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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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für oder gegen diese Theorie.«
    »Womit du wieder bei Ivan bist«, sagte Rina. »Das ganze Blut auf den Matten... und Ivan, der das Auto innen komplett neu ausstatten lässt. Da besteht doch ein logischer Zusammenhang.«
    »Logik spielt ja leider nicht immer eine Rolle, aber wir tun, was wir können.« Er blickte auf seine Uhr. »Fertig?«
    »Wann immer du so weit bist.«
    »Nie«, Decker stand auf, »aber die Schulgebühren sind hoch, und ich muss Geld verdienen, obwohl es weiß Gott einfachere Wege gibt.«
    »Du liebst doch deinen Job«, sagte Rina.
    »Manchmal«, entgegnete Decker, »wenn man einen schwierigen Fall löst und die richtig bösen Buben hinter Gitter bringt, dann lohnt es sich. Aber meistens ist unsere Arbeit eine einzige Plackerei und verdammt traurig.«
     
    Marge wartete schon auf ihn, mit einem Becher Kaffee in der Hand. »Es gibt Neuigkeiten.«
    Sie grinste nicht, runzelte aber auch nicht die Stirn. Decker musste also den Wahlspruch noch abwarten und zog den Schlüssel zu seinem Büro aus der Tasche. »Das geht schon die ganze Woche so.« Er öffnete die Tür. »Komm rein, und schieß los.«
    Sie reichte ihm den Becher und starrte in sein verknittertes Gesicht. »Wann hast du das letzte Mal geschlafen?«
    »Liegt schon länger zurück.«
    »Fahr nach Hause, Decker«, sagte Marge, »wir können die Haftbefehle auch ohne dich vollstrecken.«
    Oliver kam ins Büro und betrachtete Deckers müdes Gesicht. »Du brauchst Schlaf, Loo.«
    »Stimmt genau, aber wenn ich schon hier bin, dann bringt mich im Schnelldurchlauf auf den aktuellen Stand. Danach gebührt einem von euch die Ehre, mich nach Hause zu fahren.«
    »Mach ich gerne«, sagte Oliver, »ich wollte sowieso los.«
    »Ist was mit deinem Auto?«, fragte Marge.
    »Rina hat mich hergebracht. Ich bin nicht wach genug, um mich hinters Steuer zu setzen.«
    »Sehr vernünftig.« Oliver lehnte sich an die Wand und sah Decker an. »Willst du loslegen?«
    Decker schlürfte seinen Kaffee. Mittlerweile stand sein Magen von der ganzen Säure in Flammen, aber das Wachsein hatte Vorrang vor dem Wohlfühlen. »Zuerst habe ich eine kurze Frage, und dann möchte ich, dass ihr beide mir alles erzählt. Meine Frage lautet: Betrachten wir Raymond Holmes immer noch als Verdächtigen im Mordfall Roseanne Dresden?«
    »Warum?«, fragte Marge. »Gibt es von deiner Seite her neue Erkenntnisse, die in diese Richtung deuten?«
    »Nein, nur so viel: Mit Holmes als Täter müsste es aller Wahrscheinlichkeit nach ein Auftragsmord gewesen sein. Ein Kreditkartenbeleg bescheinigt ihm seine Anwesenheit in San Jose um Viertel nach zehn Uhr morgens am Tag des Absturzes. Deshalb noch mal meine Frage: Habt ihr Grund zur Annahme, er könnte darin verwickelt sein?«
    Oliver und Marge tauschten Blicke. Dann sagte Marge: »Ich wiederhole, was du am Telefon gesagt hast: Die Geschichte ist kompliziert.«
    »Genau das wollte ich nicht hören«, meinte Decker. »Okay, was wissen wir bis jetzt?«
    »Wir sind uns ziemlich sicher, dass der BWM der Schauplatz eines Verbrechens ist«, sagte Oliver. »Die KTU hat die neue Innenausstattung bis runter aufs Metall entfernt und dieses dann mit Luminol besprüht.«
    »Das Ganze leuchtete wie ein blaues Feuerwerk«, fügte Marge an. »Ein großer blauer See befindet sich auf dem Boden hinter dem Fahrersitz, aber wir hatten auch jede Menge fluoreszierende Spritzer.«
    »Auf dem Lenkrad, auf dem Armaturenbrett, auf dem Tacho, auf der Gangschaltung, auf dem Verdeck, das nicht ausgetauscht, sondern nur gereinigt wurde.«
    »Auf dem Handschuhfach gab es eine gleichmäßige fluoreszierende Spur, die aussieht wie der erste Blutstrahl einer Stichwunde, wenn die Hauptarterie getroffen ist.«
    »Wissen wir schon, ob es Roseannes Blut ist?«, fragte Decker.
    »Noch nicht«, antwortete Oliver, »aber wir haben Shareen Lodestone angerufen und gefragt, ob sie etwas mit der DNA ihrer Tochter hat, zum Beispiel eine alte Haar- oder Zahnbürste.«
    »Eine Zahnbürste hat sie nicht, dafür aber eine alte Haarbürste«, fügte Marge hinzu.
    »Wir brauchen ein Haar mit Wurzel«, erinnerte Decker sie.
    »Ja, das wäre hilfreich«, gab Oliver zu, »aber selbst wenn wir kein Haar mit Wurzel haben, können wir immer noch eine mitochondriale DNA anfordern. Wenn Shareens mtDNA hundertprozentig mit der mtDNA des Blutes übereinstimmt, können wir nachweisen, dass das Blut von einem weiblichen Nachkommen von Shareen stammen muss. Die Frau hat keine andere Tochter. Das Ergebnis

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