HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER
Varianten kosteten eine Million Dollar – und sie selbst musste einen Fünfzigdollarreifen in Raten abstottern.
Sie hielten vor einem hübschen zweistöckigen Haus mit Ziegelfassade. Während Zoe den CD-Player ausschaltete und ihren Sicherheitsgurt löste, ging Elissa mit Walker zum Kofferraum und holte ihre beiden Geschenke heraus. Er nahm den eingepackten Kindersitz.
„Können wir?“, fragte er.
Elissa bekam langsam Zweifel, ob es richtig gewesen war, seine Einladung anzunehmen. Was, wenn seine Geschwister so wie Gloria waren – und nicht wie er? Was, wenn sie sie ablehnten oder auf sie herabsahen, weil sie in einem Fast-Food-Restaurant arbeitete und keinen Highschool-Abschluss hatte? Was, wenn …
Die Tür ging auf, und eine zierliche, attraktive Frau mit haselnussbraunen Augen und einer umwerfenden Frisur trat aus dem Haus.
„Hallo, Walker“, sagte sie mit einem Lächeln. Dann bemerkte sie Elissa und Zoe. „Schön, dass ihr da seid.“
„Hi, Dani.“ Er schob Zoe nach vorn und legte eine Hand auf Elissas Rücken. „Das sind Elissa, meine Nachbarin, und ihre Tochter Zoe.“
Danis Lächeln wurde breiter. „Oh! Äh, wow! Freut mich, euch kennenzulernen. Kommt doch herein. Die anderen sind schon alle da. Hey, Leute, Walker ist da. Und er hat eine Freundin mitgebracht.“
Elissa stöhnte und stieß Walker mit dem Ellenbogen in die Seite. „Du hast nicht gesagt, dass du jemanden mitbringst?“
„Penny kocht immer für mindestens zehn Leute“, sagte er, verwirrt über Elissas Reaktion.
„Es ist nicht wegen des Essens“, murmelte sie. Gleichzeitig überlegte sie, ob es nicht eigentlich ein gutes Zeichen war, dass Walker in manchen Dingen genauso planlos war wie alle anderen Männer auf der Welt.
Gemeinsam gingen sie in das große, helle Wohnzimmer, in dem sich Geschenke stapelten und ein Büfett aufgebaut war. Neben einem der Tische standen zwei Männer, die Walker so ähnlich sahen, dass unschwer zu erkennen war, dass es sich um seine Brüder handelte.
Eine hochschwangere Frau mit kastanienfarbenem Haar kam ins Zimmer. „Oh, eine Freundin“, sagte sie. Als sie Elissa und Zoe sah, blieb sie stehen. „Wie schön.“ Sie lächelte. „Ich bin Penny Buchanan. Hey, ihr habt mir Geschenke mitgebracht!“
Trotz ihrer Nervosität musste Elissa lachen. „Glückwunsch zum Baby“, sagte sie und überreichte ihre beiden Päckchen.
„Vielen Dank!“ Dann entdeckte Penny Walkers unförmiges Paket. „Das ist groß genug, um ein Kindersitz fürs Auto zu sein.“
„Du meintest, du hättest gern einen“, sagte er, ein wenig unsicher.
„Genau so ist es.“ Penny hakte sich bei Elissa unter. „Ich stelle euch erst mal alle vor. Dani habt ihr ja schon kennengelernt. Das ist Reid“, sagte sie und deutete auf den Mann rechts. „Und das ist mein Mann Cal. Das sind Elissa und Zoe, Freunde von Walker.“
„Freut mich sehr“, sagte Cal herzlich und schüttelte ihr die Hand. „Schön, dass ihr beide da seid.“
„Vielen Dank.“ Elissa wandte sich dem anderen Mann zu und erstarrte. Er kam ihr bekannt vor. Unglaublich bekannt. „Oh, mein Gott! Du bist Reid Buchanan.“
Der Reid Buchanan. Der Baseballspieler aus Seattle, der zehn Jahre als Pitcher in der Profiliga gespielt hatte. Nach der letzten Saison hatte er wegen einer Schulterverletzung aufgehört. Sie erinnerte sich, wie er …
„Hallo, schöne Frau“, entgegnete er lässig.
Oh, oh. Sie arbeitete lange genug in einem Restaurant, um zu wissen, was dieser spezielle Ton bedeutete. So redeten Männer, die es gewohnt waren, dass ihnen alle Frauen zu Füßen lagen.
Sie trat vorsichtig einen Schritt zurück und lehnte sich an Walker. „Ich war schon immer ein Baseballfan“, sagte sie. „Dieses Jahr habe ich nicht viel von den Spielen gesehen, weil ich so viel zu tun hatte, aber normalerweise lasse ich mir von der Couch aus keines entgehen.“
Cal grinste breit. „Gut gemacht, Elissa. Cool reagiert, rasch abgelenkt.“ Er boxte Reid in den Arm. „Junge, find dich endlich damit ab – nicht jede Frau will etwas von dir.“
Reid zuckte gutmütig die Achseln. „Die meisten schon.“
Elissa sah zu Zoe, die gebannt zuhörte. Hoffentlich bekam ihr fünfjähriges Mädchen nicht alle Zwischentöne mit.
Penny beugte sich zu dem Kind hinunter: „Möchtest du was trinken? Die Margaritas dort sind für Erwachsene, die würden dir nicht schmecken. Aber ich habe herrlich kalte Milchshakes mit frischen Beeren vorbereitet. Ich dachte schon, ich
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