HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER
grinsen. „Ich bin eben in den Genuss deines Essens gekommen. Nimm die Geschenke als Zeichen meiner Verehrung.“
Penny lachte. „Na gut, dieses Lob kann ich akzeptieren.“
Sie machte das kleinere Geschenk auf, in dem ein Paar Ohrringe lagen. Walker erkannte sofort, dass Elissa sie selbst gemacht hatte. Penny war sichtlich begeistert. „Sie gefallen mir schrecklich gut!“
Dani sah sich den Schmuck ebenfalls an. „Mir auch. Wo hast du die her?“
„Selbst gemacht“, gab Elissa bescheiden zu. „Es ist eine Art Nebenjob.“
„Ich will sie haben“, sagte Dani.
Penny nahm ihr die Ohrringe aus der Hand. „Kauf dir selbst welche.“
„Das mache ich auch.“ Sie sah Elissa an. „Kannst du für mich auch solche anfertigen?“
„Aber sicher. Ich kann auch welche in einem anderen Design machen.“
Dani setzte sich zu ihr. „Großartig. Wir reden später darüber – wenn Penny mit dem Auspacken ihrer Geschenke fertig ist.“
Penny nahm Elissas zweites Paket. „Ich möchte darauf hinweisen, dass Elissa die Einzige ist, die so aufmerksam war, der werdenden Mutter ein eigenes Geschenk mitzubringen.“
Cal tätschelte ihren Arm. „Dein Geschenk ist das Baby.“
„Ha!“ Penny riss das Geschenkpapier auf und bestaunte die kleine Wolldecke in vielen verschiedenen Gelbtönen. „Die ist ja entzückend. Hast du sie selbst gehäkelt?“
„Ich wünschte, ich könnte so etwas“, sagte Elissa. „Die ist von meiner Nachbarin. Sie macht wunderschöne Handarbeiten, nicht wahr? Besonders schön finde ich, wie leicht und zart die Decke ist.“
„Mrs. Ford hat für mich auch eine Decke gehäkelt“, sagte Zoe. „Rosa mit Gold.“
Penny beugte sich vor und legte der Kleinen ihren Zeigefinger auf die Nasenspitze. „Das hört sich nach der perfekten Decke für eine Prinzessin an.“
Zoe strahlte sie an. „Genau.“
„Wir hätten sie mitnehmen sollen“, sagte Walker. Vielleicht wären seine lieben Verwandten dann nicht auf die Idee gekommen, dass er mit Elissa zusammen war.
„Sie ist auf einem ihrer Ausflüge ins Casino“, erklärte ihm Elissa. Dann wandte sie sich wieder Penny zu. „Meine Nachbarin ist einfach wunderbar. Sie ist fast neunzig und tut nur das, was sie will. Sie ist temperamentvoll und unglaublich liebenswürdig, und ich bewundere sie sehr.“
„Klingt nach allem, was Gloria nicht ist“, murmelte Dani.
„Elissa hat sie schon kennengelernt“, warf Walker ein.
Dani tätschelte ihr den Arm. „Du hast mein tiefstes Mitgefühl.“
10. KAPITEL
Im Gegensatz zum „Waterfront“, das ein helles, offenes Restaurant mit Blick auf den See war, setzte das „Buchanan’s“ ganz auf gediegenes Ambiente. Walker war kurz nach Mittag zur Mitarbeiterbesprechung in das Lokal gefahren. Als er aufsperrte und die kühlen, dunklen Räume betrat, versuchte er sich zu erinnern, wann er das letzte Mal hier gewesen war. Vor zwei Jahren? Vor drei?
Im Speisesaal säumten gemütliche, separierte Essecken die Wände. Zwei Tische für größere Gruppen von Gästen befanden sich in den beiden Erkern, und in einem kleineren Speisesaal für geschlossene Gesellschaften stand ein weiterer großer Tisch.
Aus der Küche waren Stimmen zu hören. Die Köche trafen um diese Zeit gerade die ersten Vorbereitungen für das Abendessen. Das „Buchanan’s“ hatte einen hauseigenen Metzger, der sich persönlich um das Fleisch kümmerte, dessen Qualität für den guten Ruf des Lokals verantwortlich war. Das Tagesmenü bestand meist aus Hähnchen und diversen Pastagerichten, während die Spezialität des Tages immer ein Fischgericht war. Doch die meisten Leute kamen wegen der saftigen Steaks ins „Buchanan’s“.
Walker betrachtete das rote Leder der Stühle und das dunkle Holz der Wände. Die Vertäfelung war nicht mehr neu, aber gut erhalten und immer noch schön. Die altmodischen Lampen galten heutzutage wieder als ziemlich trendig.
Auf einem der Tische lag ein Stapel gefalteter weißer Tischtücher, und auf einer Anrichte war sauberes Geschirr vorbereitet. Gegen vier Uhr nachmittags würde hier geschäftiges Treiben herrschen, aber im Augenblick waren nur die leisen Unterhaltungen aus der Küche und das Geräusch vorbeifahrender Lkws von draußen zu hören.
Ron Alcorn kam durch die Schwingtür in den Speisesaal. Der Geschäftsführer des „Buchanan’s“ blieb stehen, als er Walker entdeckte. Dann ging er freundlich lächelnd auf ihn zu.
„Ich dachte, Sie kämen durch den Hintereingang herein“, sagte er
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