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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wäre also offensichtlich.«
    »Können wir mit den Proben, die wir haben, eine mtDNA-Analyse durchführen?«
    »Laut Gerichtsmedizin problemlos«, berichtete Marge. »Die Proben sind nicht sehr alt und nicht sehr zersetzt. Zumal sie noch etwas gefunden haben, das sie für Gewebe halten.«
    »Großartig.« Decker strich sich über seinen Schnurrbart. »Wenn eine Übereinstimmung vorliegt, dürfen wir davon ausgehen, dass sie in ihrem Auto ermordet wurde.«
    »Bei dem fluoreszierenden Lichtspektakel ist das eine sichere Sache«, sagte Marge.
    »Können wir Ivan mit dem Tatort in Verbindung bringen?«
    »Wir haben einige unbekannte blutige Fingerabdrücke gefunden: ein paar unvollständige auf dem Armaturenbrett und dann noch einen wunderschönen rechten Daumenabdruck auf dem Lenkrad.«
    »Was bedeutet«, fügte Oliver hinzu, »dass die Abdrücke entstanden, während Roseanne in ihrem Auto ermordet wurde.«
    »Warum seid ihr so zögerlich? Stammen die Abdrücke nicht von Ivan?«
    Marge und Oliver zuckten mit den Achseln.
    Decker fluchte vor sich hin. »Habt ihr irgendetwas , das Ivan mit dem blutigen Spektakel verknüpft?«
    »Seine Fingerabdrücke sind über das ganze Auto verteilt, aber da er den Wagen seit Monaten fährt, beweist das gar nichts«, sagte Oliver.
    »Verdammt!« Decker legte sich selbst Zurückhaltung auf. Lass die Beweise auf den Verdächtigen deuten, nicht andersherum. »Wo ist Ivan jetzt?«
    Marge zuckte wieder mit den Achseln. »Wir haben eine richterliche Verfügung für das Auto, Loo, und keinen Haftbefehl gegen ihn.«
    »Aber wir arbeiten dran«, sagte Oliver. »Sobald das Blut erwiesenermaßen das von Roseanne ist, kriegen wir den Haftbefehl.«
    »Und bis dahin setzt der sich nach Mexiko ab?«, meckerte Decker.
    »Wanda Bontemps und Lee Wang passen auf ihn auf.«
    »Wo ist er?«, wiederholte Decker seine Frage, und als sie mit Schweigen beantwortet wurde, sagte Decker: »Scott, ruf Wanda an, und frag sie, wo Mr. Dresden gerade seinen Arsch geparkt hat.«
    Oliver verließ wortlos das Büro. Decker sah Marge an. »Ich gehe davon aus, dass ihr die Fingerabdrücke durch das Zentralregister laufen lasst?«
    »George Kasabian kümmert sich darum und ruft in jedem Fall an«, antwortete sie.
    »Er ist gut«, meinte Decker, »wie lang hat er die Abdrücke schon?«
    »Ungefähr seit einer Stunde.«
    »Wollen wir hoffen, dass er was herausfindet.« Einen Moment lang sagte keiner etwas, dann fragte Decker. »Hast du die Nummer von Kasabian?«
    Marge las sie laut von ihrem Handydisplay ab. Decker schaltete an seinem Telefon die Freisprechanlage ein und wählte die Nummer. George meldete sich nach dem vierten Klingeln persönlich.
    »Hi, George, hier ist Pete Decker, vom West Valley.«
    »Ich grüße Sie, Lieutenant«, antwortete Kasabian, »und wollte Sie gerade anrufen, oder besser gesagt, Marge Dunn.«
    »Ich stehe neben ihm, George«, antwortete Marge. »Wie lautet das Zauberwort?«
    »Wenn ihr einen Stift habt, habe ich einen Namen.«
    Die beiden grinsten ungläubig, aber wie auf Knopfdruck. Decker klatschte laut in die Hände und gab das Startsignal durchs Telefon durch.
    »Der Daumenabdruck gehört zu einer gewissen Patricia Childress.« Er buchstabierte den Nachnamen und nannte noch das Geburtsdatum. »Ihre Fingerabdrücke wurden genommen, als sie vor sieben Jahren wegen Prostitution verhaftet wurde.«
    »Gedankt sei Gott für alle Laster. Vielen Dank, George. Dunn wird ihren Computer mit den Angaben füttern. Sie haben mir den Tag versüßt.«
    »Ich habe mir meinen eigenen Tag versüßt!«
    Decker legte auf und ging sofort zu seinem Computer. Marge hatte die Daten schon eingegeben, und die Informationen über Patricia Childress poppten auf ihrem Bildschirm auf. Zwei Festnahmen wegen Prostitution, zwei wegen Trunkenheit am Steuer, eine Ordnungswidrigkeit wegen Drogenbesitzes, was auf weniger als dreißig Gramm Haschisch schließen ließ. Bei ihrer ersten Festnahme war sie neunzehn Jahre alt, einen Meter siebzig groß und siebenundvierzig Kilo schwer, mit blauen Augen und dunkelbraunem Haar. Ihr Gesichtsausdruck schwankte zwischen Angst und Verachtung.
    »Ihre letzte bekannte Adresse ist gar nicht weit weg von hier«, sagte Marge. »Ich besorg uns den Haftbefehl, und wenn sie da noch wohnt, statten wir ihr einen Besuch ab und bringen sie aufs Revier.« Sie druckte noch ein paar Kopien des Polizeifotos aus.
    Decker nahm eine davon in die Hand und starrte das Gesicht an. »Wer sind Sie, Ms.

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