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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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stören.
    „Ich bitte dich, geh“, flüsterte Gwyn. „Mach es nicht noch schlimmer.“
    Prinzessin Aileen antwortete nicht, sondern gab ihm stattdessen ein Apfelstück in die Hand.
    „Was ist aus dem Mädchen geworden, das ich im Wald vor den Wildschweinen gerettet habe?“, fragte Gwyn leise. „Was hat dich nur so verändert?“
    Prinzessin Aileen hielt Gwyn das nächste Apfelstückchen hin, schob es sich dann aber selbst in den Mund, als sie sah, dass Gwyn das erste noch nicht gegessen hatte.
    „Nichts hat mich verändert“, sagte sie kauend und wischte das kleine Messer ab. „Ich bin immer schon so gewesen.“
    „Das glaube ich dir nicht“, sagte Gwyn.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Dann hast du mich nicht richtig gekannt.“
    „Ich vermute es beinahe auch“, kam es tonlos zurück.
    „Gwyn, ich habe dir ein Angebot gemacht, in das jeder hier im Raum ohne mit der Wimper zu zucken einschlagen würde. Und ich wiederhole es noch einmal: Werde König an meiner Seite! Lass uns beide die Nachfolge von Artur und Guinevra antreten.“
    „Nein“, sagte Gwyn.
    Aileen rang sich ein Lächeln ab. „Warum bist du so halsstarrig? Mit uns beiden auf dem Thron würde Britannien zu neuer Größe erblühen!“
    Gwyn schwieg.
    „Ich habe bisher stets alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe“, sagte Aileen eindringlich. „Du wirst deine Meinung noch ändern.“
    „Niemals.“
    Allmählich bekam Aileens Stimme einen gereizten Unterton. „Du willst mich doch nicht zum Feind haben, oder?“
    Gwyn kniff die Lippen zusammen. Er wollte es nicht auf einen Streit ankommen lassen. Nicht hier. Und nicht in seinem momentanen Zustand.
    Die Prinzessin schien das Schweigen anders zu interpretieren. Auf ihrem Gesicht erschien ein triumphierendes Lächeln. Sie deckte ihn zu und stand auf. „Ich lasse dich jetzt ruhen. Wenn es dir besser geht, sollten wir uns noch einmal unterhalten.“ Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter. „Ohne unerwünschte Zuhörer.“
    Aileen strich ihm über die Wange und ließ ihn dann allein. Als sie die Unterkunft verlassen hatte, sah Gwyn zu den anderen hinüber, die auf den Bänken saßen und ihn finster anstarrten. Orlando und Cecil schienen eifrig mit dem Reinigen ihrer Waffen beschäftigt zu sein.
    „Was ist?“ rief Gwyn ungehalten.
    „Du scheinst ja keine Zeit zu verlieren“, sagte Alaric und schaute Gwyn an, als sei er ein besonders widerwärtiges Insekt. „Kaum ist Rowan fort, machst du dich an die Prinzessin heran.“
    „Ich mache mich nicht an die Prinzessin heran. Außerdem: Was geht dich das an? Ich wüsste nicht, dass du besonders gut mit Rowan befreundet bist.“
    „Rowan ist ein Schwächling, aber er ist kein Emporkömmling wie du. Im Gegensatz zu dir wusste er, wo sein Platz war.“
    Gwyn war nie besonders schlagfertig gewesen. Meist fielen ihm die guten Antworten viel zu spät ein. Außerdem hämmerte es in seinem Kopf wieder so stark, dass ihm vor Schmerz übel wurde. Also sagte er nichts, sondern drehte sich einfach um. Er hörte, wie Alaric an sein Bett trat.
    „Meinst du wirklich allen Ernstes, du könntest dich so einfach verkriechen?“ Mit einem Ruck wurde Gwyn die Decke fortgerissen.
    „Lass ihn in Ruhe!“, rief Orlando.
    „Sonst passiert was?“, fragte Alaric in herausforderndem Tonfall.
    „Sonst werde ich dafür sorgen, dass du Camelot noch heute verlassen wirst“, donnerte eine Stimme, die Gwyn nur zu gut kannte. Alle drehten sich jetzt zur Tür um, in der Sir Lancelot wie ein Racheengel stand. Der ansonsten sehr ruhige und besonnene Mann war von einer Wut gepackt, die ahnen ließ, warum er auf dem Schlachtfeld so gefürchtet war. „Ich brauche Sir Belvedere nur ein Wort sagen und du bist die längste Zeit Knappe am Hof König Arturs gewesen.“ Er schaute finster in die Runde. „Hat euch meine Ansprache heute Morgen nicht gereicht?“ Er marschierte die Reihen der jungen Burschen ab und musterte dabei jeden eindringlich. Nicht einer hielt seinem Blick stand. „Raus mit euch auf den Hof. Die Zeit des Müßiggangs ist zu Ende. Wenn ihr schon keinen Unterricht mehr habt, so werdet ihr wie alle anderen auf Camelot arbeiten.“
    Orlando und Cecil senkten den Kopf und schlichen hinaus. Die anderen machten keine Anstalten. Selbst der kleine Hewitt rührte sich nicht vom Fleck. Lancelot griff nach seinem Schwert.
    „Dies ist meine letzte Warnung“, sagte Lancelot gefährlich leise.
    Nur widerwillig setzten sich die restlichen Knappen in

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