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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Willen nicht mehr leugnen.
    Hackenholt sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Meinst du nicht, du bist noch zu krank, um zu arbeiten?«
    Sophie lächelte ihn schuldbewusst an und raffte die Papiere um sich herum zusammen, damit er sich auf die Bettkante setzen konnte. »Schon, aber das ist eine Terminsache, ich muss die Übersetzung am Montag beim Verlag abgeben.«
    »Wenn man krank ist, ist man krank«, insistierte Hackenholt.
    Sophie streckte die Hand aus und zog ihn spielerisch am Ohr. »Daran werde ich dich bei Gelegenheit erinnern, wenn du mal wieder lieber alle Kollegen im Kommissariat ansteckst und deinen Verbrechern hinterherjagst, anstatt im Bett zu bleiben, um dich auszukurieren.«
    »Woran arbeitest du denn?«, wechselte Hackenholt rasch das Thema, da er nicht zugeben mochte, wie gut sie ihn auch in dieser Hinsicht schon kannte.
    »Am Schusserboum«, antwortete Sophie mit einer Grimasse. Obwohl sie gebürtige Nürnbergerin war, ging ihr der fränkische Dialekt nie sonderlich leicht über die Lippen.
    »Woran?«
    »An einem Bildband über die Lorenzkirche.«
    »Und was ist ein Schusserboom?«
    »Nicht Boom«, verbesserte sie ihn lachend, was sofort wieder einen Hustenanfall auslöste. »Ein Schusserbub.« Sie blickte suchend um sich und fischte aus dem Stapel Papiere eine Fotografie, die sie Hackenholt hinstreckte. »An der Lorenzkirche gibt es links neben dem Hauptportal einen kleinen Brunnen, der direkt an den nördlichen der beiden Türme angebaut wurde. Darüber befinden sich diese Sandsteinfiguren.«
    Hackenholts Interesse war geweckt. »Und wie ich die Nürnberger kenne, gibt es sicherlich auch eine Sage dazu.«
    Sophie konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. »Es ist sogar eine, die jeder Polizist kennen sollte.«
    »Na, jetzt bin ich aber gespannt, was ihr euch da wieder ausgedacht habt«, stichelte Hackenholt, der die Nürnberger Sagen- und Geschichtenwelt liebte. »Der Junge sieht nicht sonderlich glücklich aus.«
    »Soll er auch nicht, denn er wird gerade vom Teufel geholt.«
    »Nun erzähl endlich die Geschichte.«
    »Also, Schusser ist die Nürnberger Bezeichnung für Murmeln. Natürlich waren die im Mittelalter nicht aus Glas, sondern aus Stein. Aber die Kinder haben sehr gerne damit gespielt. Einst soll es einen Buben gegeben haben, der es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nahm. Beim Schussern in der Pause mit seinen Klassenkameraden hat er immer geschummelt. Als ihn die anderen Jungen daraufhin zur Rede stellten, stritt er jedoch alles ab. Er beteuerte seine Unschuld und sagte schließlich, wenn er beim Schussern betrogen hätte, solle ihn auf der Stelle der Teufel holen. Daraufhin war ein Donnern und Brausen zu hören, und es erschien tatsächlich der Teufel, der das Kind am Kragen packte, um es mit sich in die Hölle zu nehmen. Hier auf dem Bild siehst du, wie der Teufel den bösen Buben, der vor Schreck seine Schiefertafel und Bücher fallen lässt, am Schlafittchen packt.«
    Hackenholt lachte. »Du denkst also, ich soll zukünftig jeden Verdächtigen diesen Satz sagen lassen, und wenn er dann nicht sofort vom Teufel geholt wird, ist er unschuldig?«
    Sophie nickte. »Aber nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Ermittlungsrichter. Könnte sein, dass er das anders sieht.«

Samstag
    Am folgenden Morgen fuhr Hackenholt direkt zu Christine Mur zum Hafengelände. Sie hatte ihn noch am späten Abend angerufen und mitgeteilt, dass sie für den Vormittag die Taucher der Bereitschaftspolizei angefordert hatte, weil die Suchhunde bislang keine Tatwaffe gefunden hatten. Hackenholt stieg aus dem Wagen und begrüßte die Kollegin. Mur sah übernächtigt aus.
    »Warst du etwa die ganze Nacht hier?«, fragte er bestürzt.
    Sie schüttelte den Kopf und murmelte etwas von wegen »Konnte nicht schlafen« und »Katze von Auto überfahren«. Allerdings wurde Hackenholt daran gehindert, genauer nachzufragen, da der Bus mit den Tauchern um die Ecke bog.
    Er beneidete die Kollegen nicht um ihre Aufgabe, in dem eiskalten Wasser des Kanalbeckens den Grund nach dem Tatwerkzeug absuchen zu müssen. Schon vor längerer Zeit hatte ihm ein Taucher einmal erklärt, dass seine Arbeit deshalb so belastend sei, weil sie nur in den seltensten Fällen etwas sahen. Normalerweise waren sie ausschließlich auf ihren Tastsinn angewiesen und wussten damit nie, was sie als Nächstes anfassten. Eine Aufgabe, die stets höchste Konzentration erforderte.
    Gemeinsam mit dem Gruppenführer legten Mur und Hackenholt das

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