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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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den dritten Finger in die Höhe, »wusste er, wie man die Hydraulik bedient, um den toten Körper in die Laufschiene an der Decke zu bringen. Mal ganz abgesehen davon, was Dr. Puellen über den Schnitt gesagt hat. Damit sollte doch sonnenklar sein, wer als Täter in Betracht kommt.«
    »Vielleicht aber auch zu klar«, murmelte Hackenholt. Allerdings konnte er seinem Gedanken nicht weiter nachgehen, da in diesem Augenblick ein Unbekannter auf sie zugestürmt kam. Er hatte Stellfeldt brüsk beiseitegestoßen und rannte nun wie ein Irrer durch die Halle. Die Aufregung dauerte jedoch nur wenige Sekunden, dann hatten Wünnenberg und ein uniformierter Kollege den Mann zu Fall gebracht und mit Handschellen gefesselt. Obschon er heftig keuchte, trat der am Boden Liegende noch immer mit den Füßen um sich und schrie, dass er in seiner Firma tun und lassen dürfe, was er wolle. Die Beamten hätten kein Recht, ihn am Betreten der Räume zu hindern und ihn derart zu behandeln. Es musste Alexander Gübinger, der zweite Juniorchef, sein.
    Stellfeldt ließ sich indes nicht von dem Geschrei beeindrucken. Er schnitt eine Grimasse und machte kurzen Prozess mit dem Uneinsichtigen, indem er ihn mit Wünnenberg in eins der wartenden Streifenfahrzeuge verfrachtete. Währenddessen rief ein Polizist von der Absperrung Hackenholt zu sich.
    Die neben dem Uniformierten stehende Frau stellte sich als Natalie Gübinger vor. Somit war nun also auch der dritte und letzte Sprössling der Firma auf der Bildfläche erschienen. Nervös flog ihr Blick zwischen Leichenwagen und Streifenfahrzeug hin und her, in das ihr gefesselter Bruder gerade gesetzt worden war.
    Hackenholt nahm die junge Frau beiseite und winkte Saskia Baumann zu sich.
    »Kannst du mit Frau Gübinger bitte im Büro warten? Ich muss noch ein paar Telefonate führen, aber dann möchte ich sie hier vor Ort vernehmen, so kann sie uns gegebenenfalls auch gleich ein paar Unterlagen zeigen. Schließlich sind ihre Brüder schon beide auf dem Weg zum Präsidium.«
    Baumann nickte und folgte Natalie Gübinger, die ihr den Weg zum Büro zeigte, das über der Lagerhalle lag. Hackenholt holte sein Mobiltelefon aus der Tasche. Er hoffte, Gerhard Schätzle schon so früh am Morgen zu erreichen, da er ihn bitten wollte, sofort zum Hafen zu kommen. Der Lebensmittelkontrolleur konnte am besten beurteilen, ob es in der Firma irgendwelche Auffälligkeiten gab. Doch unter Schätzles Büroanschluss hob niemand ab. Hackenholt ärgerte sich, dass er nicht daran gedacht hatte, sich auch dessen Mobilnummer geben zu lassen. Missmutig steckte er das Handy weg. Er überlegte noch, welche alternativen Möglichkeiten er hatte, Gerhard Schätzle zu erreichen, als ein orangefarbenes Stadt-Nürnberg-Auto vor der Absperrung hielt.
    Hackenholt erkannte überrascht den Lebensmittelkontrolleur. Erfreut winkte er den Kollegen herein und zeigte ihm, wo er auf dem Hof parken konnte. Als Schätzle ausstieg, betrachtete er interessiert den Menschenauflauf.
    »Wenn ich das hier so sehe, kann das nichts Gutes zu bedeuten haben. Komme ich gerade ungelegen?«
    »Ganz im Gegenteil! Du kommst keine Minute zu früh«, antwortete Hackenholt erleichtert. Dann erzählte er Schätzle, was passiert war und warum er ihn gerade schon versucht hatte anzurufen.
    Mit der Routine jahrelanger Erfahrung holte der Kontrolleur seine Aktentasche aus dem Kofferraum und stieg die Außentreppe zum Büro hinauf. Er klopfte kurz und energisch, bevor er gemeinsam mit Hackenholt eintrat.
    Natalie Gübinger saß vor der gegenüberliegenden Wand an einem Schreibtisch. Ihre langen schwarzen Haare hingen ihr offen über die Schultern. Sie trug der Mode entsprechend eine übergroße Brille, die sie nach Hackenholts Meinung wie eine tollpatschige Zeichentrickfigur aussehen ließ. Aber vielleicht war das ja gewollt.
    »Guten Morgen, Frau Gübinger. Ich bin’s mal wieder.« Gerhard Schätzle versuchte, einen unbeschwerten Ton anzuschlagen.
    Die Frau blickte auf und erbleichte. Zumindest hatte Hackenholt kurz den Eindruck, was allerdings auch bloße Einbildung gewesen sein konnte, denn Natalie Gübinger fasste sich sofort wieder und antwortete mit herzlicher Liebenswürdigkeit: »Na, das wurde aber auch mal wieder Zeit! Sie haben sich schließlich schon lange nicht mehr bei uns blicken lassen. Und dann ausgerechnet heute.«
    »Ich habe schon gehört, ich habe schon gehört«, seufzte Schätzle mitfühlend. »Ich komme nicht gerade sonderlich gelegen. Aber wenn

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