wieder in Ruhe schlafen lasse?“, fragte er. „Ich lasse mir von Wally einen Schlafsack oder ‘ne Decke oder so was bringen und lege mich draußen vor deiner Tür aufs Ohr. Dann bin ich da, wenn du mich brauchst. Oder ich bleibe hier drin bei dir.“
    Der Gedanke, wieder alle ingelassen zu werden in der Finsternis ihrer Angst war unerträglich. „Bitte!“ Sie schlang die Arme noch verzweifelter um ihn. „Bitte bleib!“
    „Sind Sie sicher, Gwen ?“, sprach Walter Norlanders Stimme. „Wollen Sie wirklich, dass Dirk hier drin bei Ihnen bleibt?“
    „Ja !“
    „Schon überredet !“, sagte Dirk Statler.
    „Wenn ihr was braucht, ich bin in meinem Büro.“ Die Tür schloss sich.
    „Dann rück deinen süßen Feenarsch mal ein bisschen zur Seite!“ Er schob Gwen bis zum anderen Ende der Pritsche und legte sich zu ihr. Durch das kleine vergitterte Fenster der spartanischen Ausnüchterungszelle drang nur der schwache Lichtschein der gegenüberliegenden Straßenlaterne und hauchte Streifen auf Dirk Statlers Brust.
    Gwen stellte fest, dass er bis auf ein Han dtuch um die Hüften nackt war. Sie selbst hatte von Wally nur diese Decke erhalten, mit der sie sich zugedeckt hatte, als Austausch gegen sein Hemd und das nasse Badetuch.
    Sie versuchte

Weitere Kostenlose Bücher