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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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aber gib keine Versprechen, die du nicht halten kannst.«
    »Tja, da hast du wohl recht.« Er aß sein Sandwich auf. »Das war ein Volltreffer.« Rina kannte ihren Mann in- und auswendig und bereitete ihm ungefragt ein zweites zu. Kleinlaut griff er danach. »Vielen Dank.«
    »Gern geschehen.« Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn. »Hungrig schmeckt’s immer am besten. Ich nehme an, deine Ermittlungen laufen gut?«
    »Nicht perfekt, aber gut genug.« Er berichtete ihr die Höhepunkte, wobei er die blutigen Details wegließ.
    »Hast du genug Beweise, um den Fall vor ein Schwurgericht zu bekommen?«, fragte Rina.
    »Ja, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    »Und du glaubst daran, dass die Ehefrau nicht dabei war?«
    »Ja, das tue ich.«
    »Wie sieht es dann mit euren Ermittlungen gegen Raymond Holmes aus?«
    »Du meinst, was wir gegen ihn in der Hand haben?«
    Rina nickte.
    »Wir haben die unterschriebene Aussage von Holmes’ Vater. Darin steht, Ray habe seinem Vater erzählt, Beth gestoßen zu haben, woran sie dann gestorben sei. Leider macht der Vater einen Rückzieher und behauptet, seine Erinnerungen seien verschwommen. Jetzt sagt er aus, Manny habe Beth vielleicht doch geschubst. Da der Mann nun mal fast achtzig ist, könnte er durchaus verwirrt sein.«
    »Und was glaubst du?«
    »Erstens starb Beth nicht durch einen Aufprall auf eine Wand. Sie starb, weil ihr jemand mit einem stumpfen Gegenstand den Schädel eingeschlagen hat. Lindies Aussage nach waren überall Blutspritzer.«
    »Igitt!«
    »Entschuldige.«
    »Ach, ich sollte mittlerweile daran gewöhnt sein. Wer hat also deiner Meinung nach Beth Devargas geschlagen?«
    »Nicht dass meine Meinung vor Gericht zählt, aber ich weiß einfach , es war Raymond Holmes. Manny wurde von niemandem als gewalttätig oder jähzornig beschrieben. Für die, die ihn kannten, war er ein ziemlich anständiger Kerl, der eine Menge Hasch geraucht und viel gegessen hat. Ich gehe davon aus, dass Manny, nachdem Ray Beth getötet hatte, es nicht über sich brachte, seinen Bruder anzuzeigen.«
    »Oder er fürchtete sich vor seinem Bruder.«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Denn laut Lindie hat Manny nach Beths Ermordung das Ruder übernommen. Lindie sagt aus, Manny sei sehr gefasst gewesen, was wahrscheinlich mehr auf den Schock zurückzuführen ist als auf alles andere. Nachdem der Schreck vorbei war und Manny kapierte, dass er seine ermordete Frau begraben hatte, glaube ich, wurde der Junge von Schuldgefühlen überwältigt. Er hatte alles verloren – seinen Vater, seinen Bruder, seine Frau. Er war mutlos. Er betrank sich sinnlos bis hin zu einem fatalen Streit in einer Bar: seine Art, Selbstmord zu begehen.«
    »Der arme Mann. Saß in der Falle, weil er zur falschen Familie gehört.«
    »Schon, aber manche treffen auch die falschen Entscheidungen«, entgegnete Decker. »Er hätte wissen müssen, dass sein Bruder nur Ärger macht.«
    »Manny war ja wenigstens mit Ray verwandt, und die beiden haben eine gemeinsame Geschichte. Wie lautet denn Lindie Holmes’ Entschuldigung?«
    »Pure Blödheit.«
    »Und du glaubst wirklich nicht, dass sie etwas mit dem Mord zu tun hat?«
    »Nicht mit dem Mord, nein, aber sie half Belize nach Beths Tod, die Sauerei wegzuputzen. Sie half ihm auch, ihren Schwager in der Wüste zu begraben.«
    »Und weswegen klagt ihr sie an? Vernichtung von Beweismitteln?«
    »Haargenau.«
    »Aussetzung der Strafe auf Bewährung.«
    »Für beide Seiten von Vorteil.«
    »Und was ist mit Roseanne Dresden? Meinst du, Holmes hat irgendetwas mit ihrem Verschwinden zu tun?«
    »Die Frage bleibt erst einmal offen.« Decker berichtete ihr von den verkauften Fußmatten, die wegen des Blutproteins nach dem Besprühen mit Luminol schön blau leuchteten. »Ich habe Holmes noch nicht ausgeschlossen, vor allem wenn man bedenkt, wer er ist, aber er steht auf der Liste ganz unten. Nach seiner Verhaftung konnten wir seine Kreditkartenbewegungen einsehen. Ich habe einen Beleg mit seiner Unterschrift aufgestöbert, nach der Holmes um zehn Uhr fünfzehn am Morgen des Absturzes in San Jose war.«
    »Du hast ihm ein Alibi gegeben.«
    »Genau. Es ist völlig unmöglich, dass Holmes Roseanne ermordet, ihre Leiche entsorgt und dann ein Flugzeug zurück nach San Jose bestiegen haben könnte, um dann Viertel nach zehn am selben Morgen einen Beleg zu unterschreiben.«
    »Könnte Holmes jemanden beauftragt haben?«
    »Die nächste Frage. Bis jetzt haben wir keine Beweise

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