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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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sonst niemand hier ist, dann könnten Sie mich und den Herrn Hauptkommissar doch auf unserer Tour durch die Firma begleiten.« Er machte eine einladende Handbewegung zur Tür hin. »Und vergessen Sie nicht die veterinärärztlichen Zertifikate der Tiere.«
    »Nein, nein. Die habe ich alle griffbereit.« Sie wies auf einen prall gefüllten Aktenordner. »Aber Sie wissen ja, dass wir seit einem halben Jahr nicht mehr selbst schlachten.«
    »Wieso das denn?« Schätzle war sichtbar überrascht.
    »Vater meint, es lohne nicht mehr«, entgegnete die junge Frau mit einem Schulterzucken. »Und was er sagt, wird nun mal gemacht.«
    Schätzle nickte nachdenklich. »Na gut, dann lassen Sie uns mal runterschauen.«
    In der Halle wies Schätzle im Vorbeigehen mit dem Kopf auf die großen Abfallcontainer. »Strukturieren Sie denn auch um, wenn Sie jetzt nicht mehr selbst schlachten?«
    Nun war es an Natalie Gübinger zu nicken. »Kaum einer ist noch bereit, anständig für unsere Arbeit zu bezahlen. Es geht nur noch darum, möglichst billig an Fleisch zu kommen.« Ihre wegwerfende Handbewegung zeigte, was sie davon hielt. »Aber um ihren Müll loszuwerden, greifen die Firmen immer tiefer in die Taschen. Deswegen haben wir eine neue Firma gegründet: Seit Kurzem holen wir auch den Lebensmittelabfall ab und entsorgen ihn fachgerecht. Wollen Sie die Papiere sehen?«
    Schätzle lehnte ab und zog stattdessen einige Röhrchen aus seinem Koffer. Dann nahm er wahllos zehn Packungen Fleisch aus den Regalen heraus, legte sie zur Seite und entnahm Proben. Die gut verschlossenen Behälter beschriftete er sorgfältig, während Natalie Gübinger ihm die tierärztlichen Unbedenklichkeitsbescheinigungen vorlegte. Auch die Stempel auf dem Fleisch kontrollierte er. Danach besichtigten sie gemeinsam die Verarbeitungshallen und prüften die Maschinen auf ihre Sauberkeit hin. Schätzle trug alles gewissenhaft in ein amtliches Formular ein, dann händigte er Natalie Gübinger einen Durchschlag aus und steckte die Originale in seine Mappe zurück. Als er sich von ihr verabschiedet hatte, begleitete Hackenholt ihn zurück zu seinem Auto.
    Sobald sie außer Hörweite waren, sah Schätzle ihn betroffen an. »Irgendetwas stimmt da nicht. Dass der alte Gübinger nicht mehr selbst schlachtet, ergibt für mich keinen Sinn. Er ist mit Leib und Seele Metzger.« Abwesend strich er über seinen Bart. »Die Hygienevorschriften haben sie zumindest alle eingehalten. Das hast du selbst gesehen. Alles war ordentlich geputzt. Jetzt können wir nur die Laborergebnisse abwarten.«
     
    Als Schätzle den Hof verlassen hatte, ging Hackenholt zu Natalie Gübinger ins Büro zurück.
    »Warum sind Ihre Eltern eigentlich noch nicht hier? Ihr Vater leitet doch die Firma, wenn ich recht verstanden habe. Und Ihre Mutter hilft auch mit.«
    »Oh, die beiden sind gerade im Urlaub. Gönnen sich mal was. Habe ich das vorhin gar nicht erwähnt?«, antwortete sie scheinheilig.
    Hackenholt betrachtete sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Die Frau war eine so schlechte Lügnerin, dass sie besser daran getan hätte, es gar nicht erst zu versuchen.
    »Nou geems uns hald dej Delefonnumma vom Hodel odda dera Bension, in deas wohna«, sagte Saskia, ohne die Miene zu verziehen. »Sie wern scho verschdehn, des me mid dena schbrechn mejn.«
    »Oh. Ähm … da gibt es kein Telefon. Sie sind …« Die junge Frau rang die Hände. »Jedenfalls weiß ich keine Nummer«, sagte sie schließlich.
    »Frau Gübinger, lassen Sie das doch. Wovor wollen Sie Ihre Eltern denn schützen?« Hackenholt setzte sich auf die Schreibtischkante und sah sie eindringlich an.
    »Ich … Meine Brüder … Niemand darf davon wissen«, stotterte sie.
    Hackenholt schwieg beharrlich.
    Natalie Gübinger kämpfte sichtlich mit sich. »Also gut. Aber Sie dürfen es nicht weitersagen – und schon gar nicht der Lebensmittelkontrolle. Unser Vater hatte letztes Jahr im Spätsommer einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholt hat. Er ist halbseitig gelähmt geblieben. Aber wir konnten ihn in kein Heim geben. Er wollte das nicht, und Mutter hätte das auch nie zugelassen. Sie pflegt ihn jetzt zu Hause. Also haben wir, Maximilian, Alexander und ich, die Firma übernommen, aber eben nur inoffiziell. Und weil Maximilian die Schlachterei nicht alleine schafft, wir aber auch nicht genügend Geld haben, um einen zusätzlichen Metzger einzustellen, haben wir die Firma umstrukturieren müssen. Maximilian zerlegt nur noch bereits

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