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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Banks
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darauf ertönte das kleine Signal, das ihr verriet, dass er eine weitere Nachricht hinterlassen hatte.
    Was wollte er ihr denn noch sagen? Dass es ihm leidtat? Dass er sie nicht hatte betrügen wollen? Sollte sie ihm vergeben, nur weil er vorübergehend vergessen hatte, was für ein Mistkerl er gewesen war? Woher sollte sie wissen, dass er das alles nicht nur sagte, damit sie ruhig blieb und seine Investoren nicht vergraulte?
    Es gefiel ihr nicht, wie zynisch sie auf einmal war. Nie im Leben hätte sie sich vorstellen können, dass jemand so falsch, so unaufrichtig sein könnte, aber Rafael hatte ihr eine Menge über die Geschäftswelt beigebracht. Und darüber, was einige Menschen für Geld zu tun bereit waren.
    Sollte er doch tonnenweise Geld mit seinem kostbaren Resort verdienen. Würde es ihn nachts warm halten? Würde es ihn für all die süßen Babyküsse entschädigen, die er verpassen würde?
    Der Gedanke deprimierte sie. Geld war nur Papier. Aber ein Kind war etwas Kostbares. Liebe war kostbar. Und sie hatte sie Rafael freiwillig und ohne Bedingungen angeboten.
    Sie kam sich vor wie ein naiver Dummkopf.
    Als ihre Füße kurz darauf vom kühlen Wasser so eiskalt waren, dass sie ihre Zehen nicht mehr spürte, drehte sie sich um, um zurück zum Haus ihrer Großmutter zu gehen.
    Doch als sie näher kam, zuckte sie zusammen. Rafael stand auf der Veranda, während von Mamaw und Silas nichts mehr zu sehen war. Wie hatte er es geschafft, so schnell hierher zu kommen? Warum machte er sich überhaupt die Mühe?
    Sie ignorierte seine Anwesenheit und ging stattdessen an ihm vorbei, um ihren Pullover zu holen und hinüber zu ihrem eigenen Haus zu gehen.
    „Bryony“, rief er hinter ihr her. „Warte, bitte. Wir müssen reden.“
    Sie ging nur noch schneller. An den Schritten, die sie hinter sich hörte, erkannte sie, dass er ihr folgte, doch sie lief unbeirrt weiter. Als sie die Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen, umschlang Rafael ihr Handgelenk und zog sie sanft zurück.
    „Bitte, hör mir zu“, flehte er sie an. „Ich weiß, ich habe es nicht verdient, aber bitte, hör mir zu. Ich liebe dich.“
    Bryony versteifte sich und schloss die Augen, als ein heftiger Schmerz sie durchzuckte. Als sie die Augen wieder öffnete, war sie froh, nicht wieder in Tränen auszubrechen. Vielleicht hatte sie sich endlich ausgeweint.
    „Du weißt überhaupt nicht, was Liebe ist“, erklärte sie leise. „Dafür müsstest du ein Herz besitzen, was definitiv nicht der Fall ist.“
    Er zuckte zusammen, ließ sie jedoch nicht los. „Ich will dich nicht anlügen, Bryony. Und ich werde auch nichts beschönigen.“
    „Ach ja?“, meinte sie verbittert. „Erleichtert das dein Gewissen? Lass mich einfach in Ruhe, Rafael. Du hast bekommen, was du wolltest. Du brauchst dich mit mir nicht mehr abzugeben. Wenn du Absolution willst, geh zu einem Priester. Von mir bekommst du sie nicht. Du kannst dich doch freuen, denn du hast das Land bekommen, somit haben alle das, was sie wollten.“
    „Du nicht“, antwortete er gequält. „Und ich auch nicht.“
    „Bitte, Rafael“, bat sie. „Ich bin müde und völlig erschöpft. Ich möchte einfach nur schlafen. Geh jetzt. Ich kann nicht mehr.“
    Er sah aus, als wollte er gern weiter argumentieren, doch Sorge breitete sich auf seiner Miene aus. Langsam löste er seinen Griff.
    „Ich liebe dich, Bryony. Daran wird sich nichts ändern. Ich möchte daran nichts ändern. Geh schlafen. Aber wir sind noch nicht fertig miteinander. So einfach gebe ich dich nicht auf.“
    Er berührte kurz ihre Wange und ging.
    Bryony schloss die Augen. Es tat so schrecklich weh, dass sie am liebsten geschrien hätte. Es war zum Heulen. Doch sie hatte keine Tränen mehr, also stand sie benommen da, während der Mann, dem sie alles gegeben hatte, davonging.

23. KAPITEL
    „Es ist jetzt schon eine Woche“, bemerkte Rafael frustriert. „Eine Woche, und noch immer will sie nicht mit mir reden. So sehr mich der Mann, der ich mal war, auch anwidert, zumindest hätte er keine Skrupel gehabt, sie zur Rede zu stellen.“
    Rafael stand auf Lauras Terrasse und trank ein Bier mit Silas, während er damit haderte, dass Bryony sich noch immer weigerte, sich mit ihm zu treffen. Er war kurz davor, verrückt zu werden.
    Silas lachte. „Du hast Durchhaltevermögen, mein Junge, das muss man dir lassen. Die meisten Männer hätten schon längst den Schwanz eingekniffen und sich davongemacht. Es wundert mich immer noch, wie du es

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