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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Banks
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müssen.“
    „Etwas. Nicht alles“, widersprach sie und spürte einen Stich im Herzen. „Frag mich nicht, Rafael. Erst wenn du dich wieder erinnerst, darfst du mich das noch einmal fragen.“
    Zärtlich berührte er ihre Wange. „In Ordnung.“

10. KAPITEL
    Nach einer, wie Rafael meinte, endlosen Fahrt lenkte Bryony ihr kleines Auto auf die Fähre und war sofort zwischen Wagen eingezwängt, die zweimal so groß waren wie ihrer.
    Zu seiner Überraschung öffnete sie die Tür und stieg aus.
    „Wo willst du hin?“
    Durchs Fenster strahlte sie ihn an. „Komm schon. Es ist ein herrlicher Sonnenuntergang, den können wir uns von der Reling aus ansehen.“
    Ihr Enthusiasmus sollte ihn inzwischen nicht mehr überraschen, schon häufiger hatte er ihre Begeisterungsfähigkeit mitbekommen. Aber jetzt, nachdem sie die Stadt verlassen hatten, schien sie noch aufgeregter zu sein, so als könnte sie es nicht erwarten zurückzukehren.
    Es bestand kein Zweifel, dass er sich danach sehnte, sein Erinnerungsvermögen zurückzubekommen. Ein riesiges Loch im Gedächtnis war für einen Menschen wie ihn, der daran gewöhnt war, sämtliche Aspekte seines Lebens unter Kontrolle zu haben, nicht akzeptabel. Seine momentane Abhängigkeit war ihm äußerst unangenehm.
    Aber er wollte nicht nur erfahren, was während der für ihn verloren gegangenen Wochen geschehen war, sondern er begann auch zu hoffen, dass Bryony recht hatte, selbst wenn das für ihn eine gewaltige Veränderung bedeuten würde. Er war sich überhaupt nicht sicher, ob er schon bereit war, Vater zu werden und eine Beziehung einzugehen. Sie hatte von Liebe gesprochen … das verwirrte und faszinierte ihn gleichermaßen.
    Er wollte ihr nicht wehtun, und so hoffte er, dass auf dieser Insel irgendein Wunder geschehen war und er dieses Wunder noch einmal erleben würde.
    Er kletterte aus dem Auto und streckte seine schmerzenden Beine. Als er tief einatmete, genoss er die frische, salzige Meeresluft.
    Bryony in ihrer Ungeduld – ein sehr prägnanter Charakterzug von ihr – nahm seine Hand und zog ihn zur Reling, wo sich schon andere versammelt hatten, um sich das herrliche Farbschauspiel am Horizont anzusehen.
    „Wunderschön, oder?“
    Rafael schaute Bryony an und nickte. „Ja.“
    „Oh, sieh nur, Delfine!“
    Er blickte zu der Stelle, auf die sie zeigte, und sah, wie die Tiere elegant aus dem Wasser schossen und wieder eintauchten.
    „Sie begleiten die Fähre immer ein Stück“, erklärte Bryony. „Ich halte jedes Mal nach ihnen Ausschau, wenn ich nach Galveston fahre.“
    Rafael merkte, dass er den Augenblick genoss, und als die Delfine wieder auftauchten, war er derjenige, der auf sie zeigte. „Da sind sie wieder!“
    Bryony lächelte und schob ihren Arm unter seinen. Auf einmal war es das Natürlichste von der Welt, den Arm um sie zu schlingen und sie an sich zu ziehen. Gemeinsam beobachteten sie das Naturschauspiel.
    Insgeheim musste Rafael über sich selbst den Kopf schütteln, weil ihm das alles so absurd vorkam. Hier stand er ohne Handy, ohne Internetverbindung, weil er seinen Blackberry im Auto gelassen hatte. Er war auf einer Fähre, sah Delfinen zu und hielt die Mutter seines Kindes im Arm.
    Angeblich veränderte man seine Persönlichkeit, nachdem man dem Tod ins Gesicht gesehen hatte. Aber so wie es schien, war bereits vor seinem Unfall eine extreme Veränderung mit ihm vorgegangen.
    Kein Wunder, dass Ryan, Devon und Cam sich solche Sorgen um ihn machten. Wahrscheinlich suchten sie in New York bereits Sanatorien aus, um vorbereitet zu sein, falls er völlig durchdrehte.
    Er gab Bryony einen kleinen Kuss auf die Stirn und musste insgeheim zugeben, dass er sich tatsächlich darauf freute, auf die Insel zu kommen und Zeit mit Bryony zu verbringen. Es kam ihm so vor, als würde er einen Sonnenstrahl im Arm halten. So merkwürdig es auch klingen mochte, in ihrer Gegenwart fühlte er sich einfach wohl, obwohl sie für ihn letztlich eine Fremde war. Trotzdem passten sie perfekt zusammen. Und dafür hatte er keine Erklärung außer die, dass er irgendwie sein Herz auf dieser Insel verloren hatte, nur um kurz darauf alles aus seinem Gedächtnis zu löschen.
    Er hielt Bryony eng an sich gepresst, das Gesicht in ihren duftenden dunklen Locken vergraben. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Bauch, eine Geste, die verdeutlichte, dass er das neue Leben in ihr anerkannte.
    Eine Sekunde lang verspannte Bryony sich, bevor sie Rafael ansah.
    Sanft streichelte er den

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