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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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seiner Seite. Wenn er sich nicht allzu ungeschickt anstellte, würde er den Eindringling ohne Probleme überwältigen können.
    Offensichtlich hatten sie beide dasselbe Ziel, denn die Gestalt huschte in Meister Arnolds Küche, deren Tür nachts immer offen stand. Von da aus war es ein Kinderspiel, in den Palas der Burg einzudringen, wo die Gemächer von König Artur und Königin Guinevra lagen! Gwyn fluchte und hetzte über den Hof. Erst als er auf der anderen Seite war, fiel ihm ein, dass er keine Waffe mit sich führte. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Er musste sich beeilen. Wenn es dem Eindringling erst einmal gelang, die Tür zur großen Halle aufzubrechen, gab es eine Menge Verstecke, die er zu seinem Vorteil nutzen konnte.
    Vorsichtig öffnete Gwyn die Tür und spähte hinein. Die Glut in der großen Feuerstelle tauchte Meister Arnolds Reich in ein rotes Zwielicht. Der Raum wurde von einem gewaltigen Tisch beherrscht, an dem die Knappen manchmal ihre Mahlzeiten einnahmen. Von der Decke hingen etliche große kupferne Töpfe und Pfannen. An der rechten Seite befand sich ein weiterer, etwas höherer Tisch, der sich entlang der gesamten Wand erstreckte. Hier wurden all die Gänse und Enten, Spanferkel und Rinderbraten, Karpfen und Forellen angerichtet, die dann von den Knappen in den Festsaal getragen wurden, wo bis vor Kurzem noch die großen Bankette und Festlichkeiten stattgefunden hatten, für die Camelot berühmt war.
    Der Geruch von Schinken, der im Kamin zum Räuchern aufgehängt worden war, hing in der Luft und mischte sich mit dem Duft der frischen Kräuter, die in Bündeln von der Decke hingen und jenseits der Burgmauer in einem kleinen Garten gezogen wurden. Gwyn hielt den Atem an und lauschte. Nichts war zu hören. Vorsichtig zog er die Tür hinter sich zu und wartete darauf, dass sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Er kroch auf allen vieren zur Anrichte und stieß dabei gegen den Eimer, in dem die Küchenabfälle gesammelt wurden. Das polternde Scharren, das Gwyn dabei verursachte, ließ ihn zusammenfahren.
    Diese reflexartige Bewegung rettete ihm das Leben, denn der Schlag, der auf ihn niedersauste, traf statt seines Kopfes nur die linke Schulter. Gwyn stieß einen Schrei aus, teils aus Schmerz, teils aus Überraschung, da er nicht mit einem Angriff gerechnet hatte. Er wirbelte herum und sah einen Jungen über sich, der vielleicht zwei oder drei Jahre älter als er selbst war und mit beiden Händen ein dickes Holzscheit schwang. Er sah völlig verdreckt und verwahrlost aus. Der Gestank, der von ihm ausging, war atemberaubend und erinnerte an einen nassen Hund.
    Bevor der Angreifer ein zweites Mal zuschlagen konnte, trat Gwyn zu und säbelte ihm so die Beine weg. Mit einem dumpfen Poltern schlug der Bursche auf die Dielen, wobei er den schweren Knüppel verlor. Sofort war Gwyn obenauf. Er versuchte ihn an den Handgelenken zu packen und so zu Boden zu drücken, aber es war, als ritte er einen bockigen Esel. In diesem Moment schnellte der Kopf des Jungen nach oben und traf Gwyn am Nasenbein. Der Schmerz, der durch seinen Kopf raste, hüllte ihn ganz und gar ein. Ohne es zu wollen, lockerte er den Griff, um die Hände schützend vor das Gesicht zu schlagen, das augenblicklich anzuschwellen schien. Er spürte, wie seine Finger feucht wurden. Der metallische Geschmack von Blut füllte seinen Mund. Sein Gegner versetzte ihm einen Stoß und Gwyn rollte hilflos auf die Seite, aber bevor der Bursche davonlaufen konnte, bekam Gwyn ihn mit seinen glitschigen Händen am Knöchel zu packen, musste dafür jedoch einen weiteren schmerzhaften Tritt einstecken.
    Dann war die Küche plötzlich in das flackernde Licht mehrerer Fackeln getaucht. Gwyn hörte schwere Stiefel auf den Dielen und das singende Geräusch eines Schwertes, das aus der Scheide gezogen wurde.
    Vor seinen Augen tanzten bunte Sterne. Die Stimmen, die er hörte, schienen ihm vertraut zu sein, doch erst als er auf die Beine gerissen wurde und die Augen wieder öffnete, erkannte er Lancelot, Merlin und den aufgeregten Meister Arnold, der nur mit Mühe von einem Wachsoldaten daran gehindert werden konnte, den jungen Einbrecher mit seinem Fleischerbeil niederzustrecken.
    Gwyn taumelte betäubt vor und zurück. Immer wieder knickten seine Beine ein und Sir Lancelot führte ihn zu einem Schemel.
    „Du siehst aus, als wärst du von einem Ochsenkarren überrollt worden“, sagte Lancelot, der vor ihm in die Knie gegangen war, und vorsichtig

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