Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gwydion 02 - Die Macht des Grals

Titel: Gwydion 02 - Die Macht des Grals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
Vom Netzwerk:
Claudius getrennt wurden. Nur wenige wussten, dass Dinas Emrys die Gralsburg war. Es war ein wohl gehütetes Geheimnis, das vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. Doch in deinem Fall ist es nicht dazu gekommen, denn Goon starb in der Schlacht gegen Mordred.“
    „Arturs Sohn wusste, dass in Dinas Emrys der Gral versteckt war?“
    „Nein, das glaube ich nicht. Goon Deserts Festung war vermutlich nur eine weitere Station auf dem Eroberungszug, der Mordred weit nach Wales hinaufführte.“
    „Ein Zufall also“, sagte Gwyn, vor dessen Auge plötzlich das lebhafte Bild einer blutigen Schlacht aufstieg, in der sein Vater ums Leben kam und durch die das Land verwüstet wurde.
    „Ein verhängnisvoller Zufall“, sagte Merlin. „Goon musste geglaubt haben, dass er verraten worden war. Jedenfalls sah er den Gral und das Leben seines ungeborenen Sohnes in höchster Gefahr. Deswegen schickte er Valeria fort und gab ihr den Kelch des letzten Abendmahls mit, damit sie ihn an einem sicheren Ort versteckte. Doch die Spur deiner Mutter verliert sich irgendwo in Wales. Erst in Chulmleigh taucht sie wieder auf, aber da war Valeria schon nicht mehr im Besitz des Grals.“
    „Also muss sie ihn irgendwo unterwegs versteckt haben“, sagte Gwyn aufgeregt. „Nur wo?“
    „Das, mein Freund, ist die Frage aller Fragen. Die Antwort darauf liegt hier verborgen.“ Merlin nahm das Medaillon in die Hand und betrachtete es genauer. „Ich glaube, dass dieses Schmuckstück der Schlüssel zu diesem Versteck ist.“
    „Mordred muss irgendwann herausgefunden haben, dass er dem Gral sehr nahe gewesen war“, sagte Gwyn nachdenklich. „Sonst hätte er meine Mutter nicht gejagt.“
    „Valeria war nicht allein. Sie hatte einen treuen Ritter an ihrer Seite, den du sehr gut kennst.“
    „Humbert von Llanwick“, entfuhr es Gwyn. „War er ein Ritter am Hof meines Vaters?“
    „Nein. Nachdem man ihm die Aufnahme in Camelot verwehrt hatte, zog er als fahrender Ritter durchs Land. Deine Mutter hatte ihn angeheuert, damit er erst sie und später dich beschützte. Mir tat es Leid, dass er damals von der Tafelrunde abgelehnt wurde. Ich bin immer noch der Meinung, dass er trotz seines unsoliden Lebenswandels sehr gut zu uns gepasst hätte. Wir beide hatten jedenfalls viel Spaß miteinander, obwohl ich bei weitem nicht so trinkfest war wie er. In all den Jahren haben wir uns immer wieder getroffen. Durch ihn bin ich dir auf die Spur gekommen. Und als Mordred überraschend von den Toten auferstanden war und sich mit den Sachsen verbündete, war mir klar, dass dein Leben in großer Gefahr war. Ich beauftragte Humbert, dich zu beschützen und notfalls nach Camelot zu bringen. Leider fiel er Mordred in die Hände. Nun, den Rest der Geschichte kennst du ja.“
    Gwyn brauchte einen Moment, bis er seine Gedanken geordnet hatte. „Also war alles von langer Hand vorbereitet.“
    „Von der heutigen Warte aus gesehen scheint es so. Aber glaub mir, der Zufall spielte bei allem eine größere Rolle, als mir lieb war. Auf Dinas Emrys liegt nämlich so etwas wie ein Zauber. Goons Festung kann nur von jemandem gefunden werden, der nicht danach sucht. So konnte Mordred sie erobern. Er ist buchstäblich über sie gestolpert. Von diesem Zauber wusste ich jedoch nichts, als ich Lancelot mit den Seiten des Buchs losschickte.“
    „Aber dennoch hat er Dinas Emrys gefunden“, fragte Gwyn verwundert.
    „Weil er die Seiten aus dem Buch nicht mehr hatte. Er muss sehr lange erfolglos nach der Burg gesucht haben. Vielleicht hat er auch irgendwie von diesem Zauber erfahren. Als er merkte, dass ihm der Plan nicht weiterhelfen würde, gab er die Blätter Humbert von Llanwick.“
    „Also ist das Buch des Joseph von Arimathäa wertlos. Wenn der Gral nicht mehr an seinem angestammten Ort ist, wird diese Schrift nicht viel nützen.“
    „Oh, nach allem, was ich herausgefunden habe, wird man den Gral nicht so einfach erkennen, selbst wenn man mit der Nase auf ihn gestoßen wird. Das Buch wird dir helfen, diesen Fehler nicht zu begehen.“ Er griff in die Tiefen seines Mantels und zog es hervor. „Als letztem Fischerkönig gehört es dir. Ich habe kein Recht, es zu besitzen.“
    Gwyn erschrak, als Merlin ihm das Buch mit dem scharlachroten Einband entgegenhielt. „Aber dieser Schatz ist bei mir nicht in sicheren Händen!“
    „Wenn du möchtest, kann ich ihn weiter für dich aufbewahren.“
    „Ich wäre Euch sehr dankbar dafür“, sagte Gwyn erleichtert.
    Merlin nickte

Weitere Kostenlose Bücher